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  • von Hans Christoph Buch
    22,00 €

    Hans Christoph Buch ist ein Weltreisender abseits ausgetretener Pfade, der überraschende Ein- und Ausblicke eröffnet durch Schneisen, die er ins Dickicht kultureller Übereinkünfte schlägt. So auch hier: von Finnlands Nationalepos »Kalevala«, einem Urgestein der Literatur, bis zum Gaucho-Epos »Martín Fierro«, aus dem Argentinien noch heute sein Selbstverständnis bezieht. Puschkin und Tolstoj, Goethe und Laurence Sterne sind Kronzeugen eines undoktrinären Zugangs zur Literatur, der nicht nur die Klassiker, sondern auch die Moderne neu in den Blick nimmt: Von Hans Christoph Buchs Vorbild Viktor sklovskij bis zu Anna Seghers, für die das Geschichtenerzählen ein Rettungsanker war angesichts der Bedrohung durch Faschismus und Stalinismus. So eröffnen die porträtierten Autoren zugleich Facetten von H. C. Buchs Leben und Werk. »Vom Bärenkult zum Stalinkult« ist eine lustvolle Grenzüberschreitung zwischen Erzählung und Essay, Literarhistorie und persönlichem Narrativ - mit Zwischentiteln wie »Reisen zum Urquell der Poesie«, »Briefe nicht über die Liebe« oder »Bagatellen zum Massaker« und »Von Pol zu Pol«.

  • von Józef Hen
    20,00 €

    Das mondäne Warschau war in der Zwischenkriegszeit nicht nur das »Paris des Ostens«, sondern zugleich die Heimat der größten jüdischen Gemeinschaft in Europa. Es ist diese noch friedliche, quirlige, polnisch-jiddische Welt in der Nachbarschaft seiner Nowolipie-Straße, die Józef Hen wachruft, beschreibt und so bewahrt: Das Stadtviertel Muranów, die Mädchen im Weichselstrandbad Makabi, die den Ragtime oder Continental singen, die Kinos, der Pariser Schick, den die Schneider verheißen, die Zänkereien und Skandälchen, die von ihm verschlungenen Bücher. Das Warschau, das Józef Hen als Kind staunend aufsog, gibt es nicht mehr. Er erlebte noch die Bombardierung der Stadt im September 1939 und den Einzug der deutschen Truppen im Oktober, ehe er floh. Damit endet sein Buch. Im April 1943 verschwand dann inmitten der Stadt, was die deutschen Besatzer zum Ghetto gemacht hatten, nach langem entschlossenem Widerstand seiner jüdischen Verteidiger. Sie zeigten der Welt, wie Todesmut der Aussichtslosigkeit und Übermacht trotzt. Auch von der Nowolipie-Straße blieb nichts als eine schwelende Trümmerlandschaft - und die Erinnerungen. Józef Hens Nowolipie ist ein großes Zeugnis nicht nur jüdischen Lebens - und ein Gedächtnisbuch für Juden, die ihre Verfolgung nicht überlebten, darunter die Seinen: sein Vater, sein Bruder, seine Schwester.

  • von Felix Philipp Ingold
    20,00 €

    Märzember - der Titel, den Felix Philipp Ingold seinem neuen Poesieband mitgibt, mag ein diskretes Programm sein: Gegensätzliches, Unvereinbares, naturgemäß Getrenntes wird zusammengeschnitten - Frühling, Herbst, Winter als hybride, ganzheitliche, nicht mehr getaktete Jahreszeit. So wie hier Grenzen verschwimmen in der Epoche des Klimawandels, so schwinden allgemein die Konturen. Gleichmacherei und Profillosigkeit greifen um sich, prägen auch die Geisteswelt. Fakes und Realität vermengen sich bis zur Ununterscheidbarkeit, Robotik und andere Künstliche Intelligenzen bestimmen zunehmend unsern Alltag, und - so heißt es in einem von Ingolds Gedichten - »am Horizont | die Helle einer kommenden | Welt die wir wirklich schön hinter uns | haben. « Ähnlich paradox wirken viele der hier vereinigten Gedichte und Sprüche aus den Jahren 2022 bis 2015, eine Sammlung poetischer Statements, deren Sprachform frei fluktuiert zwischen Kolloquialität und hohem Ton, Wortwitz und Skepsis. Die schönste Frucht - ein Apfel? | eine Aprikose! - erobert | von der immer gleichen Wespe. | So viele Attacken! Als | wären sie eigens getaktet für | den schnellen Sieg. Und | aber wieder nur Fäulnis. Dazu | ein minimales Plus an ... | ... an Süße. Ingolds Gedichte erscheinen hier im Zusammenklang mit Musik: die Vertonung eines Textes durch den Komponisten Walter Zimmermann wird mit dieser Edition zugänglich gemacht - als Notenblatt wie auch zum Nachhören.

