- Eine Anwendung der freudschen Psychoanalyse auf die Kindheit und Jugend der Regenta mit Ausblick auf das Eheleben
von Nicole Breling
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Hysterie im spanischen Roman des 19. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: [...] ¿Der Hysterische leide größtenteils an Reminiszenzen¿,demnach an Erinnerungen. Aus der Namensgebung, der unter hysterischen Attackenleidenden Protagonistin Ana Ozores, lässt sich für den, mit dem freudschen Kontextvertrauten Leser schnell eine Verbindung zu dem Fall Ana O. (alias Bertha Pappenheim)herstellen, ein in den ¿Studien über Hysterie¿ 1895 in Zusammenarbeit mit Josef Breuerbeschriebener Fall. Jedoch muss an dieser Stelle eingehend betont werden, dass dieNamensgebung der Protagonistin von Clarín nicht bewusst als ein Verweis auf den Fall AnaO. gewählt wurde und folglich auch nicht als solcher interpretiert werden darf, zumal keinervon dem anderen zu wissen schien, obwohl Clarín und Freud zeitgenössisch lebten.Ungeachtet dessen trifft man die pathologische Phänomenologie5 der Regenta immer wiederin den ¿Studien über Hysterie¿ von Freud an. So kreierte Clarín die Protagonistin Ana Ozores¿con una complicada cuestión sexual, factor que años después Freud tomó el núcleo determinante de la neurosis¿. Eine Parallele zwischen beiden kann aufgezeigt werden, wennman die Lehren J. M. Charcots (1825-1893) in Betracht zieht, praktiziert in dem Hospital dela Salpêtière, auf jenen Freud seine Hysterie- Theorie aufgebaute und welche ¿las fuentes[darstellen] que Alas utilizó para configurar ciertos apsectos del personaje central¿. So kanndie Verbindung des Falls Ana Ozores mit dem freudschen Fall Ana O., welcher 10 Jahre nachdem Roman in die ¿Studien über Hysterie¿ Eingang fand und veröffentlicht wurde, als eineForm des Parallelismus zwischen dem narrativen Diskurs des realtischen und naturalistischenRomans und dem wissenschaftlichen Diskurs des 19. Jahrhunderts angesehen werden.Im Folgenden sollen nun weiterführend die freudsche Theorie über diePersönlichkeitsentwicklung, die Abwehrmechanismen des psychischen Apparates und dieAnamnese, pathologischen Befunde und die psychoanalytische Behandlung der Hysterie alsAusdruck unterdrückter Triebwünsche auf die Biographie der Protagonistin Claríns von ihrerGeburt bis zu ihrem Eheschluss angewandt und analysiert werden. Anschließend soll in einemAusblick eine Voraussicht auf ihr Eheleben gegeben werden.