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Bücher der Reihe punctum (Matthes & Seitz)

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  • von Najem Wali
    15,00 €

    »Die Balkanroute ist dicht« kann man heute mit kaum versteckter Erleichterung allenthalben hören. Doch die Balkanroute, die seit tausenden Jahren von Menschen bereist wurde, ist nicht dicht, sie war es nie, und sie wird es nie sein. Najem Wali war im September 1976 auf dieser Route mit dem Bus unterwegs. Allerdings nicht auf der Flucht, sondern auf dem Rückweg von Frankreich in seine Heimat, den Irak. Sein Traum, an der Sorbonne Filmregie zu studieren, war geplatzt. Angeregt durch die Flüchtlingsströme bereist Wali abermals die Route und begibt sich im Gebiet zwischen der Türkei und Griechenland an die Nahtstelle zwischen Orient und Okzident. In seinem sehr persönlichen Bericht erzählt er von seinen Eindrücken, seinen Begegnungen mit Vertriebenen, Schutzsuchenden und Zurückgebliebenen und von der bewegten Geschichte der Levante, in der sich seit jeher reicher kultureller Austausch mit blutigen Vertreibungen abwechselten. Die Balkanroute war vieles, nur geschlossen war sie nie, denn so wie Tragödien keine Grenzen kennen, lassen sich auch Träume über Zäune schmuggeln.

  • von Josef H. Reichholf
    12,00 €

    Auf welche Weise zerstört der Einsatz von chemischen Mitteln in der Landwirtschaft die Lebensbasis vieler Tiere und vermindert ihre Häufigkeit? Der Ökologe Josef H. Reichholf erklärt kundig und anschaulich die Gründe für das massive Insektensterben und die rapide Abnahme der Artenvielfalt. Er zeigt in diesem engagierten und von eigenen Forschungen geprägten Essay, dass das Horrorszenario des »Stummen Frühlings« auf den Fluren durch Glyphosat & Co längst Realität geworden ist, und wie die hochgradig subventionierte, industrialisierte Agrarproduktion die bäuerliche Landwirtschaft vernichtet und globale Probleme verursacht. Eine Agrarwende ist überfällig.

  • von Felwine Sarr
    18,00 €

    Mit der Veröffentlichung des von Präsident Macron beauftragten Berichtes zur Rückgabe des in französischen Museen befindlichen afrikanischen Kulturerbes entflammte im November 2018 sofort eine kontroverse Debatte, die weit über Frankreichs Grenzen hinausging und bis heute anhält. Nicht von ungefähr, zeigt die Untersuchung doch klar, dass ein großer Teil der afrikanischen Sammlungen in den ethnologischen Museen Europas gewaltvoll im Zuge des Kolonialismus oder durch die Übervorteilung der Einheimischen angeeignet wurde - heute befinden sich ca. 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes außerhalb des Kontinents.Nötig ist eine radikale Revision der bisherigen Sammlungspraxis, die auch deutsche Museen und nicht zuletzt das geplante Humboldt Forum berührt. Die deutsche Übersetzung des hitzig diskutierten, aber nur wenig gelesenen Berichtes soll helfen, die Debatte um Geschichte, Restitution und die Zukunft der Museen, die hierzulande erst an ihrem Anfang steht, für die breite Gesellschaft zu öffnen und sie gleichzeitig zu versachlichen. Denn letztlich geht es um viel mehr: Die Debatte über die Rückgabe des afrikanischen Kulturerbes kann der Anstoß sein für ein neues Gespräch zwischen Afrika und Europa und möglicherweise ein erster Schritt hin zu einem neuen Verhältnis auf Augenhöhe.

