von Yara Nakahanda Monteiro
22,90 €
Zwischen Angola und Portugal, zwischen Rebellion und Tragodie findet ein Bruch statt - einer, der eine neue Welt eroffnet, der zeigt, was uns ausmacht. Die intimste Wahrheit ist diese: Vitria kann ihre Mutter nicht fr sich beanspruchen. 1965. Angola. Der Freiheitskrieg gegen die portugiesische Vorherrschaft nimmt seinen Lauf. Mittendrin: Rosa Chitula und ihre Familie. Viele suchen Sicherheit und Stabilitt in Lissabon, verlassen das Land. Doch Rosa rebelliert, will kmpfen - und wird das Gesicht der Unabhngigkeitsbewegung. Die zweijhrige Vitria, Rosas Tochter, flieht mit ihren Groeltern nach Portugal und dann - nichts. Ein Schnitt, der nicht heilen wird. 2003. Lissabon. Vitria Queiroz da Fonsecas Leben besteht aus Erinnerungen: Da sind Bilder, Gerche, der Geschmack von Sauermilch. Da sind die Sulen eines Traumas, das Vitria nicht berwinden kann: zu wissen, dass ihre Mutter ein Land mehr liebte als ihre Tochter. Denn wie damit umgehen, wenn da niemand ist, der Antworten auf die eigenen Fragen geben kann ... Wie sieht das Leben aus, wenn man in einen Kampf um Freiheit hineingeboren wird, der nicht der eigene ist?Wie verstehen, dass die Geschichte bermchtig geworden ist, sich hineingedrngt hat zwischen sich selbst und die Mglichkeiten, die man vielleicht gehabt htte? Vitria kennt ihre Mutter nicht, kennt ihren Kampf nicht. Aber sie trgt die Revolte in sich, genauso wie Rosa. Sie lsst Lissabon, ihren Verlobten und Job hinter sich, getrieben von dem Drang, sich selbst zu begegnen. Doch das Luanda des 21. Jahrhunderts besteht aus Kontrasten, ist abweisend und Heimat zugleich. Hier gehren die Menschen einem Land, das nicht immer das ihre war, das nicht immer das ihre ist. Als Vitria in Huambo die Einzigartigkeit von Angola entdeckt, sich selbst auf der Spur, trifft sie auf die Geister einer fremden Vergangenheit und muss lernen, dass es Risse gibt, die zu tief sind, um noch geflickt zu werden. Wir schreiben Formen der Gewalt. In einer klaren Sprache erzhlt Yara Monteiro von der Gewalt der Geschichte. Einer Gewalt, die wir spren, aber nicht aufhalten knnen. Die vergangen ist, aber fr immer bestehen bleiben wird. Wie fhlt es sich an, nach Wurzeln zu greifen, ohne zu wissen, ob man sie fest im Boden verankern oder ausreien will? Und was bedeutet Freiheit, wenn sie alles ist und gleichzeitig nicht das, was wir fr uns gefordert haben? Ein Debt, das fesselt: kompromisslos.