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  • von Jacques Derrida
    17,50 €

    Der Tod der Philosophie, das Ende der Geschichte, das Ende des Menschen, des Subjektes, des Abendlandes, des Fortschritts, der Menschheit - Diskurse über das Ende durchziehen das abendländische Denken.In seiner kleinen Schrift "Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie" greift Kant diejenigen an, "die verkünden, dass es seit zweitausend Jahren mit der Philosophie ein Ende habe", und unternimmt es, den vornehmen Ton zu entmystifizieren. Aber die aufklärerische Grenzziehung gegenüber einem apokalyptischen Diskurs, so zeigt Derrida, entfesselt ihrerseits bloß wieder "eine andere Welle eschatologischer Diskurse in der Philosophie". Jacques Derrida nimmt Kants Text zum Anlass seiner Reflexionen über den apokalyptischen Diskurs, über einen apokalyptischen Ton in der Philosophie: Gibt es ein Paradigma, eine fundamentale Szene der eschatologischen Strategien? Lässt sich der apokalyptische Ton auf Einstimmigkeit reduzieren? Ist das Apokalyptische vielleicht die transzendentale Bedingung jedes Diskurses? Für diese deutsche Ausgabe stellte Derrida einen zweiten Text zur Verfügung: "No Apocalypse, not now". Ein Text, direkt, wie sonst bei Derrida nicht üblich, ein philosophischer Text über atomare Endzeitvisionen und die Politik der Abschreckung.

  • von Jean-Francois Lyotard
    24,00 €

    In seiner ersten Publikation zu Mar­tin Heidegger versucht Jean­-Fran­çois Lyotard die Entwicklungsschritte, die das Denken des deutschen Philosophen vor, während und nach der Zeit des National­sozialismus gegangen ist, kritisch nachzuzeichnen. Scharfsinnig nimmt er dabei Vermutungen vorweg, die erst 2014, durch die Veröffentlichung der "Schwarzen Hefte", in ihrem vollen Ausmaß veri­fizierbar werden sollten. Heideggers Philosophie will das Vergessene erinnern, das Vergessene der Philosophie, der Politik, des Seins. Wie konnte er dann bis zuletzt die Vernichtung des jüdischen Volkes ignorieren, also jener, die uns unabweislich mahnen, nicht zu vergessen?Ergänzt wird dieser Text durch den gleichnamigen Vortrag, den Lyotard im Anschluss an die Erstveröffentlichung des Buches in Wien und Freiburg hielt.

  • von Souleymane Bachir Diagne
    26,00 €

    Es ist nicht zu leugnen, dass dem Übersetzen oftmals ein Moment der Gewalt innewohnt, insbesondere wenn man die koloniale Vergangenheit Europas betrachtet. Dennoch legt der franko-senegalesische Philosoph und postkoloniale Denker Souleymane Bachir Diagne in seiner Übersetzungstheorie den Fokus auf den Begriff der Gastfreundschaft: Im Gegensatz zu denjenigen, die meinen, adäquat übersetzen könne nur eine Person, die der Identität der Autor:in nahesteht, liegt für Diagne der Wert des Übersetzens gerade in der Bemühung, eine Fremdheit zu überbrücken. Dadurch, dass im respektvollen und empathischen Annähern des Fremden und Eigenen neue sprachliche Wege freigelegt werden, entsteht nicht nur ein wertvoller interkultureller Dialog, sondern es wird auch ein Beitrag zur einzigen universalen Sprache geleistet, die menschenmöglich ist: der Humanität.

  • von Felix Guattari
    12,00 €

  • von Pierre Klossowski
    27,00 €

    Klosswoski liest Sade im Lichte der Französischen Revolution, die in der Hinrichtung des Königs zugleich die symbolische Tötung Gottes vollzieht. Dieser unvorstellbare Mord kann nur eine ebenso unvorstellbare Konsequenz haben: die Heraufkunft des integralen Menschen. In verzweifelten Versuchen, die radikale Zerstörung von Gott, Natur und Umwelt zu legitimieren, streben Sades Protagonisten nach einem Begriff uneingeschränkter Freiheit. Klossowskis Sade-Lektüre ist eine philosophische Auseinandersetzung mit der Abwesenheit Gottes, die sich dem Atheisten in Gestalt undurchdringlicher, vernunftwidriger Kräfte entgegenstellt. Dabei erweist sich Sades vorgeblicher Atheismus als Maske, unter der sich manichäische und gnostische Motive verbergen. Als erster großer Aufklärungskritiker hält Sade der atheistischen Rationalität den Spiegel vor, indem er zeigt, dass in ihr monotheistische Normen weiterleben.

