von Jasmin Oppermann
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Hamburg (Sprache, Literatur und Medien), Veranstaltung: Arthur Schnitzler intermedial. Exemplarische Einblicke in die Erzähltextanalyse, Dramen-, Film- und Theaternarratologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Arthur Schnitzlers Lieutenant Gustl erzählt die Geschichte eines niederen Offiziers, der nach einem Konzertbesuch von einem nicht sanktionsfähigen Bäckermeister beleidigt und somit in seiner Ehre verletzt wird. Statt den Bäckermeister augenblicklich zu töten, wie es der militärische Ehrenkodex der kaiserlichen und königlichen (kurz: k.u.k.) Armee in Wien um 1900 fordern würde, lässt Lieutenant Gustl den Bäckermeister gehen, ohne seine Ehre wiederhergestellt zu haben. Es folgt ein Spaziergang durch das nächtliche Wien, bei dem der Rezipient Gustls Gedanken rund um das Erlebte verfolgen kann. Immer wieder kommt Gustl zu dem Entschluss, dass der einzig ehrbare Weg, den er nun noch einschlagen kann, der des Suizids ist. Gustl kurz nach dem Vorfall und beteuert immer wieder, dass er schon allein seiner Selbstachtung wegen mit diesem Ehrverlust nicht leben kann, sucht aber gleichzeitig ständig nach Wegen, dem Freitod doch zu entgehen. Die gesamte Novelle ist fast ausschließlich als innerer Monolog des Protagonisten aufgebaut. Dem Lieutenant, so scheint es bei der Betrachtung seiner Gedanken, bedeutet der militärische Ehrenkodex offenbar noch nicht so viel, wie er behauptet. Zwar lässt die Betrachtung seiner Gedanken diesen Schluss zu, er selbst jedoch, wo er doch derjenige ist, dessen Gedanken es sind, scheint dies nicht zu bemerken. Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Frage, durch welche narrativen Mittel und Besonderheiten der innere Monolog diese scheinbar verdeckte Selbstentlarvung möglich macht.