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Bücher der Reihe Studia Osteoarchaeologica

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  • von Peter Caselitz
    22,04 €

    Die Pipinsburg, die einzige vorgeschichtliche Befestigung im südwestlichen Harzvorland, liegt etwa 4 km nördlich von Osterode auf einem sich 60 m über das Sösetal erhebenden Sporn der Osteroder Kalkberge. Drei große hintereinander gestaffelte Abschnittswälle sicherten die Anlage gegen Angriffe von Süden her, d.h. von der einzigen nicht natürlich geschützten Seite aus. Während eines Zeitraums von rund 4500 Jahren ist dieser Platz immer wieder von Menschen aufgesucht worden. Die beiden ältesten Nutzungsphasen, das Jung- und Endneolithikum (3. und frühes 2. Jahrtausend) sowie die späte Bronzezeit (1000 ¿ 800 v.Chr.), kannten noch keine Befestigung des Sporns. Erst die beiden eisenzeitlichen Siedlungen, die in die Späthallstatt-/Frühlatènezeit (525 ¿ 375 v.Chr.) bzw. Mittellatènezeit (325/300 ¿ 150 v.Chr.) fallen, wiesen Mauern aus Holz, Erde und Steinen auf. Aus der nachchristlichen Zeit sind wenige Siedlungsspuren des 4./5. Jahrhunderts sowie umfangreiche aus dem gesamten Mittelalter überliefert. Die Schutzanlagen wurden während des 7./8. bis 15. Jahrhunderts zweimal erneuert und auch erweitert. Aufgrund des geologisch bedingten äußerst unregelmäßigen Oberflächenreliefs schwankt die Stärke der Kulturschicht zwischen 10 cm und mehr als 3 m. Bei den Ablagerungen in den Vertiefungen lassen sich in der Regel drei Horizonte unterscheiden. Die unterste Schicht (III) enthält Funde der frühen Eisenzeit, gelegentlich auch der späten Bronzezeit, die mittlere Strate (II) entstand während der Mittellatènezeit und der oberste Horizont (I) geht auf die mittelalterliche Besiedlung zurück.Von dem Fundmaterial werden außer den Überresten der materiellen Kultur der Pipinsburgbewohner der vorchristlichen Zeit auch die während der Eisenzeit angefallenen organischen Reste vorgestellt. Hierzu zählen beispielsweise verkohlte Samen und Früchte von Kultur- und Wildpflanzen sowie Tierknochen. Die Skelettreste der Haustiere ¿ insbesondere von Rind, Schwein, Pferd und Schaf/Ziege ¿ belegen u.a., dass die Tiere auf der Pipinsburg geschlachtet und zerlegt und auch die Abfälle hier entsorgt wurden. Erstmals wird in dieser Arbeit auch eine wissenschaftliche Untersuchung der menschlichen Skelettreste von der Pipinsburg vorgelegt. Soweit eine zeitliche Zuordnung der Knochen überhaupt möglich ist, gehören sie zum ganz überwiegenden Teil der mittleren Latènezeit an. Einige wenige könnten aus der älteren eisenzeitlichen Schicht stammen. Die Fundsituation der Knochen ¿ sie lagen vermischt mit anderem archäologischen Material in Abfallgruben ¿ sowie ihre Zusammensetzung ¿ zu etwa einem Drittel handelt es sich um Schädelbruchstücke und zu annähernd 50 Prozent um Langknochen ¿ ermöglichen einen Vergleich dieses mittellatènezeitlichen Materials mit den Funden von Menschenknochen in Siedlungen der Spätlatènezeit Süddeutschlands und der Schweiz. Diskutiert wird, ob die Deutung der menschlichen Skelettreste aus Siedlungsgruben im Bereich der Oppidazivilisation ¿ die Schädelbruchstücke gelten nach allgemeiner Forschungsmeinung (bislang) als Überreste von Schädeltrophäen und die Längsknochen als Belege für einen Ahnenkult ¿ auf die Funde von der Pipinsburg übertragen werden kann.

  • von Peter Caselitz
    24,00 €

  • von Peter Caselitz
    44,90 €

    Die osteoarchäologische Untersuchung der menschlichen Skelettreste aus der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei in Bad Iburg (Niedersachsen) liefern unerwartete Ergebnisse, wenngleich die demographischen Bezüge der 63 ermittelten Individuen weitgehend der Erwartung entsprechen: Ein hoher Anteil von Männern, das weitgehende Fehlen von Kindern und die im Vergleich zu organisch gewachsenen Bevölkerungen hohen Lebenserwartungswerte lassen unabhängig von der Befundsituation eine soziale Sonderschicht erkennen. Insgesamt entsprechen die diversen, teilweise hochgradigen Frequenz- und Belastungswerte der pathologischen Erscheinungen keineswegs den Vorstellungen von einer klerikalen Gruppe und übertreffen ¿ zumindest für den norddeutschen Raum ¿ oftmals die Werte einer ländlichen, körperlich arbeitenden Bevölkerung. Wir stehen einer Oberschichtgruppe gegenüber, die wohl keine Hungerkrisen durchleiden musste, deren gute, aber oftmals auch ungesunde Ernährungslage gepaart mit Bewegungsmangel zu Veränderungen am Skelett beigetragen haben dürfte. Völlig unerwartet sind die Ergebnisse der metrischen Skelettbefunde: Es zeichnet sich eine eigenständige westfälisch-niederrheinische Gruppe ab.

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