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Bücher der Reihe Nautilus Flugschrift

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  • von Marie Rotkopf
    16,00 €

  • von Hans-Christian Dany
    18,00 €

    Ein Düsseldorfer Galerist macht Hans-Christian Dany das Angebot, gegen einen Pauschalbetrag zwölf Texte zu schreiben, die online veröffentlicht werden sollen. Ohne Vorgabe von Thema oder Umfang. Der Auftrag mutiert zur literarischen Reise in den Zerfall einer Familie, der sich als Symptom für das Leben in einem kranken Land der Nachkriegsgeschichte erweist. Dany schreibt über sein Erbe im juristischen und im übertragenen Sinne, über buchhalterische wie emotionale Forderungen und Verbindlichkeiten und über den eigenen (fast unglaublichen) Weg vom Künstler und Schriftsteller zum verschuldeten Firmenerben, unfreiwilligen Arbeitgeber und »Minusmillionär«. Die Reflexionen zwischen Kunst und großem Geld sind nicht nur autobiografische Essays, sondern auch Versuche einer eigenen Standortbestimmung im ausklingenden Neoliberalismus.Eine ironische Wende nimmt das Projekt über Schulden und Schuld, als sich abzeichnet, dass der Galerist die versprochenen Honorare möglicherweise nicht zahlen wird, und sich die Frage, was man (und wer?) sich leisten kann, auf wieder andere Weise stellt. Verlassen vom Auftraggeber, beginnt der Text, seine eigene Dynamik zu entwickeln.

  • von Jacinta Nandi
    20,00 €

    Sie hat es getan: Die schlechteste Hausfrau der Welt hat ihren Mann verlassen und ist mit ihren beiden Kindern in eine eigene Wohnung gezogen - oder wie sie sagt: Sie wurde weggentrifiziert nach Lichtenrade. Obwohl sie wusste, auch als Alleinerziehende ist die Welt alles andere als in Ordnung. Das beginnt schon damit, dass es fur ganz normale Mutter mit ganz normal wenig Geld verdammt schwer ist, ihren Mann zu verlassen. Und das ist kein Zufall, denn Frauen, Mutter, sollen nicht frei sein. Und wenn sie sich doch ihre Freiheit erkampfen, sollen sie einen hohen Preis dafur bezahlen. Jacinta Nandi schreibt ber Slutshaming und Mitleid, Rechtfertigungsdruck und Doppelstandards gegenber Alleinerziehenden. Sie fragt, warum verheiratete Frauen so unsolidarisch tolle Kuchen backen und ob Single Moms by Choice die besseren Alleinerziehenden sind. Whrend Mnner irgendwie immer gut genug sind, mssen Frauen nicht nur perfekte Partnerinnen und perfekte Mtter sein, sondern auch perfekte Opfer - wie der Fall Amber Heard deutlich gezeigt hat. Was muss sich verndern, damit keine Frau mehr gezwungen ist, in einer Beziehung zu bleiben, die sie nicht will? Leave your Ehemann - das muss viel einfacher werden!Wie kann eine Autorin so viel Gegenwrtigkeit in ihren Bchern haben und dabei so trgerisch einfach schreiben? Lachen und Weinen und vor Lachen weinen sind eins bei Jacinta Nandi. Mithu Sanyal

  • von D. Hunter
    20,00 €

    Im gegenwärtigen Diskurs über Klasse und Klassismus kommt das Milieu, aus dem D Hunter stammt, nicht vor. 1979 oder 1980, genau weiß er es nicht, wird Hunter in eine Familie von Irish Travellers geboren. In seiner Jugend in Nottingham bringt er sich, seine nur 13 Jahre ältere Mutter und seine drei Schwestern als minderjähriger Sexarbeiter, Drogenkurier und Dieb durch, ist Opfer und Täter von Gewalt. Mit Mitte zwanzig beginnt er in der geschlossenen Psychiatrie zu lesen und ist besonders beeindruckt von den Werken zweier anderer Eingeschlossener: Antonio Gramsci und Angela Davis.Auf uns gestellt ist ein Buch über Traumata, Klasse und Identität, über die Gewalt des weißen Kapitalismus, über ökonomisch und sozial marginalisierte Menschen, die als überflüssig gelten. Schonungslos, hart und weit entfernt von jeder Fetischisierung der Armut schreibt Hunter über seinen Großvater, der ihn vergewaltigt, seine Freundin, mit der er ein Junkie-Leben teilt, über seinen prügelnden rassistischen Vater, seine psychisch kranke Mutter und über Freunde, deren Solidarität er erfahren hat. Er schreibt, weil er den verachtenden oder bemitleidenden Blick verändern will, mit dem Menschen wie er betrachtet werden.Mit beeindruckender Klarheit und Glaubwürdigkeit führt D Hunter seine Erfahrungen mit einer radikalen Theorie und Praxis zusammen - für eine solidarische Community-Arbeit und eine abolitionistische Praxis von unten, die sich gegen Staat und Gefängnissystem richtet.

