Bücher von Jonathan Crary

Die Welt brennt. So weit, so bekannt - aber: Ist eine Kehrtwende noch möglich?Ja, sagt der renommierte Kunstkritiker und Medientheoretiker Jonathan Crary, doch ein Green New Deal wird nicht reichen. Klimaprotest und Kapitalismuskritik müssen sich international vernetzen - außerhalb der digitalen Sphäre. Denn die Digitalisierung verhindert nicht nur echte Solidarität, sondern ist auch für massive und flächendeckende Ressourcenausbeutung verantwortlich.In seinem engagierten Aufruf zeigt der so gefeierte wie kontrovers diskutierte Autor die Alternativen zu Digitalkomplex und Überwachungskapitalismus auf. Er zeichnet den fundamentalen Gegenentwurf eines Ökosozialismus, der eine lebbare Zukunft verspricht und Mensch und Natur vor ihrem Kollaps bewahren könnte.

Die globale Infrastruktur des pausenlosen Einkaufens, Arbeitens und Kommunizierens 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen der Woche hält die gesamte Menschheit wach. Antischlafmittel sind das neue Lifestyleprodukt, um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben. Der Nachthimmel ist längst nicht mehr dunkel. Dabei blieb der Schlaf, während die anderen Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst und Sex schon früh finanziell ausgeschlachtet wurden, lange Zeit der einzige nicht kontrollierbare Rückzugsort vor den Zwängen des Kapitalismus. Noch vor hundert Jahren verbrachten die Menschen regelmäßig zehn Stunden schlafend. Der heute allgegenwärtige Schlafmangel ist Symptom eines beschleunigten Lebens, bei dem die persönlichen Gedanken und Gefühle an den Rand gedrängt werden. Ab ins Bett, schließt die Augen, fordert uns der Autor daher auf, damit wir uns in den Gefilden der Pause und der vermeintlichen Leere zumindest zwischendurch befreit fühlen können. Denn es ist die leere Zeit, die besonders kostbar ist.

Jonathan Crary's Techniques of the Observer provides a dramatically new perspective on the visual culture of the nineteenth century, reassessing problems of both visual modernism and social modernity. This analysis of the historical formation of the observer is a compelling account of the prehistory of the society of the spectacle.In Techniques of the Observer Jonathan Crary provides a dramatically new perspective on the visual culture of the nineteenth century, reassessing problems of both visual modernism and social modernity.Inverting conventional approaches, Crary considers the problem of visuality not through the study of art works and images, but by analyzing the historical construction of the observer. He insists that the problems of vision are inseparable from the operation of social power and examines how, beginning in the 1820s, the observer became the site of new discourses and practices that situated vision within the body as a physiological event. Alongside the sudden appearance of physiological optics, Crary points out, theories and models of "subjective vision" were developed that gave the observer a new autonomy and productivity while simultaneously allowing new forms of control and standardization of vision.Crary examines a range of diverse work in philosophy, in the empirical sciences, and in the elements of an emerging mass visual culture. He discusses at length the significance of optical apparatuses such as the stereoscope and of precinematic devices, detailing how they were the product of new physiological knowledge. He also shows how these forms of mass culture, usually labeled as "realist," were in fact based on abstract models of vision, and he suggests that mimetic or perspectival notions of vision and representation were initially abandoned in the first half of the nineteenth century within a variety of powerful institutions and discourses, well before the modernist painting of the 1870s and 1880s.