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  • von Jacques Derrida
    12,00 €

  • von Jean-Francois Lyotard
    24,00 €

    In seiner ersten Publikation zu Mar­tin Heidegger versucht Jean­-Fran­çois Lyotard die Entwicklungsschritte, die das Denken des deutschen Philosophen vor, während und nach der Zeit des National­sozialismus gegangen ist, kritisch nachzuzeichnen. Scharfsinnig nimmt er dabei Vermutungen vorweg, die erst 2014, durch die Veröffentlichung der "Schwarzen Hefte", in ihrem vollen Ausmaß veri­fizierbar werden sollten. Heideggers Philosophie will das Vergessene erinnern, das Vergessene der Philosophie, der Politik, des Seins. Wie konnte er dann bis zuletzt die Vernichtung des jüdischen Volkes ignorieren, also jener, die uns unabweislich mahnen, nicht zu vergessen?Ergänzt wird dieser Text durch den gleichnamigen Vortrag, den Lyotard im Anschluss an die Erstveröffentlichung des Buches in Wien und Freiburg hielt.

  • von Félix Guattari
    12,00 €

  • von Pierre Klossowski
    27,00 €

    Klosswoski liest Sade im Lichte der Französischen Revolution, die in der Hinrichtung des Königs zugleich die symbolische Tötung Gottes vollzieht. Dieser unvorstellbare Mord kann nur eine ebenso unvorstellbare Konsequenz haben: die Heraufkunft des integralen Menschen. In verzweifelten Versuchen, die radikale Zerstörung von Gott, Natur und Umwelt zu legitimieren, streben Sades Protagonisten nach einem Begriff uneingeschränkter Freiheit. Klossowskis Sade-Lektüre ist eine philosophische Auseinandersetzung mit der Abwesenheit Gottes, die sich dem Atheisten in Gestalt undurchdringlicher, vernunftwidriger Kräfte entgegenstellt. Dabei erweist sich Sades vorgeblicher Atheismus als Maske, unter der sich manichäische und gnostische Motive verbergen. Als erster großer Aufklärungskritiker hält Sade der atheistischen Rationalität den Spiegel vor, indem er zeigt, dass in ihr monotheistische Normen weiterleben.

  • von Alain Badiou
    28,00 €

    Alain Badiou ist (mehr oder minder) Platoniker, Barbara Cassin (mehr oder minder) Sophistin. Aber hat die Wahl ihrer philosophischen Positionen etwas mit ihrem Geschlecht zu tun? Und welche Rolle spielt die Geschlechterdifferenz überhaupt in der Philosophie? Am Anfang dieses ungewöhnlichen Buchprojektes steht ein Briefwechsel, der die gegensätzlichen Standpunkte der beiden Philosoph:innen zunächst in einer ungezwungenen und verspielten Form auslotet. Dem folgt ein gemeinsames Seminar an der Johns Hopkins University, bei dem Cassin und Badiou ihre jeweiligen Interpretationen des parmenidischen Lehrgedichtes Über die Natur mit einander konfrontieren, das als einer der Grundsteine der westlichen Philosophietradition gilt. Eine kontroverse Diskussion des Geschlechterverhältnisses bildet schließlich den Kulminationspunkt dieses freundschaftlichen Schlagabtausches, bei dem auch eine zentrale Gemeinsamkeit zutage tritt: die Liebe zur griechischen Philosophie.

  • von Helene Cixous
    24,00 €

    Dieses Buch ist ein Gedächtnisspaziergang, dem ein Zitat Hamlets - Wir trotzen den Vorzeichen: We defy augury (Hamlet, V, 2) - seinen Namen gibt. Ihr ganzes geheimes Lieben und Leben lang haben die Liebenden den Vorzeichen getrotzt, und es lässt sich nicht entscheiden, ob sie es wissentlich getan haben oder nicht. Wie auch hätten sie die vielen Vorzeichen erkennen und deuten können, die ihnen das Schicksal beispielsweise damals zugespielt hat, als sie, in nächster Nähe zu Heaven, im Restaurant in der 107. Etage der Twin Towers zu Tische saßen? Und dennoch, sagt das Buch, scheint Isaac immer schon geahnt zu haben, was später dann uns allen zugestoßen ist ... Es wird darum gehen, die Vorzeichen jetzt zu lesen, jetzt, wo die Twin Towers nicht mehr sind und der ewige Geliebte tot ist. Dabei entsteht aber keine Klage, sondern eine Art hohes Lied auf das Leben als immer neu sich erfindender Widerstand gegen jene Mächte, die es auslöschen wollen.