  • von Ma Yuan
    22,00 €

    Ma Yuans Erzählungen führen zumeist in die tibetische Hauptstadt Lhasa und den Transhimalaya - von Peking aus besehen reichlich abseitig. Eine Expedition macht sich auf ins Hochland, um einen vermeintlich gesichteten Schneemenschen und einen sauriergroßen Schafsschädel zu finden. In einem maoistischen Landverschickungslager in Nordchina setzt ein Streit um eine verschwundene Armeemütze eine dramatische Kettenreaktion in Gang, oder eine Figur namens »Ma Yuan« schreckt nicht vor der Recherche in einem Lepradorf zurück. Diese uns unvertraute Literatur ist geprägt von autofiktionalen Verfahren, gesättigt mit Fiktionsbrüchen und Verfremdungseffekten, durchzogen von postmodernem Verwirrspiel um Wahrheit und Lüge. Ihr eigentliches Thema wird oft das Erzählen selbst, das bei Ma Yuan ein gebrochenes, ein »beschädigtes« ist, dem es auf verschlungenen Pfaden immer wieder gelingt, Verbindungen jenseits der Kausalität herzustellen: etwa solche der Traumlogik oder der Assoziation. Wieder und wieder führt Ma Yuan dabei vor Augen, daß jede Narration auch Lüge und Täuschung ist. Das exotistische Tibet- Bild der jungen chinesischen Abenteurer, die es nach Lhasa zog, weil sie die Fremde im eigenen Land suchten, wird ebenso in Frage gestellt wie der Versuch, das Leben der einheimischen Bevölkerung literarisch zu verwerten. Ma Yuans Erzählungen zeichnen sich durch genaue Milieubeschreibungen und viel Lokalkolorit aus. Sie führen in das Künstlermilieu der achtziger Jahre und den Alltag des kulturell wie ethnisch erstaunlich diversen Lhasa. Das postrevolutionäre China sowie das besetzte Tibet erscheinen in neuem Licht, verbreitete Klischees werden so unterlaufen.

  • von Marko Martin
    20,00 €

    Wiederholt sich Geschichte? Angesichts der aktuellen Ereignisse liest Marko Martin vermeintlich »alte« Bücher neu und entdeckt beunruhigende, aber auch erhellende Parallelen. Die Frage »Brauchen wir Ketzer? « des ersten Arco-Autors Fritz Beer im Titel aufgreifend und Hermann Brochs »Der Intellektuelle ist ... sozusagen der >Ketzer an sich

