von Bert-Wolfgang (University Potsdam Germany) Schulze
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Die in Europa bis Ende der 1980er Jahre bestehende Grenze zwischen unterschiedlichen Gesellschaftssystemen, insbesondere die innerdeutsche Grenze, hat die individuellen Biografien von Bürgern vital beeinflusst. Auch die Wissenschaftler, u.a. die Mathematiker, waren weitaus mehr betroffen, als nach außen hin sichtbar war. Der Autor, der das Ende der Teilung in der Mitte seiner beruflichen Laufbahn in Berlin erlebte, schildert in autobiografischen Skizzen die Spezifik dieser Situation, anknüpfend an Inhalte der Ausbildung in der Schule und des Studiums im Osten Deutschlands, bis hin zu Innenansichten aus Institutionen wie dem Karl-Weierstrass-Institut der Akademie der Wissenschaften in Berlin, anschließend der Max-Planck-Arbeitsgruppe Partielle Differentialgleichungen und Komplexe Analysis, sowie dem Institut für Mathematik an der Universität Potsdam. Beleuchtet werden weiterhin die erlebten Sichten der Gesellschaftssysteme auf eine exakte Wissenschaft wie die Mathematik, die Organisation in Instituten, Haltungen zur Zweckbestimmung reiner und angewandter Forschung in der Mathematik, Aspekte der Wissenschaftsförderung, sowie individuelle und teilweise kontroverse Standpunkte. Da Probleme um die Mathematik, etwa ihre Triebkräfte, das Zusammenspiel ihrer Spezialgebiete und ihr Einfluss auf Naturwissenschaften, Technologie und viele Bereiche des täglichen Lebens nicht immer leicht verständlich gemacht werden können, ist in der Darstellung ein überwiegend unterhaltsamer und teilweise unkonventioneller Ton gewählt. Er soll auch die Tragik ein wenig vergessen machen, die mit Verlusten von Potentialen und wissenschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten in dem vergangenen System verbunden war.