  • von Helene Cixous
    24,00 €

    Dieses Buch ist ein Gedächtnisspaziergang, dem ein Zitat Hamlets - Wir trotzen den Vorzeichen: We defy augury (Hamlet, V, 2) - seinen Namen gibt. Ihr ganzes geheimes Lieben und Leben lang haben die Liebenden den Vorzeichen getrotzt, und es lässt sich nicht entscheiden, ob sie es wissentlich getan haben oder nicht. Wie auch hätten sie die vielen Vorzeichen erkennen und deuten können, die ihnen das Schicksal beispielsweise damals zugespielt hat, als sie, in nächster Nähe zu Heaven, im Restaurant in der 107. Etage der Twin Towers zu Tische saßen? Und dennoch, sagt das Buch, scheint Isaac immer schon geahnt zu haben, was später dann uns allen zugestoßen ist ... Es wird darum gehen, die Vorzeichen jetzt zu lesen, jetzt, wo die Twin Towers nicht mehr sind und der ewige Geliebte tot ist. Dabei entsteht aber keine Klage, sondern eine Art hohes Lied auf das Leben als immer neu sich erfindender Widerstand gegen jene Mächte, die es auslöschen wollen.

  • von Helene Cixous
    24,00 €

    Hélène Cixous führt ihre Leser:innen in diesem Buch noch einmal nach Osnabrück, in die Geburtsstadt ihrer Mutter Eve. Dabei verwebt sich das Schicksal Eves mit den Hexen- und Judenverfolgungen, die dort stattgefunden haben. So wie die Schreibende im Herzen Osnabrücks auf die wohlverwahrten Ruinen der ermordeten Synagoge stößt, in ein säuberliches Mahnmal hinter Gittern geschlichtet, so stößt sie auf ein ordentlich gehaltenes Inventar von Eves Leben, gut verstaut in einem großen schwarzen Koffer. Dieses Inventar beschwört die Ruinen von Eves Leben als Hebamme in Algerien herauf. Als Jüdin floh sie aus Osnabrück, lange bevor die Nazis deutschlandweit die Macht ergriffen. Als Hebamme, als Frau und also Hexe floh sie 1971 mit ihrem Leben in einem schwarzen Koffer aus Algerien, ohne den Verfolgern die Zeit zu lassen, sie ein zweites Mal anzuklagen und einzusperren. Ein Buch, das zu verhindern versucht, dass das Lesen an den sauberen weißen Gebeinen der Ruinen abgleitet.

  • von Jacques Derrida
    22,00 €

    Der Titel "Denken heißt Nein sagen" greift einen Satz des Philosophen Alain (1868-1951) auf. Er bildet Ausgangspunkt und Zentrum der vier Sitzungen einer gleichnamigen Vorlesung, die Jacques Derrida im Studienjahr 1960-1961 als Assistent für Allgemeine Philosophie und Logik an der Sorbonne gehalten hat. Ausgehend von der Frage "Was ist Denken?" und einer Analyse des Ja Nein als Ur-Frage des Denk-Akts folgt eine grundlegende Untersuchung des Verhältnisses von "Bejahung" und "Negation", "Glauben" und "Nichtglauben", "Leichtgläubigkeit" und "authentischem Denken". Die Lektüre des titelgebenden Satzes wird dabei auch in einen breiten Kontext von Descartes über Husserl, Bergson und Heidegger bis Sartre eingebettet. Die Spannung zwischen den zwei "kleinen Wörtern" Ja und Nein, die einen Grundmechanismus der später so genannten "Dekonstruktion" darstellt, bietet Derrida zudem immer wieder Anlass, das aktuell vollzogene Lehren von Philosophie selbst zu hinterfragen.

  • von Judith Butler
    14,00 €

    Dem Problem des prekären, gefährdeten Lebens kommt in Judith Butlers Werk eine zentrale Stellung zu. Dabei wird es stets im Zusammenhang mit den sozialen, diskursiven und geschlechtlichen Normen verhandelt, die das menschliche Leben bis in seine intimsten Facetten prägen und die für abweichende Körper und Lebensformen mitunter tödlich sein können. Auch Frédéric Worms berührt mit seinen Überlegungen zum kritischen Vitalismus, zu Fürsorge und Care-Arbeit aktuelle gesellschaftliche Debatten wie jene zum politischen Umgang mit Geflüchteten. In diesem Band erkunden die beiden Philosophen die Aporien und Ambivalenzen in ihrer Erörterung der Fragen: Was ist ein erträgliches Leben? Unter welchen Umständen lässt sich ein Leben (nicht mehr) aufrechterhalten? Wann wird ein gefährdetes Leben unmöglich?