  • von Felix Philipp Ingold
    15,00 €

    Erstmals wird hiermit eine repräsentative Auslese moderner russischer Kürzestgedichte aus nur bis zu drei Zeilen vorgelegt, mehrheitlich entstanden seit der Jahrtausendwende.Schon in der UdSSR waren Kürzestgedichte eine bevorzugte Textsorte dissidenter Autorinnen und Autoren, die auf knappstem Raum vielsagende, leicht memorier- und kopierbare, oftmals ingeniös verschlüsselte »Inhalte« in sich bargen. Die meisten davon blieben wegen der Zensur unveröffentlicht, kursierten aber weithin in zahllosen Abschriften. Nach der Wende von 1989/1991 wurde die minimalistische Dichtung vorübergehend zum Spielfeld sprachkünstlerischer Experimente, bis sie unter neuerlich zunehmender staatlicher Zensur ihre frühere politische Relevanz zurückgewann. Kämpferische wie auch resignative Töne vermengten sich nun immer häufiger mit Zynismen und Absurdismen aller Art. Das zeitgenössische russische Kurzgedicht, in dem Klage, Anklage, Fluch und Spott gleichermaßen zur Geltung kommen, bringt widersprüchliche mentale Befindlichkeiten im heutigen Rußland authentisch auf den Punkt.Diese zweisprachige Textsammlung bietet dazu in Erstübersetzung eine Fülle exemplarischer Belege. Namhafte Vertreter des poetischen Minimalismus - Gennadij Ajgi, Wladimir Buritsch, Arkadij Tjurin - stehen hier neben weniger bekannten, aber nicht minder repräsentativen Autoren - unter ihnen Sergej Schatalow, Stella Morotskaja, German Lukjanow, Ry Nikonowa, Andrej Kirsanow - deren weitverstreute und schwer zugängliche Texte nun endlich gesammelt zu lesen sind.

  • von Artem Tschech
    20,00 €

    »Nullpunkt« - das bezeichnet die Demarkationslinie, die wie ein Schnitt durch die Ostukraine verläuft, und die ukrainische Armee von separatistischen Kämpfern aus dem Gebiet der abtrünnigen, Kreml-hörigen sogenannten »Volksrepubliken« trennt. Daß auf unserem Kontinent Kriegszustand herrschte, lag bisher außerhalb der Wahrnehmung der meisten Europäer, die Bedrohung nur theoretisch kannten und Frieden noch - oder wieder - als Selbstverständlichkeit ansehen durften. Der junge bekannte ukrainische Autor Artem Tschech war selbst in Kiew noch ziemlich unvertraut mit dem Krieg in seinem Land, als ihn im Mai 2015 seine Einberufung erreichte. Er fand sich an die Frontlinie im Donbass versetzt. Sein Bericht Nullpunkt schildert, womit er sich auf einmal konfrontiert sah. Erzählt wird von der Verwandlung eines Zivilisten der Generation Facebook und What¿s App in einen Soldaten. Angefangen mit dem Drill im Ausbildungslager in brütender Hitze in der Steppe, zwischen Giftschlangen. Die schlecht versorgte Truppe wird dabei von der Bevölkerung durchgefüttert - bombardiert von »Nutella«, Kuchen und Schinken. Aber es folgen die realen Schützengräben, den »Feind« im Visier, jederzeit bedroht vom Tod. Doch nicht Kampfhandlungen stehen im Mittelpunkt vom Tschechs Bericht, sondern das innere Erleben einer Art Parallelwelt. Dort wächst etwas zusammen, was sonst nicht zusammenfindet: Menschen verschiedenster sozialer wie geographischer Herkunft, voller Vorurteile über einander, lernen, sich zu sehen - eine identitätsstiftende Erfahrung von Zusammengehörigkeit. Tschech verweigert sich jeglichem Nationalismus, schreibt über das Unheroische, dem er sich gegenübersieht. Seine Kameraden verfolgen skeptisch oder stolz, daß einer der Ihren ihre Geschichten schreibt: »Schreib das auf, Tschech!« Sein Blick fördert eine Fülle auch komischer Situationen zutage. Das Lachen aber vergeht uns immer wieder.

