- Bilder des Islams in Deutschland
von Dirk Halm
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Mit bis zu 3,5 Mio. Menschen in Deutschland, die familiare Wurzeln in islamisch gepragten Landern haben, ist es eigentlich erstaunlich, dass sich die Frage der Integration des Islams in die deutsche Gesellschaft erst relativ spat, vermehrt seit der Mitte der 1990er Jahre, stellte. Die Integ- tion der Muslime wurde damit erst in einem Moment - zunachst in den Kommunen und in den Landern - zum Thema, als die Muslime im Zuge der Verfestigung ihrer Aufenthalte in Deutschland und der haufigeren Aufgabe zuvor weit verbreiteter Ruckkehrillusionen begannen, auch durch die Errichtung reprasentativer Moscheebauten, starker offentlich sichtbar zu werden und sich erste juristische Auseinandersetzungen um das Recht zur Erteilung von Religionsunterricht, Kopftuch im offent- chen Dienst, Schachten u. A. anzubahnen begannen. Diese verzogerte Beachtung der Islamfrage hat sicherlich auch damit zu tun, dass Deutschland sich erst sehr verspatet und zaghaft uberhaupt als Einwanderungsland zu begreifen begann und erst seit 2005 uberhaupt eine Integrationspolitik auf Bundesebene in Kraft ist (das lang umstrittene 1 Zuwanderungsgesetz"e;), womit in Politik und Offentlichkeit das - wusstsein dafur, dass die gesellschaftliche Integration mit Blick auf zu- wanderte Gruppen spezifische Anforderungen stellen kann, erst eine br- tere Verankerung fand, die ihren Ausgangspunkt in der Green-Card"e;- Diskussion und der daraufhin eingerichteten Zuwanderungskommission 2 ab dem Jahr 2000 genommen hatte. Auf Landerebene war der Islam, etwa 1 Siehe zu einer Wurdigung der Zuwanderungspolitik seit 2000 Schonwalder, Karen: Kleine Schritte, verpasste Gelegenheiten, neue Konflikte. Zuwanderungsgesetz und - grationspolitik. In: Blatter fur deutsche und internationale Politik 10/2004, S. 1205-1214.