  • von Frank Adloff
    22,00 €

  • von Timo Daum
    20,00 €

  • von Klaus Gietinger
    18,00 €

    100. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 2019Die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ist eine der groen Tragdien des 20. Jahrhunderts. Kaum ein politischer Mord hat so sehr die Gemter bewegt und das politische Klima in Deutschland verndert wie jener in der Nacht vom 15. auf den 16. Januar 1919 vor dem Hotel mit dem paradiesischen Namen Eden. Der Mord war Auftakt fr weitere politische Morde, und nicht nur das. "e;Da begann jener schauerliche Zug von Toten, fortgesetzt im Mrz 1919, und ging weiter die ganzen Jahre und Jahre, Gemordete und Gemordete"e;, wie Paul Levi es in seinem berhmten Pldoyer drei Jahre vor dem deutschen Faschismus ausdrckte. Der Fall Luxemburg/Liebknecht war sozusagen der Sndenfall, "e;in dem Mrder mordeten und wussten, die Gerichte versagen"e;. ber Jahre hinweg folgten Verdrehungen, Verdunklungen, Vorschubleistungen, falsche Verdchtigungen und Selbstbezichtigungen der Tat. Insbesondere der Prozess vor dem Kriegsgericht der Garde-Kavallerie-Schtzen-Division (knftig: GKSD, jener Division, der die Mrder angehrten), eine "e;Justizposse, die als einer der groen Justizskandale unseres Jahrhunderts bezeichnet werden muss"e;, machte aus der Tragdie eine Groteske, an der so mancher Sozialdemokrat krftig mitwirkte. Als in den Zwanzigern das Eingestndnis eines Beteiligten und Ende der Zwanziger, Anfang der Dreiiger mehrere Prozesse erstes Licht ins Dunkel brachten, war auch dies von juristischen Eiertnzen und politischen Rckzugsgefechten begleitet. Und so musste Ossip K. Flechtheim 1948 resigniert konstatieren: "e;Wie sich im einzelnen die politische, moralische oder juristische Verantwortung auf die verschiedenen Richtungen verteilte, wird wohl eindeutig nie mehr festgestellt werden knnen."e;Doch da meldete sich, 1959 erst im kleinen Kreis und 1962 ffentlich, einer der Verantwortlichen zu Wort, plauderte aus dem Nhkstchen und erntete wtende Proteste wegen der Dreistheit seines Gestndnisses, aber auch zustimmendes Nicken z.B. vonseiten der damaligen Bundesregierung. Als dann 1966 Joseph Wulf die verloren geglaubten Akten des Kriegsgerichts der GKSD und weitere Akten der Staatsanwaltschaft aus den Jahren 1921 bis 1925 entdeckte, wurde der bislang letzte Akt dieser Tragikomdie eingelutet. Klaus Gietingers Realkrimi ber die Ermordung Rosa Luxemburgs ist ein spannend zu lesendes und reich illustriertes Buch, das die Hintergrnde der Tat erklrt, Tter und Drahtzieher vorstellt und deren Karrieren bis in die Neunzigerjahre verfolgt.