  • von Souleymane Bachir Diagne
    17,00 €

  • von Jacques Ranciere
    22,00 €

  • von Alain Badiou
    12,20 €

  • von Jacques Derrida
    12,00 €

  • von Geoffroy de Lagasnerie
    25,60 €

    Wenn wir über Politik nachdenken, verwenden wir meist totalisierende Kategorien (Volk, Gemeinwille, Volkssouveränität), mystifizierende Narrative (Gesellschaftsvertrag,deliberative Demokratie) oder abstrakte Begriffe (der Gesetzgeber, der politische Körper, der Bürger). Obwohl wir ihre fiktive Natur erkennen, halten wir sie für notwendig. Aber warum sollte politisches Denken auf Fiktionen beruhen? Und was passiert, sobald wir mit diesen Denkweisen brechen und die Realität so betrachten, wie sie ist? Lagasnerie plädiert dafür, eine realistische Konzeption des Staates, des Rechts und unserer Erfahrung als Subjekte zu entwickeln. Dabei skizziert er eine "reduktionistische" Theorie, die zur Aufhebung der Gegensätze führt, die die ganze Geschichte der politischen Philosophie strukturieren: zwischen Demokratie und Kolonie, legitimer und illegitimer Gewalt, Rechtsstaatlichkeit und Willkür oder politischem Verbrechen und gewöhnlicher Kriminalität. Ein Werk, das den Rahmen der politischen Theorie tiefgreifend erneuert.

  • von Jean Baudrillard
    23,50 €

  • von Ernesto Laclau
    40,00 €

    Laclaus zentraler Gegenstand ist die Konstruktion popularer Identitäten und die Entstehung des ,Volkes' als kollektiven Akteurs. Durch eine kritische Lektüre der bestehenden Theorien zum Populismus zeigt er, dass jede politische Theorie, die glaubt, den Populismus als verächtliches Randphänomen ignorieren zu dürfen, ihren Gegenstand - die Politik und das Politische - als solchen verfehlt. Zahlreiche Konzepte (Logik der Äquivalenz, leerer Signifikant, Hegemonie etc.), die in anderen Arbeiten grundgelegt sind, werden hier in Anwendung gebracht. Indem Laclau die theoretische Analyse mit einer Vielzahl empirischer Verweise aus einem breiten historischen und geografischen Spektrum verknüpft, weist er die empirische Brauchbarkeit seiner Begriffe nach und verleiht ihnen im selben Zuge ein schärferes Profil. Laclaus in Kürze zu einem modernen Klassiker avanciertes Buch ist unverzichtbar für jeden Versuch, die Politik und das Politische zu denken und die Besonderheiten unserer politischen Gegenwart zu verstehen.

  • von Jean-Francois Lyotard
    22,60 €

    Das postmoderne Wissen - erstmals 1982 in einer Zeitschrift erschienen - ist ein Schlüsseltext der Postmoderne. Lyotard hat darin den philosophischen Gehalt dieses Begriffs definiert und grundlegend geprägt. Ausgehend von Wittgensteins Theorie der Sprachspiele entwickelt Jean-François Lyotard Ansätze zu einem völlig neuen, philosophischen Begriff der Postmoderne. Mit seiner Verwendung in der Architektur hat Lyotards philosophischer Postmoderne-Begriff nur noch den Namen gemein. Lyotard versucht vielmehr, den zum Ende des 20. Jahrhunderts einsetzenden fundamentalen Umbruch der Ge-sellschaftstechnologien zu erfassen. Er diagnostiziert das Ende der "großen Erzählungen" von Freiheit und Aufklärung, erschüttert den eingefahrenen Glauben an Konsens und Wissenschaft als interesse-freien Raum und führt konsequent die Aporien des "Projekts Aufklärung" vor. Das Werk Jean-François Lyotards bestimmt noch immer eine der wichtigsten philosophischen Diskussionen um Ethik und Handlungsfähigkeit im neuen Jahrtausend.

