Über Die kleinen Leute gehen ins Kino
Eine Hommage an das Kino und die Menschen, die es vereint: Auf den Spuren von Siegfried Kracauer spürt dieser Roman dem nach, was Filme über verborgene Sehnsüchte und die sozialen Grenzen in der Gesellschaft verraten. Morticia Zschiesche dechiffriert, wie Film und Leben sich gegenseitig bedingen und wie das Kino in die Irre führen und zugleich immer wieder trösten kann. »Die blödsinnigen und irrealen Filmphantasien sind die Tagträume der Gesellschaft, in denen ihre eigentliche Realität zum Vorschein kommt, ihre sonst unterdrückten Wünsche sich gestalten«, schrieb 1927 Kracauer in seinem Essay »Die kleinen Ladenmädchen gehen ins Kino«.
Wer ist dieser junge Mann, der immer allein in der drittletzten Reihe des Uni-Kinos sitzt? Nach einer folgenreichen Begegnung mit ihm, Veit, stellt die Mittvierzigerin Viktoria ihren bisherigen Aufstieg aus der Arbeiterklasse und ihre Ehe mit einem Mediziner infrage. Auf ihrem anfangs noch naiv-schwärmerischen Weg, das Geheimnis des attraktiven Unnahbaren zu ergründen, entdeckt sie schon bald ihre alte Leidenschaft für Film und Männer wieder und trifft dabei auf den verschworenen Boheme-Kreis des »Clubs der Cineasten«. Bei ihrer Suche nach Freundschaft und Liebe quer durch die sozialen Milieus beginnen sich schon bald Leben und Film immer mehr zu vermischen ...
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