  • von Barbara Peveling
    22,00 €

    Kaum ein anderes Ereignis ist fur ein Menschenleben so sehr mit Rollenzuschreibungen und Korperlichkeit verbunden - doch was bedeutet Kinderkriegen jenseits romantischer Vorstellungen von Kreisaalgluck und Familie?Technische und gesellschaftliche Entwicklungen stellen die Konstruktionen unseres Miteinanders auf den Kopf, der menschliche Krper, als sexuelle und reproduktive Einheit, wird neu definiert. Doch zugleich wirken alte Muster fort: Ungewollt Schwangere stehen noch immer massiv unter Druck, Eltern, vor allem Mtter, werden mit Beginn der Schwangerschaft auf Rollenbilder zurckgeworfen, die sie lngst berwunden glaubten. Immer wieder stellen sich dieselben Fragen: Was ist "e;normal"e;, was ist in Ordnung? Und welche Macht hat der Blick der anderen?Was heit es, ein Kind zu verlieren, und was, wenn niemand die eigene Trauer versteht? Wie umgehen mit einer neoliberalen Arbeitswelt, in der Elternschaft nicht vorgesehen ist? Wie viel Raum bietet die Gesellschaft behinderten Menschen mit Kinderwunsch? Was macht Migration, was Rassismus mit der Beziehung zwischen Eltern und Kind? Gehen wir als Gesellschaft zu sehr auf Kinder ein - oder zu wenig?26 essayistische Erfahrungsberichte werfen Schlaglichter auf aktuelle Fragen rund um Reproduktion und Familie und geben wichtige Denkanste fr dieses zentrale Thema unserer Gesellschaft.

  • von Hans-Christian Dany
    18,00 €

  • von Timo Daum
    18,00 €

  • von Jacinta Nandi
    18,00 €

  • von Milo Probst
    16,00 €

  • von Gavin Mueller
    20,00 €

    England im 19. Jahrhundert. Eine Reihe von Angriffen auf Textilfabriken sorgt für Unruhe bei den Eigentümern. Zuvor sind in Folge der Einführung neuartiger Maschinen die Löhne radikal gesenkt, Arbeitsplätze gestrichen und die Freiheiten der Belegschaft verringert worden. Die Arbeiter reagieren radikal auf die Situation und zerstören in Hunderten von organisierten Attacken und Sabotageakten die neue Technik. Der Mythos ihrer fiktiven Anführerfigur, King Ned Ludd, verleiht den Maschinenstürmern ihren Namen: Ludditen.In einer historischen Suchbewegung verfolgt Gavin Mueller ihre Spuren und zeigt, wie sich die Ansätze der Ludditen bis heute in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen, bewusst oder unbewusst, immer wieder Bahn gebrochen haben - und das, obgleich ein Großteil der marxistischen Tradition sie stets als kurzsichtige Fortschrittsfeinde abtat. Mueller berichtet von Webern, Hafen- und Minenarbeitern, deren soziokulturelles Leben durch die Maschinen zersetzt wurde. Er erzählt von Automatisierungsprozessen, die die Prekarität bestimmter Bevölkerungsgruppen verschärften, von Studierenden, die im Protest gegen den Vietnamkrieg Computer zerstörten sowie von modernen Hackern, filesharenden Copyright-Pirat*innen, von DIY-Reparaturworkshops und Supermarktdieben.Ein Plädoyer für einen neuen, linken und kämpferischen Blick auf die Geschichte und Zukunft der Maschinenstürmer, der in den Fokus rückt, was schon das Ziel der frühen Ludditen war: Autonomie.

  • von Georgiana Banita
    24,00 €

    George Floyd, Michael Brown, Breonna Taylor. Oury Jalloh, Achidi John, Christy Schwundeck. Ernst Haase, Hans-Jürgen Rose, Mario Bichtermann. Sie - und viel zu viele andere - sind Opfer von tödlicher Polizeigewalt, in Amerika und in Europa. Sie sind Schwarz, oder migrantisch, oder sonst »anders«, sie sind »fremd«.Georgiana Banita zeigt ihn ihrer kulturhistorischen Annäherung, wie und warum das wirkmächtige Phantombild des potenziell gefährlichen Fremden schon immer Zielscheibe westlicher Polizeiapparate war, ideologisches Fundament eines polizeilichen Generalverdachts vor allem gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund, Schwarzen Menschen, People of Color. Erste Reformen zeigen: Mit mehr nicht-weißen Polizist*innen allein ist es nicht getan, denn der Rassismus ist strukturell. Ob es um den Gebrauch von Schusswaffen, Racial Profiling, Rasterfahndung oder KI-gestützte Kriminalitätsprognosen geht, um Abschiebung, Grenz- oder Infektionsschutz: Die Abwehr des (vermeintlich) Fremden ist Logik und Praxis polizeilicher Arbeit.Ein nachhaltiger Mentalitätswandel ist nötig, um die toxische Cop Culture zu überwinden und dringend notwendige Veränderungen für eine neue Polizeikultur zu ermöglichen. Diese Studie legt dafür die Grundlage.