  • von Helene Cixous
    24,00 €

    Hélène Cixous führt ihre Leser:innen in diesem Buch noch einmal nach Osnabrück, in die Geburtsstadt ihrer Mutter Eve. Dabei verwebt sich das Schicksal Eves mit den Hexen- und Judenverfolgungen, die dort stattgefunden haben. So wie die Schreibende im Herzen Osnabrücks auf die wohlverwahrten Ruinen der ermordeten Synagoge stößt, in ein säuberliches Mahnmal hinter Gittern geschlichtet, so stößt sie auf ein ordentlich gehaltenes Inventar von Eves Leben, gut verstaut in einem großen schwarzen Koffer. Dieses Inventar beschwört die Ruinen von Eves Leben als Hebamme in Algerien herauf. Als Jüdin floh sie aus Osnabrück, lange bevor die Nazis deutschlandweit die Macht ergriffen. Als Hebamme, als Frau und also Hexe floh sie 1971 mit ihrem Leben in einem schwarzen Koffer aus Algerien, ohne den Verfolgern die Zeit zu lassen, sie ein zweites Mal anzuklagen und einzusperren. Ein Buch, das zu verhindern versucht, dass das Lesen an den sauberen weißen Gebeinen der Ruinen abgleitet.

  • von Geoffroy de Lagasnerie
    17,00 €

    In seinem neuen Buch Der Ausweg aus unserer politischen Ohnmacht unterzieht Geoffroy de Lagasnerie die Praktiken progressiver sozialer Bewegungen einer scharfen Kritik und wirft dabei so provokante wie unbequeme Fragen auf: Ist eine Demonstration eine effektive Protestform, oder dient sie in erster Linie der Selbstdarstellung? Geht es wirklich darum, etwas zu verändern, oder vielmehr um das Selfie, das man anschließend von sich postet, um sich in den sozialen Netzwerken in Szene zu setzen? Lagasneries umfassende Analyse zeigt auf, dass wir traditionelle Protestformen radikal hinterfragen und ein neues Verständnis von sozialem und politischem Aktivismus schaffen müssen. Nur dann kann die Linke ihre politische Ohnmacht überwinden und wieder zu einer prägenden gesellschaftlichen Kraft werden.

  • von Judith Butler
    14,00 €

    Dem Problem des prekären, gefährdeten Lebens kommt in Judith Butlers Werk eine zentrale Stellung zu. Dabei wird es stets im Zusammenhang mit den sozialen, diskursiven und geschlechtlichen Normen verhandelt, die das menschliche Leben bis in seine intimsten Facetten prägen und die für abweichende Körper und Lebensformen mitunter tödlich sein können. Auch Frédéric Worms berührt mit seinen Überlegungen zum kritischen Vitalismus, zu Fürsorge und Care-Arbeit aktuelle gesellschaftliche Debatten wie jene zum politischen Umgang mit Geflüchteten. In diesem Band erkunden die beiden Philosophen die Aporien und Ambivalenzen in ihrer Erörterung der Fragen: Was ist ein erträgliches Leben? Unter welchen Umständen lässt sich ein Leben (nicht mehr) aufrechterhalten? Wann wird ein gefährdetes Leben unmöglich?