  • von Jean-Luc Nancy
    21,60 €

    Jean-Luc Nancy betrachtet den Körper aus unterschiedlichen Perspektiven, ohne ihn begrifflich vollkommen zu fixieren: Der Körper wird nicht als lebloses Studienobjekt behandelt, sondern bildet den Ausgangspunkt für vielfältige philosophische Reflexionen, die von der existenziellen Erfahrung der Körperlichkeit inspiriert sind.Das Buch beginnt mit einer Betrachtung aus der Distanz, mit der Frage der Darstellung des Köpers in der Kunst und mit dem Körper als Objekt. Der zweite Teil widmet sich der Haut, die als verbindendes und zugleich trennendes Organ eine ganz besondere Funktion hat: Sie schirmt die inneren Organe gegen die Außenwelt ab und bildet dennoch die Schwelle zum Außen und zum Anderen. Schließlich rückt das Körperinnere in den Fokus: sowohl die Organe, als Zusammenspiel heterogener Teile eines vermeintlich Eigenen, als auch der Fremdkörper, der von außen in diesen abgeschlossenen Bereich einzudringen droht. Dabei wird die Frage des Eigenen und des Fremden auch in ihrer politischen Dimension thematisiert. Diese buchstäbliche Durchdringung des Körpers führt den Leser schrittweise durch die verschiedenen Phasen von Nancys Arbeit und durchmisst dabei die ganze Weite seines Denkens.

  • von Helene Cixous & Cécile Wajsbrot
    16,00 €

    Ein Briefwechsel zwischen den Schriftstellerinnen Cécile Wajsbrot und Hélène Cixous über den Stellenwert Deutschlands und der deutschen Sprache in ihrem Werk sowie ihren Bezug zum Gedächtnis ihrer jüdischen Familien.Die in Frankreich aufgewachsene Cécile Wajsbrot lernte Deutsch in der Schule, um das Jiddisch zu verstehen, das ihre Großmutter sprach. Hélène Cixous, die ihre Kindheit in Algerien verbrachte, wuchs mit dem Deutsch ihrer Mutter und Großmutter auf - Sprache der Vertrautesten, Sprache von Geflüchteten, deren Kenntnis jedoch, einmal in der Schule, von der Deutschlehrerin angefochten wird.Unhintergehbare Mehrsprachigkeit, Sein zwischen den Sprachen und mit den Sprachen: Am Schnittpunkt von persönlichem und literarischem Zeugnis denken die beiden Autorinnen hier mit den vielsprachigen Stimmen ihrer Familien und der Literatur über Einschreibungen des Vergangenen in die Gegenwart nach, über den Umgang Frankreichs und Deutschlands mit der Geschichte, über vergangenen und drohenden Verlust. Sie geben ein anschauliches Beispiel dafür, wie das literarische Erinnern auf die Gegenwart antworten und diese auf eine Weise gedacht werden kann, dass sie ihre Verantwortung für die Zukunft wahrnimmt.

  • von Helene Cixous
    25,60 €

    Bis zum letzten Wort hat Eve die Odyssee ihres Sterbens schon in die drei Hefte diktiert, aus denen H. dieses Epos hier abschreibt. Unverhoffte Hilfe findet sie dabei in Eves eigenen Heften aus ihrer Ausbildungszeit als Hebamme: Geburt ohne Schmerzen.Eve macht H. zur Mutter des 103 Jahre alten Kindes, das sie geworden ist. Nach dem entscheidenden Angriff der Armeen des Todes am 13. Januar ist medizinisch zum Leben nichts mehr da. Aber Eve ist das Leben selbst. Mit Hilfe der Hefte tastet sich das Buch durchs eisige Dunkel der geweiteten Zeit Zuspät, durch das blinde Jenseits der überzähligen Wochen, lange nachdem die letzte Stunde eigentlich geschlagen hat. Eve auf dem Rücken, in ihrer Barke für immer, erfindet für H. ein Sterben, das ein Bleiben ist. H. auf den Knien, bald auf der einen, bald auf der anderen Seite des Pflegebetts, treidelt im Schlamm der Zeit ohne Datum. Jeden der zahllosen Tode hebt sie auf, jedes Gesicht und jeden der letzten Momente, den letzten Schluck Wasser, das letzte Wort, den letzten Kuss. Wie hätte sie heute zu sprechen vermocht, hätte sie nicht die Spalte von Mamans noch lauen Lippen mit ihren Lippen versiegelt, hätte sie nicht ihren Mund auf Eves Mund gelegt um leidenschaftlich seine neue Kälte zu kosten?