  • von Gerd-Peter Eigner
    32,00 €

    »Gerd-Peter Eigners nachgelassener Roman Der Blaue Koffer«, so bemerkt es der Freund und Autor Alban Nikolai Herbst in seinem Nachwort, »endet, wo sein fiktives Werk beginnt. Die Gattung ließe sich, deshalb auch der Untertitel Ein Werdegang, >Entwicklungsroman< nennen, wäre er nicht derart nah an des Autors tatsächlichem Leben geschrieben ...« Und was für ein Leben. Und was für ein epochaler Text, der verdiente unter die großen Beschreibungen einer ganzen Ära gereiht zu werden - neben Uwe Johnson, Walter Kempowski und die wenigen anderen. Ein unverhofftes Geschenk eines Unangepaßten an die deutsche Literatur. Die Epoche, das sind die gar sehr bewegten bundesdeutschen Jahre von 1945 bis 1976. Der Schauplatz ist norddeutsch, Wilhelmshaven: Hafen, Bunker, Besatzungssoldaten, Kneipen. Die Schönheiten in der Tristesse, die geheimen Verstecke, die Nähe und Weite der See. Hier ist die Heimat des Jungen, um den sich alles dreht. Und ist es doch nicht, denn er ist heimatvertrieben. Er ist um den Vater gebracht, und eines Tages kommt diese Geschichte ans Licht, als das Fragen nach dem, der ihm fehlt, immer bohrender wird. So holt die dramatische Fluchtgeschichte aus Schlesien die Mutter wieder ein, die sich entscheidet, ihre innere Not nicht länger nur für sich zu behalten, sondern zu teilen. Dem werdenden Mann den ermordeten Vater wiederzugeben im Gedenken. Der da um sie lebt, Walter, ist nur »Onkel«, hat den Platz des toten Vaters eingenommen. Mit der Mutter gemeinsam richtet der Mann sich ein, eine versehrte Erwachsenengeneration im Käfig enger Moral, nur unter Alkohol zotig und enthemmt. Wie anders das, was der Junge mit Mädchen entdeckt, noch zaghaft, überrascht, überrumpelt. Mit pochenden Herzen und ersten Küssen. Dem Zuhause entwächst der Junge, fehl am Platze, wie auch in der Schule. Anderswo findet er neue Freunde und entdeckt erst das Turmspringen und Boxen, dann die Geige und den Jazz. Und das Theater und dort Freunde, die auf mehr aus sind, als nur die neuen Stücke mit ihm zu teilen. Bald durchstreift er die Reeperbahn, und seine Blue Jeans aus St. Pauli werden in Wilhelmshaven zum Skandal. Aber hier begegnet er ersten Autoren: Hans Henny Jahnn, Uwe Johnson, der schnell verschmähte Böll lesen vor Ort, Dostojewski, Hemingway trifft er in ihren Büchern. Als er per Anhalter Frankreich kennenlernt und eine Französin, ist bald kein Halten mehr. Er wagt den Aufstand, pfeift auf die Schule, taucht ab ins Paris des Algerienkriegs - und kommt als Mann zurück in ein Deutschland, dem er entwachsen ist. Findet kurz in einen kuriosen Beruf und türmt nach Afrika. Am Weltgeschehen nimmt er wach teil seit Stalins Tod, ihn bewegendie Kubanische Revolution, der Tag, an dem Floyd Patterson k.o. ging, die Nacht in der er mit Richard Wright in einer Pariser Bar Kennedys Wahlsieg bejubelt, erste Schritte in den Weltraum und neue Antisemiten. Mehr und mehr verbinden sich die Chronik der Ereignisse und das eigne Erleben. Erzählt wird in alledem das eigentlich Entscheidende: das Werden des Mannes - und des jungen Schriftstellers. Die vielen Briefe über Literatur mit seinen engsten Weggefährten, das Anwachsen der Entwürfe, der Gedichte und Skizzen im kostbarsten Geheimort, dem Blauen Koffer. Das gipfelt in einer unglaublichen Geschichte - dem Erscheinen seines ersten Romans, besehen von ihm selbst, dem Autor. Oder doch nicht? »Februar. Kurfürstendamm. Es nieselt. Der Wind pfeift. Er zurrt sich den Schal enger um den Hals. Er läßt kein Buchhandlungsschaufenster aus. Er stößt auf sein Buch. Ja, im Fenster, nicht irgendwo drinnen versteckt. Einmal von vorn. Und einmal von hinten. Hinten ist das Photo drauf, das der Verlag von ihm für das Buch und die Prospekte hat machen lassen. Er bleibt lange vor sich selbst und seinem Werk stehen. Dabei frösteln seine Gedanken weg. Gehen an dem vorbei, was er sieht. »Das bin ich nicht«, denkt er. Und entschließt sich zu denken: >Das bin nicht ich.< Er ist froh, daß er es nicht ist. Noch am selben Abend greift er wieder zu seinem Seesack und reist weiter.«

