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Bücher der Reihe Schriften des Simon-Dubnow-Instituts

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  • von Christhardt Henschel
    70,00 €

    Das polnische Militär war wie kaum eine andere Institution an der Gründung und Ausgestaltung der Zweiten Polnischen Republik beteiligt. Ob und in welchem Maße Staatsbürger, die nicht der polnischen Mehrheitsgesellschaft angehörten, Zugang zu den Streitkräften erhalten sollten, war umstritten. Besonders deutlich trat das Spannungsverhältnis zwischen der allgemeinen Wehrpflicht und dem Nationalisierungsanspruch der Armee im polnisch-jüdischen Verhältnis zutage. Es war geprägt von der Gleichzeitigkeit aus Ablehnung und Kooperation, Ausschluss und Inkorporation. Dies spiegelte sich sowohl im militärischen Alltag als auch in der Erinnerungskultur wider. Christhardt Henschel macht diese ebenso vielschichtige wie widersprüchliche Beziehung sichtbar. Zugleich zeigt er, dass der Umgang des polnischen Militärs mit seinen jüdischen Wehrpflichtigen stellvertretend für die Minderheitenpolitik der sich nach dem Zerfall der imperialen Vorkriegsordnung konstituierenden Republik steht. Dabei wird der starke Einfluss nationaler Gedächtnisnarrative und normativer Vorstellungen des 19. Jahrhunderts deutlich, die die Aushandlungsprozesse um Fragen der Emanzipation, Gleichberechtigung und nationalen Zugehörigkeit der jüdischen Bevölkerung bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges begleitet hat. Auf diese Weise entsteht ein differenziertes Bild des polnisch-jüdischen Verhältnisses zwischen 1918 und 1939.

  • von Katharina Stengel
    70,00 €

  • von Andrea Kirchner
    65,00 €

    Jahrzehntelang vertrat der Berliner jüdische Politiker und Diplomat Richard Lichtheim (1885-1963) die Interessen der Zionisten gegenüber den herrschenden Mächten der Zeit. Als Emissär der Zionistischen Organisation bemühte er sich während des Zweiten Weltkriegs vom schweizerischen Genf aus um die Rettung verfolgter Juden und verstand dabei als einer der ersten zeitgenössischen Beobachter, dass es sich bei den nationalsozialistischen Massenmorden an den europäischen Judenheiten um ein Verbrechen ungekannten Ausmaßes handelte: um ihre systematische und totale Vernichtung. Zuvor hatte Lichtheim während des Ersten Weltkriegs im osmanischen Konstantinopel gewirkt, wo es ihm durch geschicktes Verhandeln gelungen war, die Maßnahmen der repressiven jungtürkischen Minderheitenpolitik von der jüdischen Ansiedlung in Palästina abzuwenden. Die sich wandelnde politische Realität in Europa und Palästina brachte Lichtheim immer wieder dazu, auch die eigenen Nationalismusvorstellungen zu überdenken: Verfocht er in der Zwischenkriegszeit noch die Maximalforderungen der Zionisten-Revisionisten, wurde er vor dem Hintergrund des Holocaust schließlich ein Anhänger der linksliberalen Partei Aliya Hadasha. Andrea Kirchner entfaltet Lichtheims von Brüchen und Neuausrichtungen geprägte Biografie und zeigt, wie eng diese mit der komplexen Geschichte der jüdischen Nationalidee verknüpft ist, deren Verwirklichung immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt war.

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