Über Reportage Iran. Schwarze Schleier, grüne Fahnen
Weißbärtige Ayatollahs und schönheitsoperierte Nasen, Märchen aus 1001 Nacht und ein Atomprogramm, rauschende Kokspartys und Ahmadinedschads Unterdrückungspolitik. In kaum einem anderen Land sind die Gegensätze größer als im Iran. Während die Mullahs an der Diktatur des Gottesstaats festhalten, gehen Studenten, Hausfrauen und das Mädchen aus der Bäckerei auf die Straße und hissen hoffnungsgrüne Fahnen für ein Leben in Freiheit. Carola Hoffmeister hat sich ein Kopftuch umgebunden und ist in den Iran gereist. Sie schreibt über die Gastfreundschaft der Perser und findet heraus, warum Europäer das iranische Pingpongspiel der Höflichkeiten niemals gewinnen können. Sie schaut dem ehemaligen Hofzauberer des Schah in seine Spielkarten und spricht mit einem Koch, einer streng religiösen Mama und der transsexuellen Roxana über die Liebe. Sie fährt mit zwei jungen Männern auf einem Motorroller durch den Vatikan der Schiiten und trifft einen Professor von der Koranschule, der nebenbei als Orakel jobbt. Die Autorin spürt den Träumen und Sehnsüchten der Iraner nach und berichtet von der Aufbruchsstimmung in einem Land auf der angeblichen Achse des Bösen, in dem sich sogar Erholungsurlaub machen lässt.
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