von Ulrike Thiele
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Wissen bzw. Wissenserwerb, soziale Eliten und Macht waren im alten Mesopotamien untrennbar miteinander verknüpft. Die Erfindung der Schrift, die auf das Ende des vierten Jahrtausends vor Christus zu datieren ist, entwickelte sich gleichzeitig mit dem Schreiben repräsentativer und monumentaler Künste, was zeigt, dass die führenden Eliten und Autoritäten Mittel und Wege suchten, das Denken und Handeln der Menschen in einem für sie günstigen Sinn zu beeinflussen und zu kontrollieren. Die Entwicklung von Zeichensystemen trennte nun diejenigen, Einfluss nehmen wollten und die Systeme verstanden von denen, die nicht zu diesem Kreis gehörten. Wissen und Schrift konzentrierten sich im Alten Mesopotamien, was unter Zugrundelegung der erfolgten Ausführungen nicht verwunderlich ist, in den Zentren von Verwaltung bzw. Autorität, während die einfache Bevölkerung davon fast gänzlich ausgeschlossen blieb. Zwar breitete sich das Schreiben und Lesen im frühen zweiten Jahrtausend auch in stark vereinfachter Form, die sich mehr an der gesprochenen Sprache orientierte, in private Bereiche aus, aber bereits im ersten Jahrtausend kehrte sich dieser Öffnungsprozess wieder um, so dass Schriftlichkeit weiterhin ein Elitephänomen von hochgestellten Familien und des Verwaltungsapparates blieb und drei Jahrtausende hindurch als wichtigstes Mittel zur Vermittlung von Wissen angesehen wurde. Die Schreiber, denen aufgrund ihrer Fähigkeiten eine Schlüsselfunktion in der Gesellschaft zukam, stehen im Fokus der vorliegenden Arbeit. Aber auch die Handhabung der Texte, also der durch die Schreiber "angefertigten Produkte", sowie die Werke selbst sollen näher beleuchtet werden. Hierbei liegt das Augenmerk auf den Bibliotheken und den verschiedenen literarischen Genres, die bereits im alten Mesopotamien existierten.