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Bücher der Reihe Rheinische Ausgrabungen

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  • von Timo Bremer
    69,90 €

    Kaum eine Denkmalgattung erhält so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie Burgen. Das ist sicherlich der Fall, da ihre Anzahl in Deutschland beträchtlich ist und die Menge der schriftlichen Quellen zu ihnen kaum zu überblicken scheint. Archäologisch sind Burgen jedoch meist nur bruchstückhaft erforscht, was zu einer Diskrepanz zwischen dem physischen Phänomen der Burg und der historisch-sozialkulturellen Entwicklung führt. So wird die Burg meist als militärischer Zweckbau betrachtet und die vielschichtige gesellschaftliche Bedeutung nicht beachtet.Einen Glücksfall für die Forschung stellt die Burg Reuschenberg dar, die im Vorfeld des Braunkohletagebaus abgerissen wurde und so nahezu vollständig archäologisch untersucht werden konnte.In seiner mit dem Archäologie-Preis der "Stiftung zur Förderung der Archäologie im rheinischen Braunkohlenrevier" ausgezeichneten Dissertation gelingt es Timo Bremer auf Basis dieser Daten die Geschichte der Burg vom 13. bis ins 21. Jahrhundert differenziert darzustellen. Durch die Zusammenführung von historischen und kulturwissenschaftlichen Betrachtungen identifiziert er die Änderungen der Beinamen des Adelsgeschlechts als unterschiedliche Herrschaftsstrategien, die sich auch in der baulichen Dynamik der Burg Reuschenberg manifestieren. So wechseln sich Phasen des Verfalls mit Bauphasen einer bewussten Landschaftsgestaltung ab. Architektonische Änderungen dienen dabei zur Legitimierung der gesellschaftlichen Stellung und lassen einen neuen Blick auf die Rolle der Burg bei der Aushandlung von Macht im sozial- und kulturhistorischen Kontext zu. Durch mehr als 2000 Befunde und über 14500 Funde ist es außerdem möglich, den Mirkokosmos der Burg zu betrachten und Bereiche unterschiedlichen sozialen Ständen und Aktivitäten zuzuordnen.Dem Autoren Timo Bremer gelingt es, durch die differenzierte Analyse Reuschenbergs neue Zugänge zum kulturgeschichtlichen Phänomen mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Burgen aufzuzeigen.

  • von Petra Tutlies
    69,90 €

    Bislang für das Rheinland einzigartig ist der metallzeitliche Fundplatz Weilerswist-Vernich. Er bricht das für das Rheinland angenommene Siedlungsmuster mit Subsistenzwirtschaft betreibenden Hofplätzen aus Einzelhöfen auf. Die Autorin Petra Tutlies definiert drei gleichzeitig bewirtschaftete Speicherareale und führt den Begriff Speicherplatz für diese Fundplatzkategorie ein. Der Platz diente entweder zentral für das Lagergut umliegender Gehöfte oder dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten aus einer Überschussproduktion. Sowohl die nachgewiesenen Gebäudegrundrisse als auch zahlreiche Speichergruben waren ausschließlich Wirtschafts- und Lagerzwecken vorbehalten. Spektakulär ist ein großes, vollständig erhaltenes Vorratsgefäß mit einem Fassungsvermögen von 200 l, welches noch in situ in einer der großen Speichergruben gefunden wurde. In zwei Fällen konnten Batterien von zwei bzw. drei eng beieinanderliegenden Speichergruben ermittelt werden.Der Fundplatz liegt an einem überregional bedeutsamen Verkehrskorridor am westlichen Fuß des Voreifel-Gebirgszuges. So lassen sich hier Marneformen, französischer Feuerstein und Mahlsteine aus Basaltlava nachweisen. Auch ein hexagonaler 6-Pfosten-Bau verweist auf ähnliche Bauten in Belgien und Nordostfrankreich. Mit ihrer Dissertation gelingt es der Autorin nicht nur ein Handels- und Kommunikationsnetzwerk des eisenzeitlichen Rheinlandes im 5. und 4. Jh. v. Chr. aufzuzeigen, sie liefert mit der Auswertung der Speichergruben auch einen wichtigen Beitrag zur Siedlungsarchäologie.

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