- Sozialitat und Spontanitat bei George Herbert Mead
von Catalina Kirsch
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Allgemeinen versteht die Soziologie unter dem Begriff der Revolution einen tief greifenden Änderungsprozess innerhalb eines bestimmten Bereiches (Rammstedt 2007, S. 558). Dabei wird der Terminus der Revolution häufig mit dem des Wandels assoziiert. Schaut man sich den Verlauf der Geschichte genauer an, so stolpert man über zahlreiche solcher sozialen Umbrüche. Gemeinsam ist allen, dass sie fundamentale Veränderungen in der gesellschaftlichen Organisation bedingt haben. Doch der Geist der Revolution gehört keineswegs der Vergangenheit an. Verfolgt man aktuell das Geschehen in Nordafrika, so scheint sich die Historie zu wiederholen. In diesem Zusammenhang kann man die Frage aufwerfen, wie ein solcher gesellschaftlicher Wandel gedeutet werden kann und wie sich die Entstehung eines ausgeprägten Kollektivbewusstseins binnen einer doch so heterogenen Gruppe von Individuen erklären lässt. Dabei wird die Argumentation sich auf den Soziologen und Sozialpsychologen George Herbert Mead und sein Werk ¿Geist, Identität und Gesellschaft stützen. Er gilt als sogenannter Begründer des ¿symbolischen Interaktionismus¿, ein Begriff der von Herbert Blumer nach Meads Tod geprägt wurde (vgl. Baumgart 1997, S. 119). Der symbolische Interaktionismus interessiert sich primär dafür, wie Interaktionen zwischen Menschen zu begreifen sind, wie im Verlauf der Handlung, soziale Realität durch den Handelnden entworfen wird und wie Individuen ihre Identität hervorbringen und entfalten (vgl. Reiger 2007, S. 141). Diese Arbeit wird vor allem, den Meadschen Identitätsbegriff fokussieren, welcher zwar wesentlich gesellschaftlich konzipiert ist, dennoch Spielraum für spontane und kreative Prozesse bereithält, wodurch die menschliche Identität nie ganz vorherbestimmbar ist. Dabei befinden sich die soziale und spontane Instanz der Identität in einem permanenten Anpassungsverhältnis, welches auch auf der Makro-Ebene zwischen Individuum und Gesellschaft wiederzuerkennen ist und somit sowohl zu einer Veränderung der eigenen Identität als auch der sozialen Umwelt führen kann. Schließlich wird versucht zu begründen, wie sich gesellschaftliche Einheit beziehungsweise sozialer Zusammenhalt zwischen einzelnen differenten Individuen entwickeln kann und welche Faktoren die Entstehung von Kollektiven verstärken.