  • von Paul Binnerts
    29,00 €

    Es gibt eine Erinnerung, die Paul Binnerts von seinem Vater geblieben ist. Die Erinnerung an ein Kästchen - darin der »gelbe Stern«, der auf seiner Frau, Pauls Mutter, lastete. Aber nach dem Tod des Vaters verschwand, was sich dem Sohn eingeprägt hat, als wäre es eine Täuschung. Da gelangt ein grüner Ordner in seinen Besitz: Was sich darin findet, spiegelt Erfahrungen seiner Eltern. Und wirft Fragen auf. Die Antworten auf sie sucht Paul Binnerts ... und findet den Roman seines Vorlebens und seiner ersten Lebensjahre. Langsam füllen sich die Leerstellen, und er erzählt die Geschichte, die es war oder nicht war, aber die es hätte sein können. Es ist die Geschichte des jungen Bert Meijer van Leer und der Seinen. Es ist die Geschichte seines Motorrads, einer funkelnagelneuen Zünddapp 600, deutsches Fabrikat. Und es ist die Geschichte, die ab dem 10. Mai 1940 mit der deutschen Wehrmacht über Den Haag und die Niederlande hereinbricht wie aus heiterem Himmel. Die deutschen Besatzer errichten ein Lügenlabyrinth, mit dem sie immerzu täuschen. Und Bert lernt blitzschnell das gefährliche Spiel mit der Unwahrheit. Die Deutschen, die nicht ahnen, daß er Jude ist, halten ihn auf der Jagd nach Kunstschätzen für einen gewitzten, geschäftstüchtigen Partner bei der Ausbeutung der Holländer. Und für viele Juden wird er wiederum zum Hoffnungsträger, ihr Hab und Gut, Leib und Leben retten zu können. Denn es wird bald zur Frage über Leben und Tod, wer man ist oder vielmehr: wie jüdisch man ist. Am Ende geht es nur noch um sie selbst - um Bert und seine nicht-jüdische Frau Lien, um seine Schwester Emmeke und den Schwager Joost, um deren kleines Kind, um ihre alte Mutter. Alle sehr verschieden, suchen sie nach Wegen, sich zu wehren und am Leben zu bleiben. Das Lügenlabyrinth ist eines ungewöhnlichsten Bücher, die je über die Schoah geschrieben wurden. Es ist Dokument einer Spurensuche des Verfassers und zugleich historische Chronik wie Fiktion. Eine Erfindung von höchster Wahrheit. Die gesicherte Familiengeschichte des Paul Binnerts und das Leben seiner Romanfiguren fließen ineinander, und entfalten einen Sog, ihr Schicksal zu erfahren.

  • von Andreas Steffens
    28,00 €

    Für das Denken ist es nicht gleichgültig, wo es geschieht. Nicht alles ist überall denkbar. Europas Kultur entstand an den Küsten des Mittelmeeres. Die europäische Idee des Menschen ist auch eine der großen Wirkungen, die das Meer seit Urzeiten auf das Bewußtsein übt. Dieser für unsere Geistes- geschichte folgenreichen Beziehung ist das neue Buch von Andreas Steffens gewidmet. Es versammelt Spuren der Meeresfaszination von der Antike bis in die Gegenwart zur Kontur einer Anthropologie des Meeres. Das Dasein des Menschen auf der Erde ist mit den Meeren enger verbunden, als die Selbstverständlichkeit, daß er nur an Land existieren kann, vermuten ließe. Wer sich dem Meer aussetzt, den erwartet eines der letzten Abenteuer: eine Begegnung mit sich selbst. Das Meer läßt einen nicht nur spüren, wer, auch, was man ist. Das Meer ist eine Fremdheit, der wir uns anvertrauen, obwohl wir sie fürchten. Trotz seiner Schrecken erkennen wir uns in ihm wieder. Wie weniges sonst in der Welt belehrt das Meer darüber, daß der Mensch unter Bedingungen existiert, denen er ausgesetzt bleibt, die er nutzen, aber nicht beherrschen kann. Der Mensch begibt sich aufs Meer, um das Land zu gewinnen, auf dem er sein kann, was er ist. Der Sinn der Seefahrt ist der Landgang. Auf seinen Streifzügen durch die Jahrhunderte europäischer Kulturgeschichte begleiten den Autor antike, klassisch-moderne und zeitgenössische Autoren, darunter: Epikur, Seneca, Ovid, Immanuel Kant, Jules Michelet, Heinrich Heine, Georg Simmel, Joseph Conrad, Herman Melville, Hermann Broch, Paul Valéry, Karl Wolfskehl, Reinhold Schneider, Wolf von Niebelschütz, Alessandro Barrico, Claudio Magris, Anne Weber, Durs Grünbein, José Saramago, A.L. Kennedy, Sulamith Sparre, Michel Serres und Alban Nikolai Herbst.

