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Bücher der Reihe Minima (De Gryuter)

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  • von Sabine Eickenrodt
    99,95 €

    Zeitungsnachrufe sind Gelegenheitstexte, die anlässlich von Sterbefällen und Todestagen entstehen. Wen würdigt der Abschieds-Journalismus mit solchem Totenlob? Wie lässt er die Verstorbenen aufleben, wie steuert er ihren Nachruhm? Nach dem Ersten Weltkrieg, angesichts des Epochenbruchs, stellt sich diese Frage auf neue Weise. Gegen rhetorische Trauerkonventionen anschreibend, spielt das literarische Feuilleton mit der Freiheit eigener Kleinformen. Entlang von Einzelstudien zeigen die Beiträge des Sammelbands, wie das Kasualgenre das Spektrum von Porträt, Kurzbiographie, Reverenz und Zeitdiagnostik nutzt und zum Experimentierfeld für Autoren wie Hermann Bahr, Alfred Kerr, Karl Kraus, Robert Musil, Alfred Polgar, Gabriele Tergit und Robert Walser wird. Außerdem behandeln sie Nachrufe auf berühmte Tote der Zeit - darunter Hugo Ball, Eleonora Duse, Anatole France, Emmy Hennings, Rudyard Kipling, Edgar Wallace und Virginia Woolf, auch später Vergessene wie Victor Auburtin und Richard Weiner. Die Beiträge erörtern die Ambivalenzen dieses Echos, das Changieren der Gedenkartikel zwischen Huldigung und Schmähung. Für die Feuilletonforschung erschließen sie damit ein bisher kaum bearbeitetes Themenfeld.

  • von Stephan Strunz
    19,95 €

    Kaum ein Egodokument ist heute verbreiteter und selbstverständlicher als der Lebenslauf. Unter welchen Bedingungen aber ist diese Form der Selbstbuchhaltung entstanden? Ihre Geschichte reicht, wie diese Studie zeigt, bis ins Preußen des 18. Jahrhunderts zurück. In der preußischen Verwaltung macht der Lebenslauf nicht nur vergangene Lebensereignisse schreib- und lesbar; fortan bahnt er als ¿Bewerbungsunterlage" auch Karrieren an und erweist sich damit als elementares Werkzeug im Wettstreit um soziale Ränge.

  • von Lea Liese
    99,95 €

    Kleine Formen sind jüngst in das Blickfeld literatur-, medien- und kulturwissenschaftlicher Untersuchungen geraten. Dabei wird oft das politische Potenzial kleiner Formen verkannt. Eingebettet in fluide Publikationsorgane und insbesondere im digitalen Kontext können sie unterschwellig kollektive Dynamiken bündeln, kritisch-subversiv den gesellschaftspolitischen Status quo infrage stellen und alternative Gemeinschaftsbildung entwerfen - auch in gattungspolitischer Hinsicht: So lenkt das Prekäre und Randständige kleiner Formen den Blick auf die Unabgeschlossenheit von Gattungen und lässt die dynamischen Wechselwirkungen zwischen Genres, Schreibweisen und Medien hervortreten. In drei Sektionen behandelt der Band die politische Kommunikation kleiner Formen: als Teil einer digitalen Streit- und Protestkultur; als diskursive Plattform für Zeitgeschichte sowie als kreative Ausdrucksregime, die - etwa als Paratexte - auch formalästhetisch hegemoniale Sichtweisen und Wahrnehmungsmodi entthronen können. Es sind Fragen von ästhetischer und politischer Gemeinschaftsbildung, die der Sammelband epochen- und medienübergreifend behandeln möchte und die interdisziplinäre Anschlüsse für die Forschung bilden.

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