von Antje Lüth
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,7, FernUniversität Hagen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die hier vorgelegte Arbeit soll zunächst einen Abriss der Entwicklung des deutschen Nationalismus in der Zeit vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts geben. Die Darstellung orientiert sich entlang prägender Ereignisse und Tendenzen. Das Angebot der Literatur zu diesem Thema ist groß und mit unterschiedlichen Bewertungen und Tendenzen. Eine wissenschaftliche Forschung zum Phänomen des Nationalismus hat erst seit dem Ende des 19. Jahrhunderts begonnen. Hierbei wurden, jeweils auch vor unterschiedlichem gesellschaftlichem Hintergrund, diverse Theorien und Definitionen erarbeitet, die jedoch immer wieder auch Widersprüchlichkeiten zeigten. In der gegenwärtigen Forschung gelangte man zu der Erkenntnis, dass der Nationalismus in seiner Phänomenalität und Bedeutung vielschichtig ist und sowohl den Bereich der Politik als auch die Bereiche der Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften betrifft. Eine wissenschaftlich eindeutige, absolute Theorie lässt sich schwer erstellen, da das dynamische Potential, die soziokulturellen und -ökonomischen Bedingungen und auch der Kontext seiner Entstehung jeweils unterschiedlich sind. Insofern lässt sich, gerade in Anbetracht der Kleinstaaterei Deutschlands im 19. Jahrhundert, keine klare wissenschaftliche Theorie zur Entwicklung des deutschen Nationalismus finden.Im Rahmen dieser Arbeit soll zugleich die Rolle von Ernst Moritz Arndt bei der Entwicklung des deutschen Nationalismus betrachtet werden. Der Theologe und Publizist Arndt erreichte mit seinen Büchern, Liedern und Flugschriften, v.a. in der Zeit der Befreiungskriege eine breite Masse aller Bevölkerungsschichten und prägte das Denken dieser Zeit wesentlich mit. Hans-Ulrich Wehler bezeichnet Arndt als einen der "[¿] populärsten Wortführer des frühen deutschen Nationalismus [¿]". Der Forschungsstand in Bezug auf die Rolle Arndts und seines Gesamtwerks sowie zu seiner Rezeption und Instrumentalisierung sowohl seiner Werke als auch seiner Persönlichkeit zeigt sich insgesamt nur lückenhaft, da eine Forschung, v.a. nach 1945, nur in begrenztem Maß stattfand. Nach 1945 stand die Instrumentalisierung Arndts bis 1945 stigmatisierend im Vordergrund. Hinzu kommt, dass er aufgrund der arbeitsteiligen Forschung der verschiedenen Fachdisziplinen aus dem Blick des wissenschaftlichen Interesses "verloren ging".