  • von Hans-Christian Dany
    16,00 €

    Jeder beobachtet jeden, jeder wird von jedem beobachtet. "e;Wir brauchen Feedback und Transparenz"e;, lautet das Dogma einer von Selbstoptimierung besessenen Gesellschaft, deren Kontrollbedurfnis dem Individuum zum Verhangnis wird. In "e;Morgen werde ich Idiot"e; zeigt Hans-Christian Dany, wie aus der Kybernetik als Modell fur selbstregulierende Systeme eine Matrix der standigen Optimierung eines jeden und der Gesellschaft geworden ist: Von der kybernetisch inspirierten Sozialpsychologie der funfziger Jahre wanderte die Feedback-Theorie Wieners und Lewins in die Selbsterfahrungsgruppen, die sie in die WG-Kuchen weiter trugen. Parallel flossen die Methoden als Social Engineering in das Management ein und spater in die sozialen Netzwerke, wo das Kommunikations-Panoptikum nochmals in neuer Form zu sich fand. Ein heiter tzender Spaziergang durch das Innere, die Entwicklungsgeschichte und die Albtrume einer von Selbstoptimierung besessenen Gesellschaft, die ihre Kontrolle nicht mehr durch Macht, sondern durch Rckkopplung und Selbstregulation ausbt.

  • von Unsichtbares Komitee
    16,00 €

    Der Kommentar des Unsichtbaren Komitees zu den aktuellen Protestbewegungen in Frankreich»Jetzt« ist ein Interventionstext. Er hat sich aufgedrängt, da die wesentlichen Vorhersagen des Unsichtbaren Komitees nun eingetreten sind - deutlicher Abscheu vor der Polizei, Ernüchterung angesichts ermüdender Parlamentsdebatten, Blockade als zentrales Mittel, Wiederkehr der Idee der Commune, Widerstand, der von Radikalen auf das Bürgertum überspringt, die Weigerung, sich regieren zu lassen. »Jetzt« ist am Anfang eines Jahres erschienen, in dem es für die Macht darum ging, unter dem Vorwand eines Präsidentschaftswahlkampfes all das wieder in das marode Gerüst der klassischen Politik zurückzupressen, was diese bereits jetzt übersteigt, sich ihr entzieht, ihrer überdrüssig ist.Die massiven Protestbewegungen in Frankreich des Jahres 2016 sind Zeugnis eines politischen Konflikts, der in seiner Bedeutung dem Mai '68 in nichts nachsteht. »Jetzt« entwirft einen alternativen Weg zur verordneten stickigen Atmosphäre, plädiert für ein anderes Modell als die Wahlen: für die Absetzung der Macht. Für neue Lebensformen und nicht für neue Verfassungen; für Verweigerung und Stille statt lärmender Proklamationen. Es wird keinen Umsturz der bestehenden Ordnung geben ohne das Bekenntnis zu einem wünschenswerten Leben. Die zerstörerische Kraft des revolutionären Prozesses kann nichts ausrichten ohne jene Ladung stiller Positivität, die jeder glücklichen Existenz innewohnt.