  • von Clemens Klünemann
    15,00 €

    »Sigmaringen? ... und doch, was für ein pittoresker Aufenthalt! ... als wäre man in einer Operette ... ein höchst gelungenes Bühnenbild ... Sie hätten dort Soprane und leichte Tenöre erwartet ... und fürs Echo war der ganze Wald da!« So beschreibt Louis-Ferdinand Céline jenen Ort, an den die Vichy-Regierung rund um Marschall Pétain im Winter 1944/45 gebracht wurde. Für Clemens Klünemann ist Sigmaringen das Symbol einer deutsch-französischen Zusammenarbeit, die unter ganz anderen, nationalistischen, Vorzeichen stattfand, als jene, die 1963 durch den Elysée-Vertrag begründet wurde. Und es sind die in Sigmaringen ein letztes Mal versammelten Protagonisten, die auf beiden Seiten auch nach der Beendigung der Kollaboration das Bild des jeweils anderen Landes prägen werden. In Zeiten eines wiedererstarkenden nationalistischen Projekts in Europa zeigt uns diese wichtige und erkenntnisreiche Abhandlung, wo die Grundzüge einer Zusammenarbeit nationalkonservativer Kräfte gelegt wurden - und wie überraschend aktuell dieser verdrängte Teil deutsch-französischer Geschichte ist.

  • von Markijan Kamysch
    18,00 €

  • von Oxana Timofeeva
    16,00 €

    Wie kann es gelingen, eine Heimat zu lieben, die geografisch in einem Staat wie Putins Russland liegt, und welchen Handlungsspielraum hat der Einzelne, wenn das Land seiner Heimat sich sukzessive in einen Tyrannenstaat wandelt und schließlich vor Krieg nicht zurückschreckt? Oxana Timofeeva erzählt von ihren drei in der Sowjetunion liegenden Heimaten: davon, wo sie geboren ist, wo die Familie herkommt, von den sehr unterschiedlichen Lebensumständen in Sibirien und Kasachstan, ersten Kindheitserinnerungen in der kasachischen Steppe und ihrer Schulzeit nahe des Polarkreises. Schließlich setzt sie sich mit unterschiedlichen Konzepten von Heimat auseinander. Sie beginnt mit der im sowjetischen Schulunterricht gelehrten Unterscheidung zwischen kleiner und großer Heimat, beschäftigt sich mit dem Problem von Heimat und Exil in diktatorischen Zeiten, stößt sich ab von der philosophischen Sehnsucht nach dem Ursprung und kommt schließlich zu dem Ergebnis: Das eigene Verhältnis zur Heimat muss nicht passiv sein, man hat die Wahl. Die Heimat muss nicht aus der Vergangenheit resultieren und erst recht nicht einem totalitären Regime überlassen bleiben: Sie lässt sich - wenn es gelingt, sie aus der Vergangenheit in die Zukunft zu holen - neu erfinden. Es gibt Möglichkeiten, sie zu lieben, und sei es, indem man Widerstand übt.

  • von Heinrich Kirschbaum
    18,00 €

    Im Sommer 2020 gingen die Menschen in Belarus auf die Straße, um für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Schnell war die Rede von einer Revolution, doch wenn eine Revolution darin besteht, dass danach nichts mehr ist, wie es war, dann hat sich die Revolution in Belarus bis heute noch nicht vollzogen. Oder doch, dann allerdings ganz anders: als eine Dauerrevolution, eine Revolution der Geduld. Mit philologischem Gespür und kulturhistorischem Tiefenblick liest Heinrich Kirschbaum die belarussischen Proteste nicht als singuläres Ereignis, sondern entdeckt in ihnen die Beharrlichkeit des menschlichen Willens zur Veränderung und Selbstorganisation: Davon zeugen die stillen, ausdauernden Märsche durch die Hinterhöfe, die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander oder die sich forciert formierende Diaspora in europäischen Städten. In zweiundzwanzig Reflexionen, die sich mit der Sprache und Geschichte, der Poesie und nicht zuletzt auch der eigenen Betroffenheit befassen, zeichnet diese »belarussische Bricolage« die Entstehung einer Zivilgesellschaft jenseits sanktionierter Machtgefüge.

