- Muhammad Abduh`s Vernunftbegriff
von Alexander Schmidt
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam), Veranstaltung: Religionswissenschaft / Islamische Religion, Sprache: Deutsch, Abstract: Die islamische Welt sieht sich in ihrer Auseinandersetzung mit der westlichenModerne in einem Spannungsverhältnis zwischen Anziehung und Abwehr. ¿am¿lad-D¿n al-Af¿¿n¿ (1838-1897/1254-1314) meinte, dass die islamische Welt nichtaufgrund des Islams selbst unterlegen sei, sondern weil die muslimischenGelehrten aus dem Islam eine dem Denken feindlich gegenüberstehende Religiongemacht hätten. Er verwehrte sich gegen jeden Anspruch westlicher kulturellerÜberlegenheit. Der Westen habe in der Moderne zu sehr den rationalen Aspekt des menschlichen Seins hervorgehoben und dabei den spirituellen Aspekt desMenschen vernachlässigt. Doch in Wirklichkeit müssten beide in Einklang sein,wie es im Islam angelegt sei. Durch eine Hinwendung zu den Wurzeln würde einespezifische islamische Moderne entstehen, die den Muslimen einen Weg zuFortschritt und Wohlstand zeigt. Diese Grundgedanken sind seitdem dasFundament für die Formel der ¿Re-Islamisierung¿. Von dieser Idee gespeist,trugen viele das Gedankengut al-Af¿¿n¿s in die Welt.Besonders Mu¿ammad ¿Abduh und Rä¿d Ri¿¿ entwickelten und verbreitetenseine Ideen weiter, die bis in die Gegenwart weiterwirken.Sie beide gelten als Begründer des islamischen Modernismus.Auf diesen Gedanken beruht einerseits die Nah¿a-Bewegung, der eine liberale Agenda zugeschrieben wird. Auf der anderen Seite ist die Salafiyya-Bewegung, aus der auch der Islamismus hervorgegangen ist.Gerade diese tief greifende Wirkung dieser Denker hat meinInteresse an diesem Thema geweckt. Besonders der Schüler al-Af¿¿n¿sMu¿ammad ¿Abduh soll deswegen Gegenstand meiner Untersuchung sein. Indieser Bachelararbeit geht es um die Beschäftigung mit Muhammad Abduh undseinem Begriff der Vernunft.Zum einen soll der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss das westlicheDenken auf das Denken Mu¿ammad ¿Abduhs hatte, und wie sich unter diesemEinfluss sein Vernunftbegriff wandelte.Er setzte sich z.B. mit westlichenDenkern, wie Darwin (siehe unten), Spencer, Comte und Renan, auseinander.Und zum anderen soll herausgearbeitet werden, wie sich der Vernunftbegriff¿Abduhs an klassisch islamische Positionen anlehnt. Darüber hinaus wirdthematisiert, wie er versucht, eine Synthese zwischen islamischem Erbe und derwestlichen Moderne zu finden, um so ein theologisches Denken für dieGegenwart zu konzipieren.