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Bücher der Reihe Akademische Schriftenreihe Bd. V516747

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  • von Katharina Wagner
    27,95 €

    Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität zu Köln (Institut für Deutsche Sprache und Literatur I), Sprache: Deutsch, Abstract: Heinrich von Kleists 1807 im ¿Morgenblatt für gebildete Stände¿ unter dem Namen ¿Jeronimo und Josephe. Eine Szene aus dem Erdbeben zu Chili vom Jahr 1647¿ publizierte Novelle ¿Das Erdbeben in Chili¿ wird in der Forschung vor allem zusammen mit dem Lissabonner Erdbeben 1755 und der Theodizeefrage immer wieder als Exempel aufgegriffen. Tatsächlich geizt die Erzählung nicht mit theologisch biblischen Verweisen. Und doch fällt noch ein anderer Gesichtspunkt der Erzählung viel stärker ins Auge: der Zufall. In der Erzählung selbst treten Jeronimo und Josephe als die Protagonisten auf, die sich verbotener Weise verlieben und ein Kind zeugen, aufgrund dessen verurteilt werden sollen bis ein Erdbeben die beiden errettet und in einer idyllischen Szenerie einer harmonischen Gesellschaft wieder zusammenführt, bis sie am Ende der Erzählung durch das Wort eines Priesters und den darauf agierenden Mob von Menschen umkommen. Bedenkt man nur diese knappe Inhaltsangabe fragt man nicht zu Unrecht nach der Motivation der Erzählung und wie die Protagonisten in eine so drastische Situation hineingeraten. Sehr wohl fällt schon hier auf, dass hauptsächlich der Zufall für jegliche Situationen, in denen sich Jeronimo und Josephe befinden, verantwortlich ist. Somit wird sich diese Arbeit mit den Fragen, wie es Kleist gelingt den Zufall als Hauptmotivation in seine Erzählung einzubinden und wie genau mit welcher Funktion der Zufall in seiner Erzählung agiert, beschäftigen.Diese Arbeit wird anführen, dass Kontingenz und Zufall mehrere Funktionen in Kleists Erzählung erfüllen und somit verschiedene Auswirkungen auf die Erzählung und dessen Figuren haben. Kleist etabliert den Zufall als Hauptmotivation und Hauptakteur der gesamten Erzählung samt ihren Figuren, indem er die Figuren zur Erkenntnis der Weltstruktur führt und Leerstellen generiert, die selbst der Erzähler nicht zu füllen vermag. Er bricht Ordnungssysteme auf und führt sie wieder ein, generiert eine scheinbare Funktionslosigkeit des inszenierten Zufalls, die zum Telos der Erzählung beiträgt und führt zu einer Sinneskrise und Ursachensuche bei den Figuren, die in Bewältigung dessen endet.

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