Über Bucketbook
Der Sieben Schläfer nach Sakir Gökçebag ist eine Corona-konforme Großskulptur aus der Gattung der Partizipativ-Kunst. Die Ausstellung ist horizontal ausgerichtet, raumbezogen auf das Goldbekhaus und von sieben Aufbauteams aus alltäglichen schwarzen Plastikkübeln gestaltet. Dem Minifesto des Künstlers folgend muss Kunst nicht kompliziert sein, sondern darf ihren Gehalt auch aus der Einfachheit entfalten. Im Volksglauben wird zeitgenössische Kunst entweder als intellektuell verkopft oder als spannender Impulsgeber und Sinnstifter gedeutet. Dieser Sieben Schläfer des George-Maciunas-Preisträgers war zum 100. Beuys-Geburtstag das Kunstereignis in Hamburg und mitten im Pandemie-Lockdown auch viral im Netz präsent. Die Vielfältigkeit der Möglichkeiten was eine Gegenwartskunst auslösen kann, lassen sich gut am konkreten Projekt des Sieben Schläfers erläutern. Neben dem begleitenden Filmteam und den Aufbauteams warfen Neugierige bereits während der Entstehung des Werkes einen Blick auf das sich entwickelnde Werk. Zahlreiche Besucher ließen sich von der genialen Banalität, der faszinierenden Präzision und dem ästhetischen Gesamtkonzept über die Ausstellungszeit in den frühen Mai-Tagen faszinieren. Vor allem aber folgten, herzten und teilten tausende Menschen dieses eine Woche lang jeden Tag in den sozialen Medien digital wachsende Werk. So entstand ein kollektives Erlebnis auf unterschiedlichsten Ebenen, dass noch geposted und verlinkt wird, während das physische Werk sich bereits wieder zu einem nächsten Winterschlaf in seine Kisten zurück-gezogen hat und auf einen kommenden Ausstellungseinsatz in sieben Wochen, sieben Monaten oder vielleicht auch erst in sieben Jahren wartet.
Mehr anzeigen