von Laura Smith
15,95 €
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst werde ich mich um eine logische Herangehensweise an die Thematik bemühen. Der Religionspädagoge Herbert Rommel geht davon aus, man könne sich der Theodizee-Problematik nur nähern, wenn spezifische Prämissen erfüllt sind. Ist eine Prämisse nicht erfüllt, würde sich die Frage der Theodizee nicht stellen. Die erste Voraussetzung ist zunächst die Annahme, dass Übel auf der Welt und somit Leid existieren. Wer das Leid in der Welt nicht als solches wahrnimmt, würde nie auf die Frage nach dem ¿warum¿ des Leids stellen. Als nächstes muss die Existenz Gottes anerkannt werden. Es spielt jedoch keine Rolle, ob die Existenz Gottes auf eine religiöse Überzeugung zurückzuführen ist, oder nur als Hypothese, also als theoretisches Konstrukt besteht. Beide Ansichten lassen es zu, über Gott zu diskutieren. Die dritte zu erfüllende Prämisse ist die Vermutung, Gott sei allmächtig. Wäre dies nicht gegeben, würden wir Gott eine Schwäche zuschreiben, was aber auch Lactantius verneinte. Es wäre angemessen, die Allmacht Gottes differenzierter zu betrachten, jedoch auf dieser rein logischen Ebene muss diese Hypothese so stehen gelassen werden. Zuletzt muss dem Gott noch zugesprochen werden er sei gut und handle dementsprechend im moralischen Sinne gut. Demnach steht dieser Gott dem Leid der Menschen nicht gleichgültig gegenüber. An dieser Stelle ist der Einwand berechtigt, dass der Gottesbegriff sehr eng gesehen wird. Hans Mendl würde hier proklamieren: ¿Ertragt Gott in seiner Weite!¿ Die Reduktion auf einen lieben und guten Gott, was er als ¿Gottesinfantilisierung¿ bezeichnet, ist gewiss ein unzulängliches Gottesverständnis, ist jedoch für die logischen Argumentationszwecke erforderlich. Aus der Synthese der vier erörterten Prämissen lässt sich logisch folgender Schluss ziehen: Wenn ein Gott existiert, welchem die Eigenschaften der Allmacht und Güte zugeschrieben werden, dürfte es keine Übel in der Welt geben. Tatsache ist jedoch dass es dennoch Übel in der Welt gibt. Zwischen diesem Ist-Zustand (es gibt Übel auf der Welt) und dem Soll-Zustand (es kann keine Übel auf der Welt geben aufgrund eines allmächtigen und gütigen Gottes) besteht ein Widerspruch. Dies ist die Paradoxie, welche das Theodizeeproblem auf logischer Ebene beinhaltet.