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Bücher der Reihe keiper lyrik

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  • von Thomas Ballhausen
    16,05 €

    In seinen literarischen Arbeiten setzt sich der Autor und Kulturphilosoph Thomas Ballhausen mit der als beschädigt empfundenen Gegenwart auseinander, mit den Zumutungen einer Jetztzeit, die von Digitalität, Entfremdung und Konflikten gekennzeichnet ist. Seine lyrischen Texte stehen dabei einer Poetik des Punks nahe, in ihnen verbindet Ballhausen, was im ersten Moment inkongruent und unzusammenhängend scheint. Auch in "Unter elektrischen Monden" schöpft er deshalb gleichermaßen aus der Weltliteratur wie aus den neuen Medien, Film und Pop stehen mit poetischer Selbstverständlichkeit neben antiken Klassikern oder Größen wie Paul Celan oder Anne Carson. Ballhausen verhandelt das Persönliche und Intime vor den großen Zusammenhängen unserer vereinbarten Wirklichkeit. Das Phantastische ist dabei eine der zentralen Folien von Ballhausens Gedichten, das vermeintlich Unwirkliche wird wie selbstverständlich in seine literarischen Texte integriert. In der Aus-einandersetzung mit Gegenwart und Geschichte arbeitet sich Ballhausen mit dem vorliegenden Band einmal mehr an ramponierten Mythen, gefährlichen Objekten und immer wieder an den scheinbar hoffnungslosen, romantischen Gegenentwürfen der Liebenden ab. Seine besondere und unverwechselbare literarische Position zeigt sich dabei aber nicht im Zelebrieren des Untergangs - Ballhausens hochreflexive Gedichte sind vielmehr feinsinnige und auch höchst unterhaltsame Einladungen, die Wirklichkeit in all ihrem Schrecken und ihrer wunderbaren Schönheit neu zu entdecken.

  • von Luca Kieser
    16,05 €

    In Luca Kiesers Langgedicht erscheint auf den ersten Blick alles recht beschaulich: In sieben Monologen erinnert das lyrische Ich Szenen einer frühen Kindheit, beschreibt das dingliche Inventar, das Verhaltensrepertoire und die erwachende Selbstwahrnehmung in einem ländlichen Umfeld. Da wird am See gespielt, auf Bäume geklettert, mit Wachsmalkreiden gezeichnet und spielerisch die Zunge herausgestreckt. Doch in Wahrheit, das spürt man beim Lesen rasch, geht es hier um etwas anderes, um etwas, das mit eben dieser Zunge zu tun hat. Es geht um die elementare, körperlich konkrete Erfahrung, zur Sprache zu kommen, mit dem Mund Wörter zu formen, sich auszudrücken und von sich zu erzählen. Es geht um die Selbstbehauptung im Ansprechen von Menschen und Dingen, um die Reibung am Gegenüber und letztlich um die Definition der erfahrbaren Welt mit den Mitteln der Sprache.Im Rahmen der Reihe keiper lyrik, die unterschiedliche Arbeitsrichtungen zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik mit ihren Grenzgängen und hybriden Textformen auslotet und abbildet, nimmt Kiesers Band eine spannende Position ein. Der an ein Publikum gerichtete Monolog, der das Verhalten des Sprechers mit kleinen Regieanweisungen vor Augen führt, lässt zunächst an die Bühne denken, und tatsächlich hat der Autor selbst den Text bereits performativ präsentiert. Doch intensive Klanglichkeit, ein durch kleine Brechungen aufgerauter sprachlicher Duktus, spezifisch gesetzte Versumbrüche und nicht zuletzt auch das reflektierte und thematisierte Sprachbewusstsein weisen nachdrücklich in Richtung des Gedichts - eines Bühnengedichts, wenn man so will.

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