  • von Mithu M. Sanyal
    18,00 €

  • von Henri Lefebvre
    20,00 €

  • von James A. Smith & Mareile Pfannebecker
    20,00 €

    Ob bewusst oder unbewusst, gewollt oder nicht: Wir arbeiten ständig. Der globale Kapitalismus hat unsere Lebenszeit, unsere Subjektivität, unsere Erfahrungen, Wünsche und Sehnsüchte in nie dagewesener Weise zu Arbeit und zu Geld gemacht. Gleichzeitig wird die formale Lohnarbeit immer stärker prekarisiert.Packend zeichnen Mareile Pfannebecker und James A. Smith nach, wie sich ein Regime etablieren konnte, das sie »Lebensarbeit« nennen. Dabei stützen sie sich auf soziologische Erhebungen, philosophische wie politische Theorien, Berichte von Arbeiter*innen und Popkultur - von Adorno zu Tiqqun, von Jean-Luc Nancy zu Amy Winehouse. Weil jeder Aspekt des Lebens von Arbeit kolonialisiert wird, ohne dass diese noch unseren Lebensunterhalt garantiert, müssen wir neue Fragen stellen: Kann uns ein nostalgisches Bild davon, wie Arbeit früher war, heute noch weiterhelfen? Wie konnten Arbeit und Arbeitslosigkeit gleichermaßen zu prekärem »malemployment« werden, und wie können wir unsere Sehnsüchte der kapitalistischen Verwertung entziehen? Und schließlich: Wie lässt sich eine Post-Arbeits-Gesellschaft denken, in der wir auch tatsächlich leben wollen - in einer Zeit, in der das Ende der Arbeit und eine vollautomatisierte Zukunft gleichermaßen von Tech-Ideolog*innen aus dem Silicon Valley wie auch von sozialdemokratischer Politik und linker Theorie proklamiert werden?

  • von Lilian Thuram
    22,00 €

    »Man wird nicht weiß geboren, man wird dazu gemacht«: Das weiße Denken ist weit mehr als das Denken der Weißen. Weißsein als unsichtbare Norm strukturiert unsere Gesellschaft und unseren Alltag - weltweit. Es ist der blinde Fleck des Rassismus, und Lilian Thuram macht ihn sichtbar.Was bedeutet es, weiß zu sein? Der frühere Fußballstar Thuram engagiert sich seit langem in der antirassistischen Bildungsarbeit. Anschaulich beschreibt er, wie die europäischen Gesellschaften die Kategorien Schwarz und weiß erfunden haben, um Ausbeutung zu rechtfertigen und ihre kapitalistische Wirtschaftsweise erst zu ermöglichen. In vielen Beispielen, auch aus seiner persönlichen Erfahrung, zeigt Thuram, wie diese Deutungsmuster funktionieren und wie sie allgemeingültig werden konnten: Unser aller Universalismus ist das weiße Denken, nicht-weiße Menschen haben es gleichermaßen verinnerlicht.Thuram bezieht sich immer wieder auf postkoloniale Diskurse, auf Frantz Fanon und Aimé Césaire, James Baldwin und Maya Angelou, Toni Morrison und Achille Mbembe. Sein Buch ist ein zutiefst humanistischer Appell, eingeschliffene Denkmuster zu hinterfragen, um so das Fundament für neue Solidaritäten zu legen. Nur dann können wir einander endlich wieder als Menschen begegnen - und die Krisen der Gegenwart gemeinsam bewältigen.

  • von Laurie Penny
    24,00 €

  • von Fahim Amir
    16,00 €

  • von Ziad Majed
    18,00 €

    Ziad Majeds Standardwerk liefert eine Analyse des syrischen Aufstands und seines lokalen, regionalen und internationalen Kontextes. Majed stellt unangenehme Fragen nach den Motiven für das Nicht-Handeln der internationalen Gemeinschaft, auch auf humanitärem Gebiet: Warum wurde die syrische Bevölkerung derart alleingelassen?Majed legt die Bedingungen und Gründe für den ursprünglichen Aufstand 2011 und die spezifischen Charakteristika der Assad-Dynastie dar. Er beschreibt ihre Militarisierung und das Eindringen der Dschihadisten in die Revolution. Warum sind Russland und Iran dem Regime zu Hilfe geeilt - wohingegen jene, die sich als »Freunde des syrischen Volkes« präsentieren, insbesondere die USA, immer wieder gezögert haben, selbst nach dem Nachweis des Einsatzes von Chemiewaffen? Majed beleuchtet ebenfalls, wie dieser Krieg in den Sozialen Medien geführt wurde, er zeigt die mitreißende literarische und künstlerische Kreativität der jungen Revolutionär*innen, die vielfältigen mutigen Formen des Widerstands und der basisdemokratischen Organisation, auch und gerade einer konservativen ländlichen Bevölkerung. Majed macht nachvollziehbar, warum die Propaganda verfängt, die Assad als progressiven, anti-imperialistischen und laizistischen Verteidiger westlicher Werte darstellt.Ursprünglich 2014 verfasst, hat Ziad Majed seine Analyse für die deutsche Ausgabe aktualisiert und um eine Vorbemerkung und ein aktuelles Nachwort ergänzt.

