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Bücher der Reihe KLIO / Beihefte. Neue Folge, 21

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  • von Alessandra Bravi
    99,80 €

    Meisterwerke der griechischen Kunst, Statuen und Gemalde, wurden ab republikanischer Zeit in groer Zahl von ihren originalen Standorten nach Rom entfuhrt. Dort schmuckten sie offentliche Orte, genau wie Jahrhunderte spater wiederum griechische Kunstwerke, die in die neue Hauptstadt Konstantinopel versetzt wurden. Der vorliegende Band liefert uns eine Fulle an schriftlichen und archaologischen Zeugnissen zu den Werken und ihren neuen Standorten. Die Verfasserin erklart das Phanomen in einer breiten Perspektive, die von romischen Kunstkriterien zur politischen Kommunikation fuhrt. Zentraler Begriff ist das Decorum, das "e;Passende"e;, das nach Cicero die stimmige Kombination eines bedeutungsvollen Kontextes mit der Selbstdarstellung des Auftraggebers und den inhaltlichen Aussagen der Werke selbst bezeichnet. Chronologisch fortschreitend ist zu verfolgen, wie die griechischen Kunstwerke als Decorum offentlicher Orte Roms eingesetzt wurden, von den Tempeln der republikanischen Imperatoren bis zu den komplexen Ausstattungen kaiserzeitlicher Fora. Im Kontext ziviler Aktivitaten und staatlicher Zeremonien vermittelten sie ein weites Spektrum an politischen Werten und Programmausssagen des Herrscherhauses. Die Werke, die ab dem 4. Jh. n. Chr. auf politische Platze der neuen Hauptstadt versetzt wurden, besaen noch immer das Potential, die Facetten herrscherlicher Macht und Sieghaftigkeit zur Anschauung zu bringen. Der vergleichende Blick auf Konstantinopel bestatigt die anhaltende Bedeutung von griechischen Werken als adaquatem Schmuck politischer Raume. Erst im 6. Jh. n. Chr. verloren ihre paganen Inhalte jeden Zusammenhang mit dem Weltbild einer christlichen Gesellschaft. Zweifellos waren - so zeigt die Verfasserin - griechische Kunstwerke in der "e;Emigration"e; kein Randphanomen, sondern ein wesentlicher Beitrag zum politischen Leben Roms und Konstantinopels.

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