von Gudrun Lerchbaum
19,90 €
Eine Stadt in gespenstischer Ekstase. Etwas Leuchtendes liegt in der Luft. Befllt Pflanzen. Und Menschen. Ist berall. Angenommen, der Rausch deines Lebens, die pure Euphorie wchst frei zugnglich im Park um die Ecke. Der einzige Haken dieser Substanz: Du kannst sie nur ein einziges Mal genieen. Denn sie ist hochgiftig und ohne Ausnahme tdlich. Auch wenn der Tod, den sie verspricht, ser denn je ist. Was wrdest du tun? Zugreifen? Oder widerstehen?Als ein bis dahin unbekannter Pilz den Brlauch rund um Wien befllt, steigt die Zahl der Todesflle rasant an. Denn wie in jedem Frhling dominiert das Kraut nicht nur die Speisekarten vieler Lokale, sondern auch die Wlder der Stadt, die - aller Verbote zum Trotz - gestrmt werden. Versehentliche Vergiftungen werden bald zu praktischen Beseitigungen von lstigen Langzeitfeind*innen, auch die Partyszene der Stadt entdeckt Viennese Weed fr sich. Und die befallene Pflanze bietet eine weitere fr viele verlockende Mglichkeit: die Trostlosigkeit des Lebens zu beenden. Selbstbestimmt, friedlich und ohne einer anderen Person Schaden zuzufgen. Ein Waldspaziergang der VerzweifeltenNach einem Gefngnisaufenthalt versucht Kiki, zurck in ein geregeltes Leben zu finden. Als ihre unheilbar kranke Freundin Olga rund um die Uhr Pflege bentigt, zieht sie zu ihr und kmmert sich aufopfernd. Das neuartige Viennese Weed ist fr Olga eine Mglichkeit zur Flucht, die sie ergreifen mchte. Fr Kiki ein Albtraum, dem sie nicht entkommen kann. Dennoch ist sie bereit, fr ihre Freundin die tdlichen Bltter zu beschaffen, auch wenn sie wei, dass das fr sie den ultimativen Abschied von Olga bedeuten kann. Auch die dreizehnjhrige Jasse treibt es in den Wald. Aus Wut, Trauer und Verzweiflung mchte sie ihrem Leben ein Ende setzen. Als pltzlich Aufseher auftauchen, fliehen Kiki und Jasse zusammen - und knpfen eine vorsichtige Verbindung, eine Freundschaft, die sich aus Unglck speist. Das hlt Jasse allerdings nicht davon ab, den Brlauch, den sie gesammelt hat, zum Einsatz zu bringen - allerdings nicht an sich selbst Whrend Jasse mit ihrem Gewissen kmpft, breitet sich der Brlauch-Befall immer weiter aus, dominiert die internationalen Medien, befeuert neue Verschwrungstheorien. Viennese Weed ist Ausweg, Waffe und Droge zugleich. Bedeutet aber auch: eine Wahl haben, selbstbestimmt leben und sterben drfen. Gudrun Lerchbaum blickt mit viel Einfhlungsvermgen in die Gedankenwelt von Menschen, die unheilbar krank, von denen, die voller Verzweiflung sind, einen Ausweg suchen. Sie kratzt an einem Tabu, bringt den sonst oft verdrngten Tod in die Mitte der Gesellschaft und stellt unangenehme Fragen: Gehrt zu einem selbstbestimmten Leben nicht auch ein selbstbestimmtes Sterben? Was passiert mit uns, wenn es pltzlich eine friedliche, einfache Mglichkeit dazu gibt? Und was tun wir, wenn die Menschen, die wir am meisten lieben, sich dazu entschlossen haben? Sie zeigt, wie die Nhe des Todes das Menschlichste in uns hervorbringt - und dass stark sein nicht immer bedeuten muss, das Unertrgliche zu ertragen.