Bücher von Kenzaburo Oe

Ein junger Mann findet sich in der neurologischen Abteilung einer japanischen Klinik wieder. Er trägt eine Taucherbrille, die ihn vom Außen abschirmt und glaubt, unheilbar krank zu sein. Einer Pflegerin erzählt er seine Lebensgeschichte, die zurückführt an den Tag, an dem er als Kind erlebte, wie sein Vater am Ende des Zweiten Weltkriegs umkam. Kenzaburo Oes Roman über die Traumata des Krieges ¿ erzählt in poetisch komplexer Form.

Japan während des Zweiten Weltkriegs. Eine Gruppe heranwachsender Jungen soll aus einer Erziehungsanstalt wegen drohender Bombenangriffe evakuiert werden. Man bringt sie in ein entlegenes Bergdorf. Aus Angst vor einer Seuche fliehen die Dorfbewohner aber und versperren den Jungen den einzigen Fluchtweg über eine Schlucht. Nach anfänglicher Beklemmung beginnt die Gruppe - ähnlich wie in Goldings Herr der Fliegen - ihr Überleben zu organisieren. Sie brechen in die verlassenen Häuser ein, versorgen sich mit Lebensmitteln und ergreifen vom Dorf Besitz. Doch dieser anarchisch-paradiesische Zustand einer solidarischen Kindergemeinschaft findet ein jähes Ende, als die Dorfbewohner zurückkehren. Sie etablieren erneut ihr Erwachsenenregime. Dieser Roman von Kindern »in einer Zeit des Tötens« ist ein hochpoetisches und zeitloses Buch. Ein Roman, der »über die Grenzen von Sprache und Kultur hinweg kommuniziert, eine Poesie reich an neuen Beobachtungen und prägnanten Bildern«, wie es in der Nobelpreislaudation von 1994 heißt. »Ich wollte von der Angst der Kinder schreiben, ihrer Angst vor der Natur und ihrer Angst vor dem Krieg.« Kenzaburo Oe

Der Autor beschreibt die politische, industrielle und kulturelle Entwicklung Japans seit seiner Öffnung zum Westen im vergangenen Jahrhundert. Obwohl die Handlung zwischen den zwei rivalisierenden Brüdern Nedokoro in Japan spielt, ist der Leser auf detaillierte Kenntnisse über das Land nicht angewiesen. Bei dem Roman handelt es sich um ein Stück neuester Weltliteratur. Henry Miller äußerte über ihn: »Oe scheint mir, was seine Spannweite zwischen Hoffnung und Verzweiflung betrifft, Dostojewski ähnlich zu sein.« In seiner Kritik schrieb er über den Roman »Der stumme Schrei«: »Das gewaltigste Werk von Japans erstem wahrhaft modernen Schriftsteller.«

To mark the 1985 fortieth anniversary of the A-bombs dropped on Hiroshima and Nagasaki, the distinguished members of the Japan P.E.N. Center -- led by Kenzaburo Oe -- planned and Readers International helped issue this first ever collection in English showing the tragedy of the A-bombs seen through Japanese eyes. Now it is the 75th anniversary of the same catastrophic events, and the state of world tensions today demands a re-issue of this classic volume so that a new generation of readers can experience first hand those tragic events and imagine their consequences in Japanese society for generations after. The classic stories are here, The Crazy Iris by Masuji Ibuse (masterfully translated by Ivan Morris), as well as the works by Tamiki Hara, Summer Flowers and The Land of Heart's Desire. They were censored under the post-war American occupation, but today are familiar to every Japanese schoolchild. The volume also showcases important Japanese women writers of several generations like Yoko Ota, Ineko Sata, Kyoko Hayashi and Hiroko Takenishi. Their stories touch on the especially bitter curse for women who were exposed to the radiation as young girls, then were rejected by a traditional society because of their infertility. These stories bring us the gift of great fiction -- they allow us to engage deeply with the past, but also to imagine its consequences in an uncertain future.

This novel offers a contemporary and explosive picture of the nuclear family, which pivots on the bizarre odyssey of a Japanese father and son.