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Bücher der Reihe Chronos Verlag. Historische Bildungsforschung

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  • von Patrick Bühler
    38,00 €

    Um 1900 entdeckte nicht nur die Psychia­trie, sondern auch die Pädagogik psychisch anormale Kinder. Die Schule übernahm mehr und mehr auch eine «therapeutische» Funktion: Schulpsychologen und -psych­ia­ter wurden eingestellt, spezielle Klassen für «psychopathische» Kinder eröffnet und Heime für «nervöse» Kinder gegründet.So offensichtlich es schien, dass es diese Kinder gab, so unklar war, was ihre Anormalität ausmachte. Diese Unsicherheit stellte sich jedoch nicht als Hindernis dar, sondern bildete im Gegenteil die Grundlage für höchste professionelle und präventive Ansprüche.Die Psychopathologie wurde Teil der Schule, eine «klinische» Pädagogik entstand. Dieser Wandel ging mit einschneidenden institutionellen Ver­änderungen, einem neuen psychodiagnostischen und therapeutischen Wissen und den dazugehörigen Praktiken einher. Schulärztliche Dienste führten Intelligenztests und Reihenuntersuchungen durch, in schulpsychologischen Beratungsstellen wurden Kinderzeichnungen durchleuchtet und mit Eltern und Kindern Gespräche geführt, Lehrkräfte stritten leidenschaftlich über Psychoanalyse und Schulkinder unterzogen sich Psychotherapien.

  • von Daniel Deplazes
    38,00 €

    Erziehung und Gewalt, Fürsorge und Zwang - stationäre Erziehung war und ist anfällig für Grenzüberschreitungen in derAuseinandersetzung mit den ihr anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Diese Spannungen zwischen Zuwendung und denGrenzen des eigenen Handelns lassen sich vielfach beobachten: zwischen pädagogischen Programmen, medialer Berichterstattung, alltäglichen Problemen, gesetzlichen Vorgaben und disziplinarischen Logiken.Der vorliegende Band legt die Befunde des Teilprojekts « der stationären Erziehung» des NFP 76 vor. Neben der Präsentation der Institutionengeschichte des Landerziehungsheims Albisbrunn untersucht er Konzepte von Jugend in anderen Reformschulen. Diskutiert werden zudem die Fremdplatzierungspraktiken bei jugendstrafrechtlich eingewiesenen Knaben, die Dynamik und Wirkung der psychopathologischen Expertise im Heim sowie der Professionalisierungsprozess desHeimerzieher:innenberufs. Die Analysen zeigen, dass der Fall Albisbrunn auch auf andernorts zu beobachtende Problemfelder verweist: Finanzierung, Erziehungspraktiken, Kampf gegen Drogen, Bedeutung von Gutachten, Diagnosenund Gesetzen, Fremdplatzierungspraktiken, Umgang mit Entweichungen oder Kooperation mit Behörden.Die Beiträge beleuchten die personellen, institutionellen und gesetzlichen Verflechtungen sowie das in Netzwerken zirkulierende Wissen zur stationären Erziehung. Das Heim in Hausen am Albis war mit seinen Bemühungenund Praktiken kein Einzelfall.

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