von Gunther Jachmann
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War Homer ein Historiker, war seine Ilias ein Kriegsbericht, aus welchem sich Geschichte unmittelbar ablesen laBt? Viele haben das von jeher ge glaubt - Napoleons V orstellung von dem Journal eines Kriegsteilnehmers 1 fand unsererseits bereits in anderem Zusammenhang Erwahnung -, andere haben widersprochen; nunmehr wissen wires ganz sicher, und zwar in dokumentierter Form, nachdem wir daruber belehrt wurden, daB uns im iliadischen Schiffskataloge die Matrikel des Griechenheeres vor Augen steht, belehrt durch Viktor Burr, NEON KAT AAO f'O"L. Untersuchungen zum homerischen Schiffskatalog. Klio Beiheft 49 (1944). Das bedeutet, im Ver 2 folgen einer von W. Schadewaldt gewiesenen Richtlinie, eine leicht ab gewandelte Erneuerung der These von Th. W. Allen, The Homeric Cata logue of Ships, Oxford 1921, nach welchem die Boiotia, dies spatzeitlichste Degenerationsprodukt homerischer Epik, bei voll authentischem Inhalt aus vordorisch-mykenischer Zeit stammen und unsere altesten griechischen Verse (wortlich sop. 168) vorstellen sollte,- eine Konzeption, wahrhaft wi. irdig eines Kritikers, welcher (p. 28 ff. ) in Diktys und Dares eine pra 3 historische Oberlieferung, alter als Ilias und Odyssee, findet ¿ Auch Burr (S. 52. passim) erklart unseren Schiffskatalog als die Reproduktion eines uralten, bereits in vorhomerischer Zeit versifizierten, V erzeichnisses der Heereskontingente, dessen Sprachform angeblich noch im jetzigen Text 4 durchschimmert ¿ 1 ,Homerische Einzellieder" in: Symbola Coloniensia Josepho Kroll oblata (Koln 1949) 22. 2 Iliasstudien, Abhandl. Sachs. Akad. 1938 S. 153 Anm. Berufung darauf bei Burr, Vorwort S. V.