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Bücher von Judith Kasper

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  • von Judith Kasper
    22,00 €

    Die letzten Ähren, die nach der Ernte noch übrig waren, wurden bei der sogenannten Nachlese von denjenigen aufgesammelt, die über keinen Besitz verfügten. Dieser vormoderne Gewohnheitsbrauch stiftet Judith Kasper zu einer Spurensuche in gebückter Haltung an, in der sie sammelt und zusammenfügt, was andere haben fallen lassen: Die alttestamentarische Geschichte Ruts wird zum Anlass einer etymologischen Suche nach der Bedeutung des Wortes »leer«. Aus der harschen Verurteilung des Gewohnheitsrechts des Holzraffens nach der Französischen Revolution entwickelt sie eine genaue Lektüre eines bisher kaum besprochenen Kommentars von Karl Marx. Anhand von Balzacs unvollendetem Roman Die Bauern zeichnet Judith Kasper die Parzellierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Kriminalisierung der Nachlese nach. In der französischen Malerei zeigen sich ihr die glaneuse genannten Ährensammlerinnen als beinahe revolutionäre Subjekte. Und in der Philologie des 19. Jahrhunderts wird klar: »Ährenlesen ist Ohrenlesen: mit den Ohren lesen«.Die Nachlese offenbart sich hier als eine politisch radikale und stets mehrdeutige Praxis, als ein poetischer Gegenentwurf zur christlichen Gabe, die immer auch einen Gebenden voraussetzt. In kurzen, längeren und kürzesten Texten kreist dieser Essay um die Notwendigkeit, immer ein klein wenig zurückzulassen, damit andere es auflesen können.

  • von Patricia Gherovici, Insa Hartel, Karl-Josef Pazzini, usw.
    22,00 €

    Schon unsere Wahl des Hefttitels berührt ein Politikum. Der (psychiatrische) Begriff der Transsexualität (bzw. des Transsexualismus) - definiert als »Wunsch, als Angehörige des anderen Geschlechts zu leben und als solche akzeptiert zu werden«1 - ist zunehmend in die Kritik geraten. Die Weltgesundheitsorganisation wird ihn voraussichtlich durch den Begriff der Geschlechtsinkongruenz (gender incongruence) ersetzen, der zudem nicht länger eine psychische Störung bezeichnen soll. Allgemein tritt der Begriff der Transsexualität inzwischen häufig in den Hintergrund gegenüber Begriffen wie Transgender oder Trans*, die häufig nicht mehr als Nicht-Übereinstimmung mit dem biologischen Geschlecht (sex), sondern mit dem bei Geburt zugewiesenen sozialen Geschlecht (gender) definiert werden und die zugleich als umbrella terms fungieren, die auch jüngst aufgekommene Identitäten wie non-binary oder genderfluid umfassen sollen. Insbesondere die Verbreitung und die sexualpolitisch aufgeladene Verwendung des Begriffs Transgender sind dabei auch im Zusammenhang mit dem Einzug des sozialkonstruktivistischen Genderparadigmas in die Geisteswissenschaften zu verstehen. Parallel dazu beginnt sich der Begriff der Transidentität als Alternative zur Transsexualität zu etablieren, der keine Assoziationen an die Sexualität wecken soll - was aus Perspektive einer psychoanalytischen Auffassung von Sexualität skeptisch stimmen kann. Einige Transsexuelle beanspruchen dagegen weiter den Begriff der Transsexualität für sich und hegen Vorbehalte gegenüber den neuen Begriffen wie Transgender, vergleichbar der Reserviertheit mancher Lesben und Schwulen gegenüber dem Begriff queer. Als Redakteur*innen dieses Heftes haben wir uns bewusst dazu entschieden, aus diesem spannungsreichen Begriffsfeld den unfertigen Signifikanten Trans herauszugreifen, an den aus verschiedenen Perspektiven auf unterschiedliche Weise angeschlossen werden kann.

  • von Judith Kasper
    119,95 €

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