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Bücher der Reihe Medizin, Gesellschaft und Geschichte - Beihefte

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  • von Florian Mildenberger
    66,00 €

    Von allen nordamerikanischen heilkundlichen Subkulturen haben es in den letzten 100 Jahren nur Chiropraktik und Osteopathie erfolgreich über den "Großen Teich" geschafft. Während die Osteopathie aber in einer Nische verharrt, schaffte es die chiropraktische Technik von einer kleinen Randgruppe innerhalb der Heilpraktikerschaft in die medizinische Orthodoxie hinein. Nach 1945 verwandelten interessierte Chirurgen und Internisten die von Laien dominierte Chiropraktik in die heute anerkannte "Manuelle Medizin". Gleichzeitig professionalisierten sich die Heilpraktiker ebenfalls - während parallel die nordamerikanische Chiropraktik im antibiotischen Zeitalter beinahe vom medizinischen Markt verdrängt wurde. Entscheidende Impulse erhielten die westdeutschen Ärzte mitten im Kalten Krieg aus der CSSR. Auch in der DDR gelang es den Anhängern einer "manuellen Therapie" zu reüssieren. Erstmals wird mit diesem Band die Geschichte manueller Therapien im Spannungsfeld zwischen Ärzteschaft, Heilpraktikern, Patienten und amerikanischen Wegbereitern vorgestellt.

  • von Kay Peter Jankrift
    73,00 €

    In der Mitte des 14. Jahrhunderts führte der Schwarze Tod in Westfalen und dem Rheinland zu einem Massensterben - aber auch danach wurde die Gegend immer wieder von verheerenden Seuchen heimgesucht. Auf Grundlage zeitgenössischer Schriftzeugnisse zeigt Kay Peter Jankrift am Beispiel von elf Städten von Aachen über Köln und Münster bis Minden, wie weltliche und geistliche Obrigkeiten sowie die Stadtbevölkerung mit der dauerhaften Gefahr umgingen: Welche Mechanismen wurden beim Ausbruch einer Seuche in Gang gesetzt? Welche Strategien entwickelten die Stadtväter zur Eindämmung des "Großen Sterbens" im Laufe der Zeit? Und wie weit wirkte der regionale Informationsaustausch? Jankrift nimmt dabei ganz besonders die Rolle der Heilkundigen und die Faktoren für die Ausbreitung gefährlicher Infektionskrankheiten in den Blick. Eine Einschätzung zur Aussagekraft der unterschiedlichen Quellentypen für die Rekonstruktion des mittelalterlich-frühneuzeitlichen Seuchengeschehens rundet den Band ab.

  • von Sebastian Knoll-Jung
    97,00 €

    Sebastian Knoll-Jung analysiert Arbeitsunfälle im Kaiserreich und der Weimarer Republik aus zwei Perspektiven: Aus sozialgeschichtlicher Sicht befasst er sich mit Wirkung und Akzeptanz der 1884 eingeführten Unfallversicherung. Aus geschlechtergeschichtlicher Perspektive liegt der Fokus in der männlich-dominierten Arbeitswelt der Untersuchungszeit primär auf Arbeitsunfällen von Männern.Knoll-Jung untersucht die gesamte Bandbreite der Arbeitsunfallthematik - vom Gefahrenbewusstsein, der Unfallverhütung, der Ursachenebene bis zur Folgenbewältigung in gesundheitlicher, finanzieller wie gesellschaftlicher Hinsicht. Die Analysekategorie Männlichkeit zeigt sich im Spannungsfeld mit ökonomischen Einflussfaktoren. Rollenerwartungen, Schmerzunterdrückung und Ablehnung von Heilbehandlungen erwiesen sich als gesundheitsgefährdend. Männlich konnotierte Unfallursachen waren Leichtsinn, Spielerei, Mutproben, Alkoholkonsum und Gewalt. Als protektive Faktoren stellten sich hingegen die Rolle des Familienernährers und der Unterstützungsnetzwerke im Kollegenkreis heraus. Als Quellenbasis wird auf Selbstzeugnisse, Arbeiterpresse, Unfallakten und -gutachten rekurriert.

  • von Pierre Pfütsch
    68,00 €

    Die Pflege im Nationalsozialismus ist seit Jahren ein beliebtes Forschungsfeld der Pflegegeschichte. Der vorliegende interdisziplinäre Band versammelt eine Vielzahl neuer Perspektiven und Quellen zur Rolle der Pflege in der NS-Zeit und bildet somit den Stand der gegenwärtigen Forschung ab. Dabei steht u. a. die Frage im Fokus, welche Funktion Pflege generell in der NS-Ära besaß und welches berufliche Selbstverständnis dem zugrunde lag. Wie sah die standespolitische Vertretung aus und wie fügte sie sich in die NS-Strukturen ein? Wie war der Umgang mit jüdischen Kolleginnen und Kollegen? Des Weiteren ist von Interesse, welche Rolle Pflegenden im Kontext von medizinischen Verbrechen in Konzentrationslagern, Heil- und Pflegeanstalten und (psychiatrischen) Kliniken zukam. Waren sie nur ausführende Organe oder besaßen sie auch Handlungsspielräume? Und wenn ja, wie sahen diese konkret aus?Auch die Zeit nach 1945 wird in den Blick genommen. Welche Rolle spielte eine mögliche NS-Vergangenheit für die Pflegerinnen und Pfleger nach 1945? Zeigen sich eher Kontinuitäten oder Brüche? Fand eine Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen im Kreis der Pflegenden statt?

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