Über drawdrewdrawn
Über 90 Zeichnungen, von denen der Künstler hier eine Auswahl zusammengestellt hat, entstanden während Sakir Gokcebag s dreimonatigem Stipendienaufenthalt in Stein am Rhein. Diesen täglichen Arbeitsauftrag hatte sich der Künstler erteilt. Diese Zeichnungen sind deshalb wie ein Tagebuch lesbar: Als kryptische Notizen, Erinnerungszeichen und Bewegungsmuster zeigen sie Stationen zwischen kontrollierter Übung und spontanem Impuls.
Die frei gewählte Beschränkung auf das Wesentliche, auf einfache zeichnerische Mittel - Stift und Papier - ist eine Rückkehr zu den Ursprüngen der Kunst, die auch für das künstlerische Selbstverständnis von Sakir Gokcebag fundamental ist.
Dabei sind serielles und modulares Ordnungsdenken im Sinne der Minimal Art konzeptionelle Grundlagen all seiner Werke. Auf seiner Suche nach einer universellen Formensprache, ist es jeweils eine Form, die er durch verschiedene relationale Verknüpfungen und durch Reihen- und Gruppenbildungen fokussiert.
In seinen Tagebuchzeichnungen umkreist der Künstler auf die gleiche Weise Tag für Tag ein anderes Formenrepertoire. Mit seinen abstrakten Arbeiten wirft der Künstler fundamentale Fragen auf, wie nach dem Verhältnis des Teils zum Ganzen, nach der Stabilität oder Fragilität von Ordnungssystemen und Regeln.
Sakir Gokcebag übersetzt Alltägliches in Abstraktes und umgekehrt. Er besetzt dabei das Spannungsfeld von Fläche und Form, Linie und Körper, Stereotyp und Diversität.
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