von Beatrice Frasl
19,90 €
Patriarchat und mentale Gesundheit: Beatrice Frasl wuhlt tief in den Eingeweiden unseres "e;kranken"e; Gesundheitssystems. Psychische Gesundheit ist politischIn Lndern wie Deutschland und sterreich knnen wir uns auf eine medizinische Notversorgung verlassen. Gibt es einen Unfall, wird ein Rettungswagen gerufen, Patient*innen werden in ein Krankenhaus gebracht und schnellstmglich versorgt. Selbstverstndlich, oder? Immerhin wre es fr uns unvorstellbar, mit einem Knochenbruch wieder nach Hause geschickt zu werden, einschlielich einer Wartefrist von sechs Wochen. Bis ein Behandlungsplatz zur Verfgung steht. In etwa so gestaltet sich jedoch die Situation im Bereich der psychischen Erkrankungen. Denn: Unser Gesundheitssystem schreibt, als Teil unseres Gesellschaftssystems, Ungleichheiten fort. Sozialer und konomischer Background, kulturelle Rahmenbedingungen und der neoliberale Leistungsgedanke bestimmen, wer gesund ist und wer nicht, wer krank sein darf und letztendlich auch: wem Behandlungsmglichkeiten offenstehen und wem diese verwehrt bleiben. Ungleichheit in der psychischen Krankenversorgung geht uns alle etwas an!Du fragst dich, was Geschlecht und die Versorgung psychischer Erkrankungen gemeinsam haben? Was das Patriarchat mit der Diagnose von Krankheiten zu tun hat? Spoiler-Alarm: sehr viel! Der Grund, warum Frauen so viel hufiger von Depressionen und Angsterkrankungen betroffen sind als Mnner, warum Mnner jedoch weniger oft rzt*innen aufsuchen und sich behandeln lassen, liegt u. a. in den stereotypischen Vorstellungen und Rollenbildern, die wir im Laufe unseres Aufwachsens erlernt haben. Und: Frausein im Patriarchat bedeutet Gefhrdung auf vielen Ebenen. Der Mangel an konomischer Sicherheit, die krperliche und psychische Gewalt, denen Frauen sehr viel hufiger ausgeliefert sind, und die Doppelbelastung, die durch Arbeit und Care-Arbeit auf den Schultern von Frauen lastet, sind zustzliche Grnde dafr, warum weibliche Personen zur Risikogruppe zhlen und durch unzureichende Krankenversorgung abermals benachteiligt sind. Stigmatisierung und Tabuisierung: Wie knnen wir mit psychischen Erkrankungen umgehen?Dass die psychische Krankenversorgung keine Selbstverstndlichkeit ist, hngt eng mit der Pathologisierung bestimmter menschlicher Empfindungen zusammen, die nicht in das kapitalistische System passen. Besonders Frauen, ihre Krper und ihre Wahrnehmungen sind und waren schon immer ein Instrument zur Ausbung patriarchaler Kontrolle. Geschlechterrollen, der "e;Diagnose Gap"e; und gesellschaftliche Herrschaftsverhltnisse - Beatrice Frasl zeigt in diesem Buch: Das Sprechen ber psychische Gesundheit ist ein feministischer Akt, ein Akt, der uns allen die Macht ber uns selbst zurckgeben kann.