von Ekkehart Mittelberg
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienethik, Note: keine, , Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren 1967 - 1973 hat die sog. Neue Linke das Bewusstsein breiter Kreise derÖffentlichkeit für Manipulationstechniken in den Massenmedien geweckt und geschärft. DerManipulationsverdacht dieser Bewegung war extrem, weil sie von der Annahme ausging, nahezujede Nachricht sei ideologisch eingefärbt und somit manipuliert. Rückblickend kann manfeststellen, dass der Manipulationsverdacht der Neuen Linken gegenüber Nachrichten an Hysteriegrenzte. Heute jedoch ist es um das Thema ,,Nachrichten und ihre Manipulation" verdächtig stillgeworden. Welche Ursachen dies hat, wäre eine eigene Untersuchung wert. Ich beschränke michauf die Feststellung, dass nach wie vor ,Nachrichten' ein zentraler Untersuchungsgegenstand derPublizistikwissenschaft sind, der Begriff ,Manipulation' aber an Bedeutung verloren hat. ImInternet erscheint unter dem Suchbegriff ,Nachrichtensprache' eine Fülle von Anzeigen, zumBeispiel http://de.wikipedia.org/wiki/Nachrichtensprache; http://www. Journalistische Praxis.de,Die Nachricht - in Presse, Radio, Fernsehen, Nachrichtenagentur , http://www.journalistische-praxis.de/nachr/nachricht/auswahl.htm, die den Aspekt Nachrichtenmanipulation gar nicht oder nuram Rande behandeln.Es bleibt aber ein eminent wichtiges politisches Ziel, Manipulationsformen jeder Art in denMassenmedien aufzudecken; nur sollte man dabei nicht dem utopischen Glauben verfallen, dassManipulationstechniken prinzipiell vermeidbar seien. Es gilt heute, ein neues Verhältnis zurManipulation zu gewinnen, so wie es H.M. Enzensberger in seinem Aufsatz "Baukasten zu einerTheorie der Medien"vorbereitet hat. Manipulation (Hand- oder Kunstgriff) heißt soviel wiezielbewusstes technisches Eingreifen in ein gegebenes Material. Wenn es sich um eingesellschaftlich unmittelbar relevantes Eingreifen handelt, ist die Manipulation ein politischer Akt.Das ist in der Bewusstseins-Industrie prinzipiell der Fall.