  • von Helene Cixous
    26,70 €

    In diesem Buch erkundet Hélène Cixous erstmals die facettenreiche Persönlichkeit ihrer Mutter, die in vielen ihrer nachfolgenden Werke einen wichtigen Platz einnimmt und deren Geburtsort Osnabrück, Stadt des Westfälischen Friedens, dem Band seinen Namen leiht. "Vor langer Zeit bereits ist dieses Buch aufgebrochen, Monate, Straßen, lang wie Nächte in fremden Ländern, ohne Züge, Städte in allen Größen, seit ein oder zwei Jahren durchwandert es das Mysterium der Zeiten auf den vier Kontinenten, die die Geschichte meiner Mutter tragen und sie gleichermaßen interessieren. [...] Doch bald schon entdeckte ich, dass es ein Kampf werden würde, dies Buch gegen sich selbst, und genauer noch ein Kampf meiner Mutter gegen meine Mutter, ich präzisiere: von Maman gegen meine Mutter und noch genauer ein in meiner Mutter selbst geführter Kampf, der sich über die ganze Erde hin erstreckte - die Erde, die sie ist -, zwischen Maman, meiner Mutter, Eve, unserer Mutter, Eva, Eva Klein, der Verlobten meines Vaters, und Eve Cixous, Hebamme, ein unausgesetzter Kampf so lebensnotwendig und stetig wie Herzschlag und Atem."

  • von Jacques Ranciere
    22,50 €

    Der Lehrmeister Joseph Jacotot lehrt, was er nicht weiß, und verkündet die frohe Botschaft der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen sind gleich intelligent. Jacques Rancière zeichnet die Philosophie der intellektuellen Emanzipation nach und präsentiert sie unserer pädagogisierten und von Ungleichheit geprägten Gesellschaft.1818 begann Joseph Jacotot, ein exilierter Revolutionär und Lektor für französische Literatur an der Universität Löwen, Panik im gelehrten Europa zu verbreiten: Nicht damit zufrieden, flämischen Studenten ohne eine einzige Lektion Französisch beigebracht zu haben, lehrte er, worüber er unwissend war, und proklamierte die Losung der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen sind gleich intelligent. Es handelt hierbei sich nicht um amüsante Pädagogik, sondern um Philosophie und, wenn man will, um Politik. Die Vernunft lebt nur von der Gleichheit. Die soziale Fiktion lebt demgegenüber nur von Rängen und ihrer unaufhörlichen Rechtfertigung. Die große Lektion Jacotots besteht in der Einsicht, dass Bildung wie Freiheit ist: Sie wird nicht verliehen, sondern genommen. Sie wird den Monopolisten der Intelligenz, die auf dem Erklärthron sitzen, entrissen.

  • von Jacques Derrida
    22,50 €

    Von der Gastfreundschaft gehört zu den Texten Jacques Derridas, die eine Ethik der Dekonstruktion zu formulieren suchen. Dabei bietet es einen leicht nachvollziehbaren Einstieg in das Denken Derridas, das hier gleichsam in Aktion sichtbar wird.In exemplarischen Lektüren ausgewählter Dialoge Platons sowie des Ödipus auf Kolonos von Sophokles, in denen verschiedene Figuren des ,Fremden' skizziert werden, erscheint die Frage des Fremden als Frage des Fragens: "Besteht die Gastfreundschaft darin, dem Ankömmling Fragen zu stellen? Oder beginnt die Gastfreundschaft damit, dass man empfängt, ohne zu fragen?" In Frage steht die Unterscheidung zwischen einer bedingten und der unbedingten Gastfreundschaft, die ,Antinomie' zwischen den Gesetzen der Gastfreundschaft und dem Gesetz der Gastfreundschaft. Auch in Bezug auf biblische Beispiele, in denen die Gesetze der Gastfreundschaft über allem, auch über ethischen Verpflichtungen zu stehen scheinen, stellt Derrida die Frage: "Sind wir die Erben dieser Tradition der Gastfreundschaft? Inwieweit?"

  • von Slavoj Zizek
    15,40 €

    Die Medien bombardieren uns mit der Idee, dass die größte Gefahr heutzutage der intolerante (ethnische, religiöse, sexistische.) Fundamentalismus sei, der sich nur durch eine konsequente Haltung bekämpfen lasse. Aber: Ist diese Idee so selbstverständlich?Ist die vorherrschende Form der multikulturellen Toleranz nicht viel weniger unschuldig, als sie zu sein scheint? Immerhin lässt sie die Entpolitisierung der Ökonomie zu. Diesem Multikulturalismus liegt die Überzeugung zugrunde, dass wir in einer post-ideologischen Welt leben, dass die Gegensätze zwischen Links und Rechts überwunden und die wichtigsten Auseinandersetzungen jene um die Anerkennung der verschiedenen Lebenskonzepte sind. Aber könnte man in dieser Idee nicht die Ideologie des aktuellen globalen Kapitalismus erblicken? Vielleicht ist es nötig, die multikulturelle Haltung von Links zu kritisieren und für eine neue Politisierung des Ökonomischen zu plädieren. Zizek zeigt: Was wir heute brauchen, ist eine starke Dosis Intoleranz - und zwar gerade im Hinblick auf die eigentlich politische Landschaft der Opposition.