  • von Geoffroy de Lagasnerie
    12,00 €

    Was Geoffroy de Lagasnerie bereits in Das politische Bewusstsein begann, setzt er in Die unmögliche Kunst fort - nämlich die Entwicklung einer umfassenden oppositionellen Praxis. Nach der politischen Theorie nimmt der Autor nun die Kunst ins Visier: ein sakrosanktes Gut, dem unsere Gesellschaft nahezu einstimmig einen bedingungslosen Wert beimisst - doch zurecht? Lagasnerie prangert die Selbstgefälligkeit der zeitgenössischen Kulturszene an und zeigt, dass selbst jene Kunst, die sich als apolitisch oder gar als subversiv versteht, zur Perpetuierung von Herrschaftssystemen und Ausgrenzungsmechanismen beiträgt. Was also macht eine wahrhaft oppositionelle Kunst aus? Wie können Kunstschaffende mit ihren Werken destabilisierende Effekte erzielen? In Antwort auf diese Fragen entwirft Lagasnerie die Leitlinien einer Ethik des künstlerischen Schaffens und plädiert dabei leidenschaftlich für eine politisch wie sozial engagierte Kunst.

  • von Souleymane Bachir Diagne
    17,00 €

  • von Alain Badiou
    12,20 €

  • von Jean Baudrillard
    18,50 €

    Was ist ein einzigartiges Objekt? Ein seltsames Ding, ein Meteorit, ein sich auf einen einzigen Punkt zuspitzendes Absolutes, das mit nichts anderem austauschbar ist. Vielleicht auch eine Idee, ein Bauwerk, eine Farbe, ein Gefühl, ein menschliches Wesen. Immer ist es seine Einzigartigkeit, die es in Gefahr bringt.Wo lassen sich angesichts der Mediatisierung und Globalisierung der Kultur, der Nivellierung der Werte und Generalisierung eines Denkens, das bloß aus Meinungen besteht, noch einzigartige Objekte finden? Wie lassen sie sich definieren, schaffen, beschützen und erkennen?Der Philosoph Jean Baudrillard und der Architekt Jean Nouvel spinnen ihren Dialog um diese Themen herum und schneiden damit grundlegende Probleme an, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Sie stellen sich vor, wie die Stadt von morgen aussehen könnte. Fragen sich, warum das Ideal der Transparenz nach und nach alle Bereiche durchdringt. Und sprechen schließlich auch von der Schwierigkeit, frei zu sein.Ein Versuch über die Einzigartigkeit, die beider Werk und Forschung beseelt. Ein Text, der sich leidenschaftlich mit den großen Wandlungen unserer Zeit auseinandersetzt.

  • von Jacques Derrida
    17,50 €

    Der Tod der Philosophie, das Ende der Geschichte, das Ende des Menschen, des Subjektes, des Abendlandes, des Fortschritts, der Menschheit - Diskurse über das Ende durchziehen das abendländische Denken.In seiner kleinen Schrift "Von einem neuerdings erhobenen vornehmen Ton in der Philosophie" greift Kant diejenigen an, "die verkünden, dass es seit zweitausend Jahren mit der Philosophie ein Ende habe", und unternimmt es, den vornehmen Ton zu entmystifizieren. Aber die aufklärerische Grenzziehung gegenüber einem apokalyptischen Diskurs, so zeigt Derrida, entfesselt ihrerseits bloß wieder "eine andere Welle eschatologischer Diskurse in der Philosophie". Jacques Derrida nimmt Kants Text zum Anlass seiner Reflexionen über den apokalyptischen Diskurs, über einen apokalyptischen Ton in der Philosophie: Gibt es ein Paradigma, eine fundamentale Szene der eschatologischen Strategien? Lässt sich der apokalyptische Ton auf Einstimmigkeit reduzieren? Ist das Apokalyptische vielleicht die transzendentale Bedingung jedes Diskurses? Für diese deutsche Ausgabe stellte Derrida einen zweiten Text zur Verfügung: "No Apocalypse, not now". Ein Text, direkt, wie sonst bei Derrida nicht üblich, ein philosophischer Text über atomare Endzeitvisionen und die Politik der Abschreckung.

