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Bücher der Reihe Grundlagen der Schulpädagogik

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  • von Reinhard Stähling
    19,80 €

    "Der Mensch hat sich durch Akte des Ungehorsams weiter entwickelt", schreibt Erich Fromm 1963, "auch die intellektuelle Entwicklung hatte die Fähigkeit zum Ungehorsam zur VorausSetzung."Neville Alexander, einer der bedeutenden Befreiungspädagogen Südafrikas und Weggefährte Nelson Mandelas erzählt, wie er ein Jahrzehnt im Gefängnis Mithäftlingen das Lesen und Schreiben beibrachte. Diese und andere Geschichten zeigen den Wert des Ungehorsams für die Bildung. Sie sind in diesem Buch gesammelt. Gerhard Sennlaub hat als Schulrat ganze Lehrergenerationen fasziniert, indem er sich gegen unsinnige Schulvorschriften wehrte. Schulamtsleiter Heinz Kreiselmeyer kämpfte gegen die Mühlen der Bürokratie und blieb trotz einer Disziplinarmaßnahme bis heute ungebrochen. Mit unbeirrter Durchhaltekraft baute Gordon Porter kanadische Schulen um, die wirklich für alle sind. Schulleiterin Gertraud Greiling zeigte Kindern in der Wartburgschule, die 2008 den deutschen Schulpreis erhielt, wie man in Freiheit selbstständig handeln kann.Bedeutende Pädagogen unserer Zeit betreiben eine Art von Selbsterforschung, wenn sie ihre Arbeit im Nachhinein betrachten. Sie alle entdecken den Bildungswert des Ungehorsams. Ihre aufrechte, humorvolle Haltung macht sie unbequem. Faszinierende Fotos von Donata Wenders lenken den Blick auf die Würde der Kinder, um die es geht. Das Buch bietet Hilfen für den Umbau der Schulen und beschreibt an fassbaren Beispielen, wie das traditionelle Schulwesen ins Wanken kommt: Eine Kraftquelle für alle, die Schule verändern wollen.

  • von Felix Winter
    19,80 €

    Die schulische Leistungsbewertung und die Lernkultur bedingen einander wechselseitig. Das, was geprüft und beurteilt wird, bestimmt in großem Maße das, was gelernt wird. Darüber hinaus bestimmt aber auch die Art, wie geprüft und beurteilt wird, die Lernkultur. Alle Versuche, eine neue Lernkulturan Schulen zu etablieren, stoßen daher an Grenzen, wenn nicht auch das System der Prüfung und Beurteilung der Schülerleistungen reformiert wird. Die Widersprüche zwischen neuen Formen des Lehrens und Lernens einerseits und der herkömmlichen Leistungsbeurteilung andererseits werden von Lehrern und Wissenschaftlern zunehmend als problematisch eingeschätzt, und die Suche nachneuen Verfahren hat begonnen.In diesem Buch wird ausführlich dargelegt, welche neuen Formen der Leistungsbewertung es gibt und wie sie für den Aufbau einer neuen, selbständigkeitsfördernden Lernkultur nutzbar gemacht werden können. Entwicklungsrichtungen für eine gründliche Reform dieses Bereichs schulischer Arbeit werden aufgezeigt und begründet. Die Leistungsbewertung wird als eine Gestaltungsaufgabe für die Schulen und alle daran Beteiligten beschrieben. Die neuen Methoden haben eine veränderte Funktion im Lernprozess: Sie sind Bewertung und Lernhilfe zugleich. Viele von ihnen Setzen auf den Dialog über die Leistungen, sie führen zu inhaltlichen Aussagen und zu einer entwickelten Feedback-Kultur. Leistungsbewertung wird dabei auch zu einem Mitteln des Lernens der Schüler. Die Entwicklung der Fähigkeiten zur Kontrolle, Bewertung und Steuerung des Lernens wird als konstitutiv für den Aufbau einer neuen Lernkultur betrachtet.