  • von Jean-Luc Nancy
    20,50 €

    In diesem Essay ergründet Jean-Luc Nancy das Genre "Zeichnung" in seiner ästhetischen und philosophischen Tragweite. Über den künstlerischen Ausdruck hinausweisend, erkennt er die Entstehung der Form als absichtslose Idee, die ins Unendliche strebt.Die Unmittelbarkeit und scheinbare Einfachheit der Zeichnung ist für Jean-Luc Nancy Ausgangspunkt grundsätzlicher Überlegungen zur kreativen Praxis. Er verknüpft das Verhältnis zwischen Idee und gestaltender Geste mit der Frage nach Lust und Begehren, wobei ihn die Berührungspunkte der ästhetischen Lust mit dem sexuellen Genießen zu erstaunlichen Schlussfolgerungen führen. Ergänzt wird der Text durch ein "Skizzenheft", das Zitate von Leonardo da Vinci bis Eugène Delacroix, von Jacques Derrida bis Georg Baselitz versammelt. Zusammen mit ausgewählten Zeichnungen zeitgenössischer Künstler sind diese gleichzeitig Ausgangspunkt und Illustration der Reflexionen Nancys. Ohne sich dabei auf ein Denksystem zu reduzieren, erkundet Jean-Luc Nancy die Entwürfe der Form in der Kunst in alle Richtungen. Hebt die Form in der gezeichneten Linie die Spannung auf? Oder ist die Zeichnung selbst Spannung und unablässig erneuerte, endlose Finalität?

  • von Jacques Derrida
    18,50 €

    Jacques Derrida folgt dem Wort Schibboleth in den Gedichten Paul Celans, um eine neue Antwort auf eine alte philosophische Frage zu finden: Was heißt datieren? Was ist ein Datum? Kann es den unwiederholbaren Augenblick festhalten, das Hier und das Jetzt? Datieren heißt, das Unwiederholbare zu wiederholen und so zugleich seine nicht-reduzierbare Einzelheit auszustreichen. Folgt aus dieser Einsicht aber unausweichlich der Vorrang des Allgemeinen in unserer Kultur - auf Kosten des Einzelnen? Mit seinem Buch für Paul Celan setzt Derrida seine Randgänge der Philosophie fort. Nicht die Literatur im Allgemeinen, wohl aber manche literarische Texte widersetzen sich den philosophischen Voraus-Setzungen, die unsere Kultur prägen. Die Arbeit mit ihnen ermöglicht, philosophische Grundfragen neu zu stellen und vielleicht anders zu beantworten als es im Inneren des philosophischen Diskurses möglich wäre.

  • von Francois Jullien
    28,80 €

    Leben ist das Grundlegendste und Unmittelbarste, das jeweils nur im Hier und Jetzt stattfindet; gerade deswegen entzieht es sich dem Denken. Wie lässt sich ein Abstand zu ihm gewinnen, durch den die volle Unmittelbarkeit zu uns vordringt?Seit Platon war die Philosophie in Versuchung, das Leben in zwei zu teilen: rein biologisches, auf den Stoffwechsel beschränktes Leben gegenüber dem "wahren Leben", auf der Seinsebene oder im Anderswo, das sich uns immerfort entzieht. "Leben" bleibt dabei letztlich ungedacht und der Binsenweisheit überlassen - oder einer populären Sub-Philosophie. Im Dialog zwischen westlichem und chinesischem Denken erörtert Jullien die Begriffe, die zu einer strategisch gedachten Philosophie des Lebensführen können: Gegenwart und Anwesenheit, die Dynamik von Aufschwung und Rückzug gegenüber der Starre der Evidenz, der Grundstock aus Unentschiedenheit, in dem Gegensätze noch ungetrennt ineinander überfließen, und das Zwischen des Lebens, das dem Augenblick gewährt, ohne diskursive Vermittlung zu uns durchzubrechen - wie Zhuangzi sagt: "das Durchscheinen des Morgens".

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