- Ideologien am Beispiel von Ernst Krieck und Alfred Baeumler
von Anne Mey
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Pädagogik, Note: 1,3, Universität Münster, Veranstaltung: Bildung zwischen Ökonomie und Sozialem, Sprache: Deutsch, Abstract: Gute 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges stellt sich die Zeit des Nationalsozialismus immer noch als unbegreifliches und mehr als erschreckendes Kapitel der deutschen Geschichte dar. Thema dieser Arbeit soll die Erziehungswissenschaft zur damaligen Zeit sein.¿Diese Jugend, die lernt ja nichts anderes, als deutsch denken, deutsch handeln [¿] und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben.¿ (Hitler in ¿Mein Kampf¿ zit. n. Giesecke 1993, S. 17) Mit diesen Worten erklärt Adolf Hitler 1938 sein Erziehungsideal: eine Jugend, die im Sinne des nationalsozialistischen Staates geformt werden und somit ein neues deutsches Volk bilden sollte. Für dieses Vorhaben brauchte Hitler natürlich entsprechende Pädagogen, die seine Ziele wissenschaftlich unterstützten. Zu den einflussreichsten Pädagogen des NS-Regimes wurden Ernst Krieck und Alfred Baeumler. Diese Arbeit soll sich mit diesen beiden führenden Vertretern der nationalsozialistischen Erziehungswissenschaft beschäftigen. Für beide NS-Pädagogen soll eine kurze Biographie als Einleitung und Überblick dienen. Danach wird die Arbeit auf jeweiligen Erziehungs- und Bildungstheorien unter Berücksichtigung von besonders wichtigen Begriffen eingehen. Anschließend soll die Beziehung beider Pädagogen zur NSDAP geschildert werden. Als Abschluss wird eine vergleichende Zusammenfassung dienen.Ernst Krieck wurde 1882 in Vögisheim (heute zu Müllheim, Baden) geboren und starb 1947 im Internierungslager Moosburg an der Isar. Neben Alfred Baeumler galt er als einer der führenden Pädagogen in der Zeit des Nationalsozialismus.Krieck stammt aus einer pietistischen, kleinbäuerlichen Familie. Sein Vater stirbt früh und er besucht die Realschule und das Lehrerseminar in Karlsruhe. Es war eine schmerzliche Erfahrung für ihn, dass er aus finanziellen Gründen auf den Besuch des Gymnasiums und ein Studium verzichten musste. Mit 18 Jahren wird er Volksschullehrer und bekämpft sehr früh das, nach seiner Meinung, sehr bürokratische Schulsystem seiner Zeit. Nebenbei bildet er sich autodidaktisch weiter, wobei er sich besonders für philosophische und pädagogische Literatur interessierte, denn die Volksschule der damaligen Zeit kannte noch keine moderne Pädagogik, sie war mehr als eine Paukschule zu verstehen.