  • von Ernesto Laclau
    40,00 €

    Laclaus zentraler Gegenstand ist die Konstruktion popularer Identitäten und die Entstehung des ,Volkes' als kollektiven Akteurs. Durch eine kritische Lektüre der bestehenden Theorien zum Populismus zeigt er, dass jede politische Theorie, die glaubt, den Populismus als verächtliches Randphänomen ignorieren zu dürfen, ihren Gegenstand - die Politik und das Politische - als solchen verfehlt. Zahlreiche Konzepte (Logik der Äquivalenz, leerer Signifikant, Hegemonie etc.), die in anderen Arbeiten grundgelegt sind, werden hier in Anwendung gebracht. Indem Laclau die theoretische Analyse mit einer Vielzahl empirischer Verweise aus einem breiten historischen und geografischen Spektrum verknüpft, weist er die empirische Brauchbarkeit seiner Begriffe nach und verleiht ihnen im selben Zuge ein schärferes Profil. Laclaus in Kürze zu einem modernen Klassiker avanciertes Buch ist unverzichtbar für jeden Versuch, die Politik und das Politische zu denken und die Besonderheiten unserer politischen Gegenwart zu verstehen.

  • von Jean-Luc Nancy
    21,60 €

    Jean-Luc Nancy betrachtet den Körper aus unterschiedlichen Perspektiven, ohne ihn begrifflich vollkommen zu fixieren: Der Körper wird nicht als lebloses Studienobjekt behandelt, sondern bildet den Ausgangspunkt für vielfältige philosophische Reflexionen, die von der existenziellen Erfahrung der Körperlichkeit inspiriert sind.Das Buch beginnt mit einer Betrachtung aus der Distanz, mit der Frage der Darstellung des Köpers in der Kunst und mit dem Körper als Objekt. Der zweite Teil widmet sich der Haut, die als verbindendes und zugleich trennendes Organ eine ganz besondere Funktion hat: Sie schirmt die inneren Organe gegen die Außenwelt ab und bildet dennoch die Schwelle zum Außen und zum Anderen. Schließlich rückt das Körperinnere in den Fokus: sowohl die Organe, als Zusammenspiel heterogener Teile eines vermeintlich Eigenen, als auch der Fremdkörper, der von außen in diesen abgeschlossenen Bereich einzudringen droht. Dabei wird die Frage des Eigenen und des Fremden auch in ihrer politischen Dimension thematisiert. Diese buchstäbliche Durchdringung des Körpers führt den Leser schrittweise durch die verschiedenen Phasen von Nancys Arbeit und durchmisst dabei die ganze Weite seines Denkens.

  • von Cécile Wajsbrot & Helene Cixous
    16,00 €

    Ein Briefwechsel zwischen den Schriftstellerinnen Cécile Wajsbrot und Hélène Cixous über den Stellenwert Deutschlands und der deutschen Sprache in ihrem Werk sowie ihren Bezug zum Gedächtnis ihrer jüdischen Familien.Die in Frankreich aufgewachsene Cécile Wajsbrot lernte Deutsch in der Schule, um das Jiddisch zu verstehen, das ihre Großmutter sprach. Hélène Cixous, die ihre Kindheit in Algerien verbrachte, wuchs mit dem Deutsch ihrer Mutter und Großmutter auf - Sprache der Vertrautesten, Sprache von Geflüchteten, deren Kenntnis jedoch, einmal in der Schule, von der Deutschlehrerin angefochten wird.Unhintergehbare Mehrsprachigkeit, Sein zwischen den Sprachen und mit den Sprachen: Am Schnittpunkt von persönlichem und literarischem Zeugnis denken die beiden Autorinnen hier mit den vielsprachigen Stimmen ihrer Familien und der Literatur über Einschreibungen des Vergangenen in die Gegenwart nach, über den Umgang Frankreichs und Deutschlands mit der Geschichte, über vergangenen und drohenden Verlust. Sie geben ein anschauliches Beispiel dafür, wie das literarische Erinnern auf die Gegenwart antworten und diese auf eine Weise gedacht werden kann, dass sie ihre Verantwortung für die Zukunft wahrnimmt.

