von Stephanie Keunecke
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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Kunst und Kunstwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte des Pygmalion aus den "Metamorphosen" von Publius Ovidius Naso (im Folgenden: Ovid) und Mary Shelleys "Frankenstein: Oder der moderne Prometheus" trennen zwar fast 1800 Jahre, aber trotzdem behandeln sie dasselbe Thema: Die Erschaffung eines künstlichen Menschen, der durch wundersame Geschehnisse zum Leben erweckt wird. Das Thema selbst ist schon bei Ovid nicht neu (vgl. z.B. Hephaistos- oder Prometheus-Mythos), verweist es doch auf den Glauben der Menschheit an eine höhere Instanz, die in der Lage ist, Lebewesen zu erschaffen (und wieder zu vernichten.) Verschiedene Religionen und Theoretiker nahmen und nehmen als selbstverständlich an, dass der Mensch auf einen göttlichen oder gottähnlichen Schöpfer zurückzuführen ist. In diese Deutungstradition reihen sich nicht nur Ovid, sondern auch Heinrich Cornelius Agrippa, Paracelsus, Albertus Magnus, Jacques de Vaucansons, Julien Offray de La Mettrie, Mary Shelley und viele andere ein. Trotz der gemeinsamen Voraussetzungen, die die Schöpfer Pygmalion und Frankenstein teilen, soll diese Arbeit auf die Unterschiede zwischen ihnen hinweisen. Es soll dargestellt werden, wie sich aus dem positiven Pygmalion-Mythos der gegensätzliche, negative Frankenstein-Roman entwickelt hat und welche Auswirkungen diese Entwicklung auf die im Fokus dieser Arbeit stehende Kunst der Aufklärung hatte. Dabei wird vor allem die These verfolgt, nach der Pygmalion und Frankenstein als antagonistische Konzeptionen angesehen werden können, da eine Umdeutung vom Positiven (Liebe und Zeugung) zum Negativen (Hass und Zerstörung) stattgefunden hat.