  • von Sebastian Köthe
    16,00 €

    Mindestens 780 muslimische Männer waren im extraterritorialen Gefangenenlager der USA in Guantánamo inhaftiert: Bauern und Händler, Ärzte und Entwicklungshelfer, Geflüchtete und Reisende, Taliban- und al-Quaida-Angehörige. Ohne Zugang zu rechtsstaatlichen Verfahren wurden sie über Jahre gefoltert. Mit Guantánamo ging es nicht um Gerechtigkeit oder Geheimdienstinformationen, sondern um eine Bildpolitik der Macht und Herrschaft der Vereinigten Staaten. Weniger bekannt ist jedoch, wie die Gefangenen Widerstand leisteten und zu überleben versuchten: Sie lehrten einander Sprachen und Bräuche, traten in Hungerstreik und wählten Vertreter, sie malten in den Sand oder sangen zusammen. Und sie schrieben Gedichte. Diese kleinsten Einheiten des schöpferischen Widerstands stehen bis heute unter Verschluss, als wäre Poesie etwas, das noch den mächtigsten Staat zu Fall bringen kann. Bekannt ist nur diese Auswahl von zweiundzwanzig Gedichten, die nach einer Übertragung ins Englische nun erstmals auf Deutsch vorliegen. Ihrer Entstehung, Überlieferung und historischen Verortung in einer langen Tradition poetischen Widerstands geht Sebastian Köthes Nachwort nach, das dazu einlädt, diese Texte gleichzeitig als Zeitdokumente und als Zeugnisse der Menschlichkeit ihrer Verfasser zu lesen.

  • von Karin Harrasser
    18,00 €

    In einer Montage aus Kurzessays, Notizen und Tagebucheinträgen, von Beobachtungen, Reflexionen und Gesprächsprotokollen entwirft Gegenentkommen in Streiflichtern eine Annäherung an das geschichtspolitische und zivilgesellschaftliche Geschehen in Kolumbien seit dem Friedensschluss mit den FARC 2016. Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts zwischen Paramilitärs, Guerilla, Drogenkartellen und Regierungstruppen ist seither ein Prozess der Friedensfindung in Gang, der längst nicht abgeschlossen ist. Doch was hat Befriedung mit Befreiung zu tun und wie sähe ein radikaler, an die Wurzeln des Konflikts gehender Wandel aus? Ihre Begegnungen mit Aktivist:innen, Intellektuellen und Künstler:innen erzählt Karin Harrasser als Verwicklungen - mit der eigenen, privilegierten Situiertheit, aber auch zwischen globalen Dynamiken und lokalen Kämpfen - und ermöglicht Einblicke in Auseinandersetzungen, die Politik als das greifbar machen, was sie auch im Europa der Gegenwart ist: eine Debatte darüber, wie wir miteinander leben können und wollen.

  • von Sabine Riedel
    18,00 €

    Im Sommer 2022 wurden die Deutschen mit ungewöhnlich vielen schlimmen Nachrichten konfrontiert: Krieg in der Ukraine, Energiekrise und die Aussicht auf einen kalten Winter, Klimawandel in Form eines langen, extrem heißen und trockenen Sommers, das Sterben der (Fichten-) Wälder, das Fischsterben in der Oder. Diese Häufung katastrophaler Nachrichten hat die Deutschen irritiert. Bis dahin reichlich komfortabel lebend in einem Wohlfahrtsstaat, in sozialer Sicherheit und ausgestattet mit dem Glauben an eine Zukunft, wurden in diesem Sommer viele Menschen in Deutschland zunehmend ratlos und pessimistisch. Der Sommer 2022 war ein Sommer, der gezeichnet war durch wachsende Angst und den Verlust alter Gewissheiten.So ging es auch der Autorin, die im Laufe des Sommers immer mutloser und depressiver wurde. Eines Tages machte sie sich auf, fuhr mit dem 9 Euro-Ticket quer durch die deutsche Provinz - auf der Suche nach Antworten. Was denken die Menschen? Was erwarten sie von der Zukunft? Wie der Protagonist von Christian Krachts Faserland treibt Sabine Riedel ziellos durch Deutschland und versucht, ein aktuelles Stimmungsbild des verstörten Landes zu zeichnen.

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