  • von Jacques Ranciere
    22,50 €

    Der Lehrmeister Joseph Jacotot lehrt, was er nicht weiß, und verkündet die frohe Botschaft der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen sind gleich intelligent. Jacques Rancière zeichnet die Philosophie der intellektuellen Emanzipation nach und präsentiert sie unserer pädagogisierten und von Ungleichheit geprägten Gesellschaft.1818 begann Joseph Jacotot, ein exilierter Revolutionär und Lektor für französische Literatur an der Universität Löwen, Panik im gelehrten Europa zu verbreiten: Nicht damit zufrieden, flämischen Studenten ohne eine einzige Lektion Französisch beigebracht zu haben, lehrte er, worüber er unwissend war, und proklamierte die Losung der intellektuellen Emanzipation: Alle Menschen sind gleich intelligent. Es handelt hierbei sich nicht um amüsante Pädagogik, sondern um Philosophie und, wenn man will, um Politik. Die Vernunft lebt nur von der Gleichheit. Die soziale Fiktion lebt demgegenüber nur von Rängen und ihrer unaufhörlichen Rechtfertigung. Die große Lektion Jacotots besteht in der Einsicht, dass Bildung wie Freiheit ist: Sie wird nicht verliehen, sondern genommen. Sie wird den Monopolisten der Intelligenz, die auf dem Erklärthron sitzen, entrissen.

  • von Jacques Ranciere
    20,50 €

    Damit es Kunst gibt, genügt es nicht, dass es Maler oder Musiker, Tänzer oder Schauspieler gibt. Damit es ästhetisches Empfinden gibt, genügt es nicht, dass wir Vergnügen daran finden, sie zu sehen oder zu hören. Damit es Kunst gibt, braucht es einen Blick und ein Denken, die sie identifizieren. Ästhetik ist der Name eines spezifischen Regimes der Identifizierung von Kunst.Man klagte gestern die Ästhetik an, die kulturellen Spiele der gesellschaftlichen Unterscheidung zu verdecken. Man möchte heute die künstlerischen Praktiken von ihrem parasitären Diskurs befreien. Aber die Ästhetik ist kein Diskurs, sie ist ein historisches Regime der Identifizierung von Kunst. Dieses Regime ist paradox, denn es begründet einerseits die Autonomie der Kunst und löst andererseits ihre Grenzen zu den Gegenständen des gewöhnlichen Lebens auf. In dieser unaufgelösten Spannung von zwei Politiken ist die Ästhetik nicht zufällig politisch, sondern ihrem Wesen nach. Die Aufarbeitung dieser konstitutiven Spannung erlaubt zu verstehen, wie die Aufrufe, die Kunst von der Ästhetik zu befreien, heute dazu führen, sie mitsamt der Politik in ethischer Ununterschiedenheit zu ertränken.

  • von Slavoj Zizek
    15,40 €

    Die Medien bombardieren uns mit der Idee, dass die größte Gefahr heutzutage der intolerante (ethnische, religiöse, sexistische.) Fundamentalismus sei, der sich nur durch eine konsequente Haltung bekämpfen lasse. Aber: Ist diese Idee so selbstverständlich?Ist die vorherrschende Form der multikulturellen Toleranz nicht viel weniger unschuldig, als sie zu sein scheint? Immerhin lässt sie die Entpolitisierung der Ökonomie zu. Diesem Multikulturalismus liegt die Überzeugung zugrunde, dass wir in einer post-ideologischen Welt leben, dass die Gegensätze zwischen Links und Rechts überwunden und die wichtigsten Auseinandersetzungen jene um die Anerkennung der verschiedenen Lebenskonzepte sind. Aber könnte man in dieser Idee nicht die Ideologie des aktuellen globalen Kapitalismus erblicken? Vielleicht ist es nötig, die multikulturelle Haltung von Links zu kritisieren und für eine neue Politisierung des Ökonomischen zu plädieren. Zizek zeigt: Was wir heute brauchen, ist eine starke Dosis Intoleranz - und zwar gerade im Hinblick auf die eigentlich politische Landschaft der Opposition.