  • von Martin Wellenreuther
    29,80 €

    Jeder weiß, was guter Unterricht ist. Wirklich?Wer in Deutschland eine Lungenentzündung hat, erhält in der Regel ein hochwirksames Medikament, das in vielen experimentellen Studien hinsichtlich seiner Wirksamkeit getestet wurde. Die Verabreichung eines unwirksamen Präparats gilt als Kunstfehler. Was für die Medizin gängige Praxis ist, stößt in der Pädagogik auf Widerstand. Viele Grundschullehrer setzen immer noch die Reichen-Methode "Lesen durch Schreiben" voller Überzeugung im Lese- und Schreibunterricht ein, obwohl diese Methode leistungsschwächeren Schülern schadet! Ohne stichhaltige empirische Belege werden in Deutschland offene Methoden wie Frei- und Projektarbeit, Werkstattunterricht, Wochenplan, und Stationenarbeit als progressive Methoden praktiziert. Diese progressiven Methoden sollen am besten die Heterogenität der Schüler berücksichtigen. Schüler sollen durch diese Methoden am besten lernen, selbständig zu arbeiten. Wenn Verständnisschwierigkeiten auftreten, können andere Schüler helfen; nur im Notfall hilft der Lehrer. Wie viele Lehrer sich gegenseitig bestätigen, wird dieser Ansatz am besten der großen Heterogenität der Schüler gerecht.Eigentlich weiß man es besser: Schließlich wurden in den letzten Jahrzehnten zu den Prozessen schulischen Lernens tausende Experimente durchgeführt. Danach fördern Lehrer ihre Schüler tatsächlich am besten, wenn sie die Rolle eines Regisseurs des Lernens, und nicht nur die Rolle eines Lernberaters übernehmen. Wo sind denn die empirischen Belege dafür, dass Schüler durch oberflächliches Bearbeiten von Arbeitsblättern mehr lernen als durch direktes Instruieren?Vor gut 20 Jahren habe ich mir solche Fragen gestellt und - vergebens - nach hieb- und stichfesten empirischen Belegen für die Überlegenheit "progressiver" Methoden gesucht. Eigene Studien zur langen Stationenarbeit bestätigten meine Befürchtung: Die "progressive Methode" lange Stationsarbeit führte im Vergleich zu direkter Instruktion zu völlig unbefriedigenden Lernergebnissen. Nur in Doppelstunden geblockte, segmentierte Stationenarbeit führte zu ähnlich guten Ergebnissen wie direkte Instruktion. Einiges spricht dafür, dass durch die offenen, entdeckenden Methoden die schwächeren Schüler aus bildungsfernen Schichten benachteiligt werden. Bei diesen Schülern können die Eltern die Schwächen des schulischen Lehrangebots nicht kompensieren. Seit der ersten Auflage von "Lehren und Lernen - aber wie?" sind vor allem in den USA viele weitere experimentelle Forschungen zu den Grundlagen des Lehrens und Lernens, zu Bedingungen, unter denen Gruppenarbeitsmethoden oder Hausaufgaben lernwirksam sind, zur Qualität des Unterrichts, zu Fragen effektiven Übens und Förderns, zur Wirkung von Tests sowie zur Wirkung von Feedback durchgeführt worden. Diese Forschungen wurden in der völligen Neubearbeitung von "Lehren und Lernen - aber wie?" berücksichtigt. Im Unterschied zu Hattie's "Visible Learning" stützt sich "Lehren und Lernen - aber wie?" vor allem auf experimentelle Forschungen. In Bereichen, in denen sich "Meta-Analysen" überwiegend auf experimentelle Forschungen stützen (z. B. zur "direkten Instruktion"), komme ich zu ähnlichen Folgerungen wie Hattie. In anderen Bereichen (z. B. Methoden der Gruppenarbeit, Hausaufgaben) ergeben sich große Differenzen. Viele Meta-Analysen, auf die sich Hattie hier stützt, wie z. B. die Meta-Analysen zum kooperativen Lernen, zur Lernwirksamkeit von Hausaufgaben sowie zum erkundungsbasierten Lernen sind das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind. Hoffentlich führt eine offene Diskussion solcher problematischer Analysen dazu, dass Pädagogik eine normale Wissenschaft wird: Eine, die neue Methoden erst sorgfältig prüft, bevor diese in Schulen weitflächig eingesetzt werden.

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