von Thomas Raab
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Der groe Metzger, der kleine Metzger und der Ernst des Ablebens. Der Pausenhof - ein Jahrmarkt der FeindlichkeitenAls Willibald Adrian Metzger am ersten Tag nach den Sommerferien zufllig Zeuge eines Streits zwischen Grovater und Vater eines Schlers wird, fhlt er sich zuerst nur unangenehm an seine eigene Kindheit erinnert: Der Schulanfang hat fr ihn schlielich noch nie etwas Gutes bedeutet. Zuerst wirkt der Zank unter schlagkrftiger Zuhilfenahme diverser Schultten recht harmlos, dann aber fallen wste Drohungen - und der Grovater bricht leichenblass zusammen. Willibalds Blick fllt auf den ngstlichen Enkel, der fluchtartig den Ort verlsst. Als er ihn schlielich einholt, trifft der Metzger mit dem rundlichen und melancholisch wirkenden Buben nicht nur auf eine kleine Version von sich selbst, sondern auch auf Verdachtsmomente, die den Familienstreit in einem beunruhigenden Licht erscheinen lassen. Wieder einmal fllt dem schrulligen Metzger ein Fall vor die Fe, den er eigentlich gar nicht gewollt hat. Und dieses Mal ist er auch noch strker darin verstrickt, als ihm lieb ist Der Metzger - ein OriginalDer Metzger, das ist einer, der alte Dinge liebt. Als Restaurator kennt er die Schnheit eines Gegenstands, wenn dessen abgenutzte Oberflche eine Geschichte erzhlt. Er ist einer, der gerne allein ist, manchmal allerdings war er auch einsam, bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schner machte. Er ist einer, der in der Schule gemobbt wurde, weil er zu klug und zu weich war fr die wilden Bubenspiele am Pausenhof. Einer, der gerne Rotwein trinkt, mitunter viel zu viel. Doch auch, wenn mit dem Wein manchmal die Melancholie kommt, wei er um die schnen Seiten des Lebens. Und um die lustigen. Vor allem aber ist der Metzger einer, dem das Verbrechen immer wieder vor die Fe fllt, manchmal stolpert er sogar mitten hinein. Und dann muss er, sehr zu seinem Leidwesen, aber zur Freude einer groen Leserschaft, die gemtliche Werkstatt verlassen und Nachforschungen anstellen Der Raab - ein KultautorDer Raab, das ist einer, der einen unverwechselbaren Stil hat. Schrger Humor, authentische Charaktere, Wortwitz, feine Gesellschaftskritik; vor allem eine extrem gute Beobachtungsgabe und zugleich die Fhigkeit, die Beobachtungen treffend-komisch aufs Papier zu bannen, das ist die Mischung, die ihn so erfolgreich gemacht hat. Beim Lesen ist es zuweilen schwer zu entscheiden, ob man gespannt der Auflsung entgegenfiebern oder sich lieber doch mglichst viel Zeit lassen mchte, um das Lesevergngen voll auszukosten. Und vielseitig ist er, der Raab - er schreibt nicht nur verschiedene Kriminalromane, sondern auch Drehbcher. In "e;Der Metzger fllt nicht weit vom Stamm"e; begegnet der Metzger seinem Alter Ego - und der Raab beweist in dieser morbid-charmanten Kriminalgeschichte, dass er auch die Kurzform des Krimis meisterhaft beherrscht!