  • von Amanda Leduc
    20,00 €

    Die Märchen und Geschichten, die wir als Kinder erzählt bekommen, prägen unsere Wahrnehmung der Welt. Was aber passiert, wenn man sich eher mit dem Biest identifiziert als mit der Schönen? Wenn jede hässliche, entstellte, behinderte Märchenfigur als böse gilt, verhöhnt und bestraft wird - wie kann sich das Biest dann jemals ein Happy End erhoffen? Amanda Leduc untersucht Märchen in Text und Film, von den Brüdern Grimm über Hans Christian Andersen bis zu Walt Disney und »Game of Thrones«. In den Geschichten erkennt man das Gute stets an seiner Schönheit und das Böse an seinem entstellten Körper. Behinderung dient als Metapher für Minderwertigkeit und Schlechtigkeit, als etwas, das es zu überwinden gilt, das dem Glück im Wege steht und bestenfalls Mitleid verdient. Stets ist es das Individuum, das sich verändern und anpassen muss, nicht die Gesellschaft. Diese Narrative, so zeigt Leduc, spiegeln sich in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, in unserem Umgang mit Behinderung.Mitreißend und voller Empathie verbindet sie eine kulturtheoretische Analyse der Figuren und Stoffe mit persönlichen Erfahrungen aus ihrem Leben mit Zerebralparese. Sie nimmt die Gesellschaft in die Pflicht und fordert Raum für neue Geschichten, die Behinderung sichtbar machen und als gleichwertige Lebensrealität anerkennen: »Was passiert mit der Geschichte, wenn wir einander die Hand reichen?«

  • von Mona Chollet
    20,00 €

    Die Hexenverfolgungen waren ein Krieg gegen Frauen, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind. Frauen, die unabhängig lebten, keine Kinder hatten oder einfach alt geworden waren, liefen zur Zeit der Renaissance Gefahr, verfolgt und verbrannt zu werden. Unser Bild von Frauen ist noch heute von negativen Stereotypen geprägt - entstanden in einer Geschichte, die ohne und gegen sie geschrieben wurde. Mona Chollet macht die Hexerei zu einer großen feministischen Metapher und die Hexe zu einem begeisternden Vorbild selbstbestimmter Weiblichkeit. Mit über 180.000 verkauften Exemplaren wurde »Hexen« in Frankreich zum Bestseller.

  • von Stephanie Haerdle
    20,00 €

    Die Geschichte der weiblichen Ejakulation ist auch eine Geschichte des weiblichen Körpers, seiner Abwertung und BejahungAuch Frauen ejakulieren beim Sex? Aber ja doch! Bis zu 69 % aller Frauen spritzen beim Kommen. Trotzdem wird die weibliche Ejakulation auch heute noch kontrovers diskutiert. Fu¿r die Einen ist sie ein Mythos, fu¿r die Anderen sexueller Alltag. Was weiß man wirklich über diesen Aspekt weiblicher Lust, welche Forschungsergebnisse gibt es und weshalb liegen noch immer so viele Details im Dunkeln?Die Suche nach Spuren und Zeugnissen führt bis weit in die vorchristliche Zeit und rund um den Erdball. Jahrtausendelang war die weibliche Ejakulation ein selbstverständlicher Teil sexuellen Erlebens. In Europa wurde sie überhaupt erst ab dem späten 19. Jahrhundert belächelt, tabuisiert und schließlich weitgehend vergessen - bis die Vorstellung einer ejakulierenden Frau geradezu obszön wurde.Feministinnen der zweiten Welle entdeckten den »Freudenfluss« begeistert wieder - oder attackierten ihn als frauenfeindliche Männerphantasie. Ejakulations-Performerinnen wie Shannon Bell, Annie Sprinkle oder Deborah Sundahl vermittelten ihre Kenntnisse rund um das weibliche Abspritzen via Video, Performance oder Workshop, bis das »Squirting« schließlich das Mainstream-Pornobusiness eroberte und dort fu¿r Milliardenumsätze sorgte.»Spritzen« ist eine lustvolle Reise: Stephanie Haerdle vermittelt ihre Erkenntnisse höchst interessant und unterhaltsam und zeigt, wie sehr der Wunsch nach Kontrolle der Weiblichkeit unsere Wahrnehmung und unser Wissen u¿ber die Jahrhunderte bis heute beeinflusst.

