von Orsolay Miska
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Einführung in die Struktur der ungarischen SpracheDas prägendste Element eines Landes bzw. Ortes ist die lokal übliche Sprache, denn die Menschen denken und sprechen in einer Sprache, die ihren Gedankengang bestimmt. Auf diese Weise ist sie nicht nur ein Kommunikationsmittel, sondern sie speichert Gedanken und Erkenntnisse über Jahrtausende hinweg; also sie ist gleichzeitig das älteste Sprach-, Geschichts- und ethnographische Lexikon. So auch Ungarisch. Aber was behielt es so lange bei und wie entwickelte es sich im Laufe der Zeit weiter, wirft die Frage auf. Über die ungarische Sprache wird behauptet, dass sie auf dem ersten Blick anders erscheint als sonstige Sprachen der Welt, denn sie sei "schwierig", flektiert hinten und hat keine grammatikalischen Geschlechter. Das ist wahr, ¿ deren Quelle selbst die Sprache ist. Ihre Struktur ist aber ihr eigener Wortschatz. Der Schatz ihrer Wörter sind die abgebildeten Bilder, Erscheinungen, Laute, Bewegungen und Gedanken, also solche Sprachelemente, die sich "bilden", also biegen, konjugieren und deklinieren lassen. Und die ungarische Sprache "bildet" sie mit Vorliebe. So formen die Bilder sie zu einer Bildersprache. Diese Bilder erscheinen in der Gegenwart oft unverständlich, aber sie stellen bei ihrer näheren Untersuchung und bei ihrer Zerlegung die Denkweise und die Alltage der Vorfahren der Ungarn vor: die Welt um sie herum, die sie zu Buchstaben, Wortwurzeln und Wörter formten. Sie fügten zu ihnen weitere Buchstaben und für den Leser der Gegenwart nur als Affixe erscheinende Wurzeln und Wörter an. Dadurch erschufen sie die Flexion, das heißt im Falle des Ungarischen, einen "Worthaufen" oder "Wörterbauwerk". Sie gruppierten sie nach Bedeutungen in Mengen, worum sich die Wortfamilien sammelten. Demzufolge entstand das ungarische Wurzelsystem, bekannt gyök-System, das sogenannte sprachliche Fraktalprinzip, das nach den Naturgesetzen die gesamte ungarische Sprache durchwebt und gleichzeitig auch ihre Struktur bildet.