- Alternative Strategien Lebenslangen Lernens
von Axel Bolder & Wolfgang Hendrich
49,99 €
Dieses Buch handelt von einem Phänomen, das in der seit bald vierzig Jahren immer wieder neu aufgenommenen Debatte um das sogenannte lebenslange Lernen systematisch zu kurz kommt, wenn nicht gar ausgeblendet wird: vom Fernbleiben von erwerbsbezogener Weiterbildung und vom Widerstand gegen eine Zumutung. In der Zange zwischen bildungsbürgerlichen und professionellen Selbst-Verständlichkeiten, global-ökonomisch hergeleiteten Erfordernissen, sich pennanent der Anstrengung neuerlicher Qualifizierung auszusetzen, und immer neuen Beweisen, daß immer mehr potentielle Konkurrenten auf den Arbeitsmärkten sich ihr unterziehen, entsteht den dem Erwerbsleben N ahestehen den eine Bringschuld. Mit nonnativer Kraft und einem Sanktionspotential ausgestattet, das im Bereich öffentlich geförderter Veranstaltungen beruflicher Weiterbildung bis an die Verweigerung der Subsistenzsicherung heranreicht, verlangt sie von den einzelnen, gesamtgesellschaftlich produzierte Risiken individuell abzufedern -sehr oft, wie zu zeigen sein wird, ohne Kosten und Aufwand einen angemessenen Nutzen gegenüberzustellen. Es scheint im gesellschaftlichen Diskurs ausgemacht, wie die Aufgaben im Prozeß technischer und ökonomischer Innovation verteilt sind. Während die Betriebe die neuen technischen Systeme bereitzustellen haben, wo dies ins besondere angesichts der Entwicklung der Konkurrenzsituation auf entgrenzten Märkten angezeigt scheint, ist es Sache der Arbeitnehmer, durch berufliche Weiterbildung dafür zu sorgen, daß die neuen Systeme am Arbeitsplatz genutzt und in immer weiter der spezifischen betrieblichen Situation angepaßter, optimierter Weise eingesetzt werden können. Man kann wohl annehmen, daß es sich hierbei um einen exemplarischen gesamtgesellschaftlichen Konsens handelt, derin seiner Eindeutigkeit und Widerspruchsfreiheit seinesgleichen sucht.