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Bücher von Ernst Von Wildenbruch

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  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    Ob es Menschen geben mag, die ganz frei von Neugier sind ? Menschen, die imstande sind, hinter jemandem, den sie aufmerksam und angestrengt nach einem unbekannten Gegenstande ausschauen sehen, vorbeizugehen, ohne daß es sie auch nur ein bißchen prickelt, stehen zu bleiben, der Richtung seiner Augen zu folgen und zu erforschen, was jener Geheimnisvolles sieht? ¿ Ich für meine Person, wenn ich gefragt würde, ob ich mich zu dieser starken Menschenart zähle, weiß nicht, ob ich ehrlicherweise mit Ja antworten könnte, und jedenfalls hat es einen Augenblick in meinem Leben gegeben, wo es mich nicht nur geprickelt hat, sondern wo ich sogar dem Prickeln nachgegeben und getan habe, was jeder Neugierige tut. Der Ort, wo das geschah, war eine Weinstube in der alten Stadt, in der ich als Referendar am Gericht arbeitete; die Zeit ein Sommernachmittag.

  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    Ich war ein eifriger Spaziergänger und wählte fast immer einen und denselben Weg; man lernt dabei jeden Stein und jedes Blatt am Wege kennen, man empfindet doppelt die belebende Wonne des Frühlings, wenn man den Busch, den man im Winter wie einen Besen zum Himmel ragen sah, mit Knospen sich bedecken sieht; man beobachtet, wie von gestern zu heute die Knospen aufgebrochen sind, wie sich Blättchen ansetzen, wie sie immer größer wachsen, immer dunkler sich färben, und so, jeden Tag in die lautlose Werkstatt der schaffenden Natur blickend, liest man von Tage zu Tage wie an einer großen Uhr den rastlosen Wandel der Zeit. Ob diese Empfindungen es waren, die auch ihn bewegten, den Weg, den ich mir zum Spaziergang ersehen hatte, regelmäßig, beinahe täglich zu gehen, ich weiß es nicht; jedenfalls aber mußte der Weg auch ihm gefallen, und er war auch hübsch genug.

  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    Endlich war die Nacht zu ihrem Recht gekommen ¿ es wurde still über Rom. Nie war eine Augustnacht duftiger, wärmer und süßer auf die sieben Hügel gesunken und auf das Gelände, das zwischen den sieben Hügeln sich breitet und zwischen Bergen und Meer ¿ nie hatte eine Augustnacht Schrecklicheres gesehen in diesem schrecklichen Rom. Wenn an dem Abend, der dieser Nacht vorherging, ein Wanderer sich der Stadt genähert hätte, von Norden kommend, auf der Flaminischen Straße, so würde er, nachdem er die Flaminische Brücke, den heutigen Ponte Molle, überschritten, jählings stehen geblieben sein, von einem Laute getroffen, der ihm das Blut gerinnen machte. Von drüben kam es her, rechts überm Tiberstrom, aus den Gärten des Nero, von der Stelle, wo heut die Peterskirche sich erhebt und das Gebäude des Vatikans. Rot war der Himmel dort von goldigroter Glut, die aus dem Dickicht der Gartengebüsche zum Himmel schwälte ¿ war etwa Feuersbrunst in Rom? Schon wieder?

  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    An einem Winterabende war es, als ich mich im Kreise einer befreundeten Familie befand. Der Abend war einer von jenen, an denen die Menschen sich aufgelegt fühlen, sich mit alten Geschichten zu unterhalten, und so kam es, daß meine Wirte aus dem Familienschranke ein Stück hervorholten, das auf sonderbare Weise in ihre Hände gelangt war und nun wie eine Art von Reliquie aufbewahrt wurde. Es war ein kleines silbernes Gefäß von altertümlicher, aber geschmackvoller Arbeit, am oberen Knopfe mit einem Ringe versehen, der darauf hindeutete, daß es vorzeiten an dem Gürtel oder Täschchen einer Frau getragen sein mochte, von außen mit altmodischen, in das Silber eingegrabenen Bildchen geschmückt, die dem Ganzen ein phantastisches Aussehen gaben, das noch vermehrt ward durch einzelne, unregelmäßig darüber hinlaufende Risse, die offenbar nicht von der Hand des Künstlers herrührten. Als ich am oberen Knopfe drehte, klappte das kleine Gefäß auf und ich sah, daß ich ein Büchschen vor mir hatte, wie man sie einst zur Aufbewahrung von Narden und duftigem Gewürzkraut verfertigte, ein sogenanntes Riechbüchschen. Vor einigen Jahren war dasselbe tief im Walde zwischen Wrietzen und Freienwalde, bedeckt von Moos und Steinen, aufgefunden worden, niemand wußte, wie und durch wen es dahingekommen war.

