von Nina Hamberger
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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2,3, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Pierre Bourdieu, der französische Soziologe, prägte in den 70er Jahren den treffenden Begriff des Bildungskapitals. Das Kapital der Bildung, spielt in der heutigen Gesellschaft eine zentrale Ressource für die individuellen Lebensbedingungen und -chancen. Die Voraussetzung eines guten Bildungsabschlusses kann Grundlage sein, das Leben eigenverantwortlich und mit mehr Möglichkeiten zu gestalten. Die Bildungsexpansion in den 60ern und 70ern forderte Chancengleichheit, damit jedes Kind, egal welcher Schicht es angehört, gleiche Chancen beim Zugang zur Bildung hat. Das Thema Bildung im Zusammenhang mit sozialer Herkunft geriet jedoch nach der Bildungsexpansion immer weiter aus dem Sichtfeld der Öffentlichkeit. Erst die Ergebnisse der PISA-Studien haben das Thema Bildung wieder verstärkt in das öffentliche Interesse und die Politik gerückt. Durch die PISA-Studien wurde nicht nurdeutlich, dass deutsche Schüler im internationalen Vergleich stark zurückliegen, sondern auch, dass der Zusammenhang zwischen Leistungskompetenz und sozialer Herkunft immer noch stark vertreten ist. Dadurch kam die Debatte um soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Bildungssystem wieder auf. Im Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes wird eine Vorgabe getroffen, niemand wegen seines Geschlechts, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen zu benachteiligen oder zu bevorzugen. Wie kommt es also dazu, dass trotz Chancengleichheit diese in Bezug auf die soziale Herkunft im Bildungssystem nicht besteht? Dass Kinder aus unteren Schichten weniger häufig eine Gymnasialempfehlung bekommen wie Kinder aus mittleren oder höheren Schichten? Diesen Fragen möchte ich in dieser Ausarbeitung auf den Grund gehen. Zu Beginn der Ausarbeitung werden relevante Begriffe kurz erläutert. Im weiteren Verlauf wird der familiäre Hintergrund der Kinder, auf schichtspezifische Unterschiede in der familiären Sozialisation und deren Auswirkungen auf die gebildeten Leistungskompetenzen und Sprachstile betrachtet. Es folgt ein Blick auf den schulischen Werdegang und die herkunftsbedingten Chancen der jeweiligen Schichten. Zum Schluss wird ein kurzes Fazit mit Ausblick gezogen.