  • von Jacques Ranciere
    20,50 €

    In der Untersuchung maßgeblicher Formen und Debatten der Gegenwartskunst geht Jacques Rancière der Frage nach, was unter politischer Kunst oder Politik der Kunst zu verstehen sei. "Wer sieht, versteht nicht zu sehen": Dieses Vorurteil zieht sich quer durch unsere Geschichte, von Platons Höhle bis zur Anklage der Gesellschaft des Spektakels. Manche benutzen subtile Erklärungen oder spektakuläre Installationen, um den Blinden zu zeigen, was sie nicht sehen. Andere wollen das Übel an der Wurzel packen und das Schauspiel in Aktion und den Zuschauer in einen Handelnden verwandeln. Die hier versammelten Studien setzen diesen zwei Strategien eine einfache Hypothese entgegen: Das Sehen impliziert keinerlei Behinderung; wandelt man die, die den Zwängen und Hierarchien des Handelns unterworfen sind, in Zuschauer um, kann man dazu beitragen, die gesellschaftlichen Positionen durcheinanderzuwerfen. Die Denunziation des Menschen, der durch das Übermaß der Bilder entfremdet wäre, erweist sich dabei vor allem als Antwort der herrschenden Ordnung auf diese Unordnung. Die Emanzipation des Zuschauers ist daher geknüpft an seine Fähigkeit zu sehen, was er sieht, und zu wissen, was er darüber zu denken und damit zu machen hat.

  • von Jean-Luc Nancy
    20,50 €

    In diesem Essay ergründet Jean-Luc Nancy das Genre "Zeichnung" in seiner ästhetischen und philosophischen Tragweite. Über den künstlerischen Ausdruck hinausweisend, erkennt er die Entstehung der Form als absichtslose Idee, die ins Unendliche strebt.Die Unmittelbarkeit und scheinbare Einfachheit der Zeichnung ist für Jean-Luc Nancy Ausgangspunkt grundsätzlicher Überlegungen zur kreativen Praxis. Er verknüpft das Verhältnis zwischen Idee und gestaltender Geste mit der Frage nach Lust und Begehren, wobei ihn die Berührungspunkte der ästhetischen Lust mit dem sexuellen Genießen zu erstaunlichen Schlussfolgerungen führen. Ergänzt wird der Text durch ein "Skizzenheft", das Zitate von Leonardo da Vinci bis Eugène Delacroix, von Jacques Derrida bis Georg Baselitz versammelt. Zusammen mit ausgewählten Zeichnungen zeitgenössischer Künstler sind diese gleichzeitig Ausgangspunkt und Illustration der Reflexionen Nancys. Ohne sich dabei auf ein Denksystem zu reduzieren, erkundet Jean-Luc Nancy die Entwürfe der Form in der Kunst in alle Richtungen. Hebt die Form in der gezeichneten Linie die Spannung auf? Oder ist die Zeichnung selbst Spannung und unablässig erneuerte, endlose Finalität?

  • von Jacques Derrida
    18,50 €

    Jacques Derrida folgt dem Wort Schibboleth in den Gedichten Paul Celans, um eine neue Antwort auf eine alte philosophische Frage zu finden: Was heißt datieren? Was ist ein Datum? Kann es den unwiederholbaren Augenblick festhalten, das Hier und das Jetzt? Datieren heißt, das Unwiederholbare zu wiederholen und so zugleich seine nicht-reduzierbare Einzelheit auszustreichen. Folgt aus dieser Einsicht aber unausweichlich der Vorrang des Allgemeinen in unserer Kultur - auf Kosten des Einzelnen? Mit seinem Buch für Paul Celan setzt Derrida seine Randgänge der Philosophie fort. Nicht die Literatur im Allgemeinen, wohl aber manche literarische Texte widersetzen sich den philosophischen Voraus-Setzungen, die unsere Kultur prägen. Die Arbeit mit ihnen ermöglicht, philosophische Grundfragen neu zu stellen und vielleicht anders zu beantworten als es im Inneren des philosophischen Diskurses möglich wäre.

  • von Jean Baudrillard
    23,50 €

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