  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    »Wir haben nicht mehr weit bis Tanagra, und der schönere Teil unseres Weges liegt vor uns,« sagte ein schwarzlockiger, schlankgebauter Mann, der sich am nördlichen Ausgange von Oropos, einem Städtchen, das hart auf der Grenze von Attika und Böotien lag, zu dem harrenden Gefährten auf den Reisewagen schwang. Der Stachelstock flog auf die Pferde herab, und klappernd rollte das leichte Gefährt unter dem niedrig gewölbten Stadttore hinaus ins Freie. Mit einer Leidenschaftlichkeit, die seiner Gebärde etwas von der Bewegung eines Panthers verlieh, schnellte der Mann vom Wagensitze empor und trank mit halb geöffneten Lippen den Strom erquickender Morgenluft, der in breiter, duftender Welle den beiden Reisenden entgegenschlug. Der Wind war frisch und feucht, denn er kam von dem Euböischen Meere herüber, das zur Rechten des Weges, in langen Wogen an das Ufer spülte; und mit dem Hauche des Meeres vermischte sich der berauschende Duft blühender Olivenbäume, die rechts und links die Straße umsäumten und nach Norden zu, soweit der Blick reichte, die Hügel des böotischen Landes mit dichter Waldung bekleideten.

  • von Ernst Von Wildenbruch
    9,99 €

    Wenn man hinuntersteigt in die dämmerigen Gänge des Berliner Aquariums, eindringt ins Bereich der »purpurnen Finsternis«, dann verhallt, je weiter wir dringen, hinter uns der Lärm des Lebens, aus dem wir von droben kommen. Stille wird um uns her, die Lautlosigkeit des Schweigens ¿ endlich machen wir Halt: nun sind wir am Grunde des Meeres. Es umfängt uns die Welt, in der es keine Stimmen mehr gibt, keine Töne und Geräusche, die stumme, die taube Welt der unendlichen Tiefe. Glasscheiben zu den Seiten des Wegs spenden ein mattes, bläuliches Licht. Die Fenster sind es der unterirdischen Behausung. Aber diese Fenster blicken nicht in den Himmel, sondern ins Wasser; in schwerer, zwischen den Wänden der Behälter aufgestauter Masse steht Meeresflut hinter den gläsernen Scheiben. Tageslicht, von fern herabsinkend,durchleuchtet mit gebrochenem Schimmer den flüssigen Kristall. Und in diesem Kristall, da sind sie nun, da leben, ruhen und bewegen sie sich, die wundersamen Geschöpfe der wundersamen Welt. Diese Pflanzen, die halb noch Pflanzen und halb schon Tiere, am Grunde wurzeln und doch mit unheimlicher Gier die Armbüschel aufrecken, wenn die Fleischbrocken herabsinken, mit denen sie gefüttert werden, diese Fische, die mit klappenden Kiemen, mit großen, runden, glotzenden Augen vorüberziehn. Geschöpfe, so farblos die einen, daß man sie vom Boden nicht unterscheidet, in dem sie lagern, und andere wieder so farbenprächtig, als hatte ein Sonnenstrahl mit allen sieben Farben des Regenbogens sich herunter verirrt und zum Körper verdichtet; Lebewesen, wie aus Hauch zusammengeblasen die einen, und wie plumpe Knorren und Baumstrünke die anderen: Krebse, die auf krummen, spitzen Schneiderbeinen durch den Sand waten, und mächtige Seeschildkröten, die mit flossenartigen Füßen umher rudern, als fächelten sie sich Luft. Und das alles ohne einen Ton, einen Laut, eine Welt, in die man hineinsieht und von der man nichts hört. Lautlos alle Kundgebungen dieses geheimnisvollen Lebens, die friedlichen, wie die feindseligen. Denn manchmal geschieht es, daß da drunten eines über das andere herfällt. Dann entsteht ein Kampf, manchmal auf Leben und Tod; und auch das geht lautlos vor sich, ein stummes Ringen, Würgen, Töten und Getötetwerden.