  • von Guy Hocquenghem, Lukas Betzler & Hauke Branding
    18,00 €

    Das fulminante Erstlingswerk des Philosophen und LGBT-Aktivisten Guy Hocquenghem, ein Schlüssel- und Initialwerk der Queer Theory - endlich neu aufgelegtAls er 1972 »Das homosexuelle Begehren« schrieb, war Guy Hocquenghem gerade 25 Jahre alt - eine schillernde Persönlichkeit, Philosoph, Trotzkist und Schwulenaktivist. Hocquenghem fordert ein neues Denken über Geschlecht, Begehren und Sexualität, jenseits binärer Schemata und des »ödipalen Dreiecks« der psychoanalytischen Theorie. Für ihn gibt es keine stabile (sexuelle) Identität, sondern nur ein universelles Begehren. Skeptisch gegen jede Behauptung von »Normalität« kritisiert Hocquenghem daher auch jene liberale Ideologie, die Homosexualität zwar toleriert, aber nur als von der Normalität klar abgetrenntes »Minderheiten-Phänomen«. Sein Buch ist eine radikale Kritik der gesellschaftlich fest verankerten Homophobie, zugleich aber auch ein Appell an die Bewegung, sich nicht vom liberalen Integrationsversprechen blenden zu lassen, das die Stillstellung des Begehrens in einer »homosexuellen Identität« einfordert. Stattdessen sieht er die Rolle der homosexuellen Emanzipationsbewegungen darin, mit ihrer eigenen Befreiung auch die der Sexualität aller zu erkämpfen.Für die soziologische Debatte in Frankreich ist Hocquenghems Werk wegweisend - so sind die Schriften Didier Eribons wie auch Michel Foucaults Hauptwerk »Histoire de la sexualité« stark von ihm geprägt. Diese Neuau¿age schließt eine Lücke im deutschsprachigen Diskurs.

  • von Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft
    16,00 €

    »Was die Lohnabhängigen nicht mehr aufrechterhalten, können auch Panzer nicht retten.«Die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft treiben jenseits von kurzatmigem Aktivismus und selbstgenügsamem Seminarmarxismus seit gut fünfzehn Jahren die Kritik des jetzigen Zustands voran. Die von ihnen mit herausgegebene Zeitschrift »Kosmoprolet« versteht sich als Beitrag zur Organisierung eines sozialrevolutionären Pols. Mit ihren Texten, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, haben sie immer wieder politische Debatten ausgelöst. Die Freundinnen und Freunde analysieren Aufstände, Revolten und soziale Kämpfe, reflektieren die implizite Krisenhaftigkeit des Kapitalismus und die Frage der gegenwärtigen Erscheinungsform der Klassengesellschaft. Auf Grundlage dieser Analysen entwerfen sie mögliche Umrisse einer zukünftigen Gesellschaft.

  • von Timo Daum
    18,00 €

    Ku¿nstliche Intelligenz: eine Technologie, die von Tag zu Tag mehr in Massenprodukte einfließt und zum wichtigsten Markt im digitalen Kapitalismus wird. Doch was ist eigentlich Intelligenz, und ist das ein adäquater Begriff fu¿r Software, deren Reaktionen wir intuitiv fu¿r »intelligent« halten und damit grosses Vertrauen schenken? Wie »lernen« Algorithmen? Lassen sich ihre Schlussfolgerungen verstehen oder kontrollieren? Im politischen Kontext stellt sich die Frage, wem die Algorithmen und Daten, die Produktionsmittel der KI-Ökonomie, gehören, wer sie kontrolliert und wer die Verantwortung fu¿r ihre Entscheidungen trägt. Wenn Ku¿nstliche Intelligenz bei Kreditverträgen, Jobvergabe, der Höhe von Versicherungsbeiträgen und sogar bei der Rechtsprechung Einfluss nimmt, wenn Sprachassistenten unseren Alltag ständig begleiten, was bedeutet das fu¿r den Einzelnen? Wenn globale Unternehmen mit KI Geld verdienen, was bedeutet das fu¿r die Gesellschaft? Timo Daum liefert eine konzise linke Kritik mit politischen Perspektiven.

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