von Tara Shawket
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleist war ein polarisierender Schriftsteller, dessen Werk ¿Penthesileä gerade sein Zeitgenosse und Helios Goethe mit Abscheu begegnete. Kleist war viel daran gelegen, dass seine Werke Johann Wolfgang von Goethe gefallen, aber erfahren durfte Kleist nur kühle Ablehnung. Wenn also die Koryphäe deutscher Literatur ein Werk so inbrünstig ablehnt, stellt sich die Frage, was an Kleists Stück, den Goethe ja durchaus als Genie benannte, so grässliche Empfindungen bei seinen Rezipienten auslösen kann? Außerdem ist der Tod ein ständiger Begleiter in Kleists Literatur, aber gerade in ¿Penthesileä scheint er sein Grausamstes zu zeigen, passiert er doch nicht aus Hass, sondern aus Liebe. Trotzdem ist es nicht das Ziel meiner Arbeit das Augenmerk auf die Ermordung Achills durch Penthesilea zu richten, sondern herauszufinden wieso, obwohl der Tod doch eigentlich das bittere Ende und den nicht-heroischen Untergang der Helden bedeutet, der Ausgang des Stückes vollkommen befriedigend ist und sich kein treffenderes Ende vorstellen lässt? Um davon überzeugt zu sein, dass der Tod das Richtige für die Heldenfigur der Penthesilea ist, gilt es zuvor ihre Person und ihre sozialen Rollen genauer zu betrachten. Eine besondere Faszination geht von Penthesilea auch aus, weil Kleist ihr Wesen mit seinem Innersten beschrieb und er sein eigenes Leben wie das Leben der Titelgeberin in einem Selbstmord enden lässt. Beide Seelen erfahren Demütigungen sowie Kränkung und sind, jeglichem gesellschaftlichen Prestige und allen Bemühungen zum Trotze, nicht in der Lage ihr Glück auf Erden zu finden. Weil, wie der Dichter selbst angibt, in ¿Penthesileä Heinrich von Kleist zu finden ist, möchte ich der Frage auf den Grund gehen, ob sich des Autors ¿innerstes Wesen¿ auch im Ausgang des Stücks wiederfinden lässt und auf Kleists noch bevorstehenden Suizid deutet.