  • von Ernst Von Wildenbruch
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    Ein freundlicher, sehr sauber gehaltener Garten, der links und im Hintergrunde von einer Mauer eingefaßt ist. Rechts ein zweistöckiges einfaches Wohnhaus, dessen Fenster auf den Garten gehen. In der Mitte des Hauses die Haustür, zu der einige flache Stufen hinaufführen. Die Mauer ist in der Ecke, wo Hintergrund und linke Seite zusammenstoßen, von einer hohen eisernen Gittertür durchbrochen. Durch die Stäbe der Tür sieht man auf die Landstraße hinaus und jenseits derselben einige Arbeiterwohnungen mit kleinen Vorgärten. Es ist frühester Sommermorgen; alles noch schlafend; in der Ferne hört man Hähne krähen; vor den Fenstern des Hauses sind die Läden geschlossen und die Rouleaus niedergelassen

  • von Ernst Von Wildenbruch
    15,90 €

    In die erfreuliche Notwendigkeit versetzt, der ersten Ausgabe meiner »Karolinger« jetzt schon eine zweite Auflage folgen zu lassen, fühle ich mich im Hinblick darauf, daß diese neue Auflage gleichzeitig als eine teilweise neue Bearbeitung des Stückes erscheint und einen von der früheren Fassung abweichenden, nicht unerheblich veränderten Schluß aufweist, denjenigen gegenüber, welche das vorliegende Drama in seiner ersten Gestalt kennen gelernt und für dasselbe Interesse gewonnen haben, zu einigen Worten der Erklärung veranlaßt. Die Eigenartigkeit der dramatischen Dichtungsweise bringt es mit sich, daß das Werk mit seiner Entstehung auf dem Papiere noch nicht vollendet und abgeschlossen ist, sondern erst in der Berührung mit der Bühne, unter der lebendigen Mitwirkung der Zuhörerschaft zu voller Körperlichkeit sich entwickelt. Erst wenn er als Zuschauer unter Zuschauern die eigenen Gestalten an sich vorüberwandeln sieht, ist der dramatische Dichter in die perspektivisch richtige Entfernung von seinem Werke geruckt, um prüfen zu können, ob sein dramatischer Gedanke imstande gewesen ist, sich einen dramatischen Leib zu schaffen; das eigene Werk löst sich von ihm los und tritt ihm wie ein fremdes gegenüber, und je mächtiger der in ihm treibende dramatische Instinkt ist, um so energischer wird diese Loslösung sich vollziehen.

  • von Ernst Von Wildenbruch
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  • von Ernst Von Wildenbruch
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    An der kleinen Station, die nicht weit hinter Breslau an dem großen Schienenstrange liegt, der, Schlesien durchquerend, Berlin mit Wien verbindet, war zu später Abendstunde der Eisenbahnzug angekommen. Es war keiner von den Kurierzügen; wenige Fahrgäste nur saßen in den Wagen verteilt; auf der Station stiegen nicht mehr als zwei Reisende aus. Dies waren zwei Männer, von denen der eine, der bejahrter und dicker als der andre war, sogleich von dem Gepäckträger des Bahnhofs in Empfang genommen und begrüßt wurde. Er schien am Orte bekannt zu sein, und das war natürlich genug, denn es war der Arzt, der in der kleinen, etwa zwei Meilen hinter der Station landeinwärts gelegenen Stadt seinen Wohnsitz hatte. »Ist der Wagen da?« fragte er den Gepäckträger; dem er seine Reisetasche anvertraute; er war offenbar nur zu einem kurzen Ausfluge von Hause fort gewesen. »Is da, Herr Dukter,« erwiderte jener; »die Frau Dukter hat och den Mantel für'n Herrn mit eingelegt, wird aber nicht nötig sein, is scheenes Wetter heut abend zur Nacht.« Jetzt wandte sich der Arzt an den Mitreisenden.

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