von Michael Hüttinger
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Regensburg (Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften / Institut für Germanistik / Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur), Veranstaltung: Moderne Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur im Deutschunterricht ¿ literarische Kompetenzen systematisch aufbauen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff der Insel und allein die Vorstellung davon reichen aus, um in den Köpfen vieler Menschen zahlreiche Gedanken, Assoziationen, Träume und Wünsche hervorzurufen. Die Insel ist ein erwünschter Ort der Zuflucht und des Paradieses, häufig aber auch verwünscht als Ort der Isolation und verbunden mit zahlreichen angsteinflößenden Gefahren. Hierin ist bereits die Ambivalenz der Bedeutung einer Insel angedeutet. Die Insel hat demnach eine sehr große Anziehungs- und Symbolkraft und besitzt eine magische Wirkung auf den Menschen. Dennoch kann man feststellen, dass gerade die Insel als Schauplatz und das Motiv der Insel in der Literatur eine sehr große Rolle spielt. Die Insel als Paradies und Wunschvorstellung hat genauso Eingang in die Literatur gefunden, wie die Insel als Gefängnis und Isolation. Begründer einer ganzen Buchgattung rund um das Abenteuer Insel sind die Abenteuer von Robinson Crusoe, die der englische Autor Daniel Defoe 1719 veröffentlichte und der mit seinem Roman über einen Schiffbrüchigen auf einer einsamen Insel Weltliteratur geschrieben hat. Das literarische Motiv der ¿einsamen Insel¿ ist seitdem sehr eng mit Defoes Helden verbunden, der 28 Jahre lang der Natur einer unbewohnten Insel trotzt. Dennoch ist das Motiv des Inseldaseins viel älter als die Geschichte von Robinson Crusoe und bereits in der antiken Dichtung und griechischen Mythologie zu finden, wenn wir beispielweise an die Abenteuer von Odysseus bei Homer denken. Das Inselmotiv findet sich bei Goethe, Jean Paul, Mark Twain, Jules Verne und bei zahlreichen anderen bedeutenden Schriftstellern. Und insbesondere in der Kinder- und Jugendliteratur hat das Abenteuer auf der einsamen Insel bis heute einen festen Platz. Die Bedeutung und die Funktion der Inseln in der Literatur generell, aber vor allem auch in der Kinder- und Jugendliteratur sind vielfältig. So bietet sich die Insel als Ort der Rettung, der Zuflucht, als magischer Schauplatz für verborgene Schätze, Geheimnisse und Verbrechen, als Inbegriff der Einsamkeit, als Archipel der Sehnsucht, als Labor für Experimente, als abgeschirmter Ort der Prüfung, der Erkenntnis, der Wandlung und der Bewährung an.