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Bücher der Reihe Moderne europäische Geschichte

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  • von Dietmar Muller
    46,00 €

    Die Nutzung von Bodeneigentum und Agrarreformen als Ressource der Staats- und Nationsbildung im östlichen Europa.Im östlichen Europa ist Eigentum an Grund und Boden bis in die jüngste Zeit eine der wirkungsmächtigsten Institutionen geblieben. In vergleichender und verflechtungsgeschichtlicher Perspektive analysiert Dietmar Müller die Bedeutung von Bodeneigentum in Rumänien, Jugoslawien und Polen in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht. Insbesondere im ländlichen Raum sollte sich entscheiden, inwiefern verschiedene Anläufe der politischen und wirtschaftlichen Modernisierung erfolgreich waren. Im Fokus stehen die Agrarreformen der Zwischenkriegszeit sowie die mit Vertreibungen einhergehenden Bodenreformen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei zeigt sich, dass die Staaten in Prozessen der Staats- und Nationsbildung nur auf schwache Institutionen (Kataster, Grundbuch) und unzuverlässige Professionen (Geodäten, Notare, Rechtsanwälte) zurückgreifen konnten. Aus der weitgehenden staatlichen Blindheit für die Eigentums- und Produktionsverhältnisse im ländlichen Raum resultierten zahlreiche nicht beabsichtigte Folgen. Diese machte sich die ländliche Bevölkerung für familiale Strategien der Umgehung und Vermeidung staatlicher Zumutungen nutzbar.

  • von Ruza Fotiadis
    34,00 €

    Die griechisch-serbische Freundschaft während der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre.Das Ende des Kalten Krieges und der Ausbruch der Jugoslawienkriege stellten eine Phase grundlegenden Umbruchs in Südosteuropa dar. Die 1990er Jahre führten aber nicht nur im vormals staatssozialistischen östlichen Europa zu vielfältigen Neuorientierungen, sondern auch beim NATO- und EG-Mitglied Griechenland. Als eine signifikante Erscheinung dieser Prozesse lässt sich die griechisch-serbische Freundschaft bezeichnen. Die im öffentlichen Diskurs verbreitete Berufung auf die »traditionell guten Beziehungen« und die »Schicksalsgemeinschaft« von Serben und Griechen wurde dabei vor allem mit der Glaubensbrüderschaft in der Orthodoxie und der Waffenbrüderschaft in verschiedenen Kriegen begründet.Ruza Fotiadis erkundet die Wirkungsmacht und das Spannungsverhältnis von Freundschaft und Feindschaft im internationalen Kontext. Auf einer breiten Quellenbasis beleuchtet sie dabei die griechisch-serbischen Beziehungen und analysiert in verflechtungs- und emotionsgeschichtlicher Perspektive Vergangenheitsauffassungen und Gegenwartsdeutungen vor dem Hintergrund der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre.

  • von Arno Trültzsch
    44,00 €

    Die Jugoslawische Außenpolitik und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Völkerrechts nach 1945.Arno Trültzsch beschäftigt sich am Beispiel Jugoslawiens und seiner Aktivitäten in den Vereinten Nationen mit dem Zusammenwirken von Ideologie und Außenpolitik in der Entwicklung des Völkerrechts. Neben der persönlichen Reisediplomatie Titos war die jugoslawische Politik in der Konferenz- und UN Diplomatie verortet - ergänzt um eine dritte Komponente, die bewusst Bezug auf das Völkerrecht nahm. Jugoslawische Rechtsexperten und Diplomaten trugen in vielen Bereichen zur Weiterentwicklung des Völkerrechts bei - so in der Terrorismusproblematik, in den Abrüstungsverhandlungen, bei diversen menschenrechtlichen Resolutionen und Vertragswerken sowie im Völkerstrafrecht. Darüber hinaus benutzte die jugoslawische Diplomatie zusammen mit ihren blockfreien Partnern völkerrechtliche, besonders menschenrechtliche Argumente für gezielte politische Anliegen, wie die Überwindung des Kolonialismus oder die Neuordnung der Weltwirtschaft. Auch wenn dieses Bemühen im Kern zur Sicherung der eigenen Position in einer geteilten Welt diente, hatte die jugoslawische Außenpolitik einen signifikanten Einfluss auf die doktrinäre Entwicklung bzw. die Ideengeschichte des Völkerrechts.

  • von Isabella Löhr
    42,00 €

    Studieren im Ausland: humanitäre Krisen, Solidarität und die Formierung eines globalen Handlungsfelds.Studieren im Ausland ist heute scheinbar normal. Die meisten Programme versehen dies dabei mit dem Auftrag, internationale Verständigung zu fördern. Isabella Löhr analysiert, wie diese Verbindung von Bildungsmobilität und Verständigung im Verlauf des Ersten Weltkriegs entstand. Die Europäische Studentenhilfe war eine aus der studentischen Missionsbewegung des 19. Jahrhunderts kommende humanitäre Organisation, die ab 1920 in den Universitätsstädten im östlichen Europa tätig wurde. Sie verband Bildungsmobilität mit humanitärer Hilfe und transformierte studentische Mobilität in ein gesellschaftspolitisches Sujet, das innerhalb weniger Jahre zu einem Gegenstand bildungspolitischer Interventionen auf globaler Ebene aufrückte. Die humanitäre Sorge für Studierende diente nach dem Krieg als Modell für eine Verständigungspolitik, die ein Denken in Kategorien von Nation, Minderheiten und Rasse/race als großes Problem der Zeit ansah und das Ideal einer globalen studentischen Gemeinschaft als Lösung propagierte. Ein wesentliches Element der modernen Universitätsausbildung - Mobilität für den Wissenserwerb - wurde damit von religiösen und humanitären Handlungslogiken und Weltsichten geprägt.

  • von Katharina Stornig
    46,00 €

    Die Entstehung einer Kultur des transnationalen Helfens ist Teil der Geschichte des europäischen KolonialismusKinder sind heutzutage aus der Werbung für Spenden nicht wegzudenken. Trotz Kritik gelten Bilder und Erzählungen von weltweit in Not geratenen Kindern als besonders wirksames Instrument, um Menschen emotional zu erreichen und zu wohltätigen Gaben zu bewegen. Katharina Stornig zeigt, dass die Figur des »zu rettenden Kindes« in geografisch fernen Ländern eine lange Geschichte hat. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert von religiösen Vereinen geschaffen und zu Werbezwecken genutzt. Ab den 1930er Jahren generierten auch im deutschsprachigen Europa Vereine, die im Rahmen der christlichen Missionsbewegung und vor dem Hintergrund europäischer Expansionsbestrebungen entstanden waren, Spendengelder für ferne Weltregionen. Die kulturhistorische Analyse ihrer Aktivitäten zeigt, dass religiöse Vereine Narrative des »Rettens« und »Helfens« verbreiteten und in Praktiken des transnationalen Gebens überführten. Dabei adressierten sie ihre Mitglieder als potente »Retter«/»Retterinnen« bzw. »Helfer«/»Helferinnen« von als »bedürftig« erklärten Menschen und insbesondere Kindern in fernen Ländern und (re-)produzierten am Ende auch koloniale Differenz und Ungleichheit.

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