  • von Jan Drees
    38,00 €

  • von Jan Wolkers
    16,00 €

  • von Claude Cahun
    15,00 €

  • von Eduard Goldstücker & Eduard Schreiber
    32,00 €

  • von Maria Kublitz-Kramer, Ortrun Niethammer, Inge Hansen-Schaberg & usw.
    29,00 €

  • von Jörg Thunecke
    44,00 €

  • von Sonja Hilzinger, Adriane Feustel, Inge Hansen-Schaberg & usw.
    29,00 €

  • von Andreas Blodorn
    42,00 €

  • von Inge Hansen-Schaberg
    29,00 €

  • von Wulf Koepke, Viktoria Hertling & Jörg Thunecke
    39,00 €

  • von Mario De Sa-Carneiro
    27,00 €

    Sá-Carneiros Novellenzyklus Céu em fogo - neben Pessoas Buch der Unruhe das bedeutendste portugiesische Prosawerk des 20. Jahrhunderts - entführt den Leser in die Metropolen Paris und Lissabon. Der Autor löst sich in eine Vielzahl von Figuren auf: Dramatische Schicksale hochsensibler, »vibrierender« Seelen, die sich auf den verschiedensten Ebenen der Wahrnehmung und Empfindung in ständiger wechselseitiger Durchdringung befinden, werden von einer sensualisierten, synästhetischen Sprache wie von einer Symphonie Skrjabins getragen. Sá-Carneiro entwickelte seine Ästhetik konsequent aus der für die gesamte Moderne zentralen Erfahrung des Selbstverlusts und dem philosophischen Problem der Identität. Über Rimbauds »Ich ist ein anderer« geht er weit hinaus - er ist sich eines Selbst bewußt geworden, das über sich hinaustreibt, aber nirgendwo anlandet: »Ich bin nicht ich, noch der andere,/ Ich bin irgendetwas dazwischen.« Wie Sá-Carneiro selbst befinden sich seine Protagonisten auf der obsessiven Suche nach dem sich entziehenden, unberechenbaren Ich - in der Liebe, im Wahnsinn, im Traum, in der Kunst und der Wissenschaft. Es ist ein passioniertes Ringen um die wahre, »goldene « Vollkommenheit des Menschen, das sich von der Moral und den gesellschaftlichen Konventionen nicht fesseln läßt. Die Suche des Selbst im Anderen, nach dem Anderen im Selbst führt schließlich in das au-delà des Symbolismus, in ein Jenseits-der-Wirklichkeit, das sich manchmal hinter einem Himmel in Flammen, manchmal im Abgrund des Ich erahnen läßt. Darauf zielt die Ekstase beim ästhetischen Genuß, beim Sex, im Verbrechen oder im Tod.

  • von Dorothea Dieckmann
    14,00 €

    Ein Jahr vor ihrem Tod schrieb die 58jährige Virginia Woolf: So weicht das Land zurück von meinem Schiff, das aufs Meer des Alters hinausfährt. Das Land mit seinen Kindern. Woolfs Tagebucheintrag erinnert die Autorin daran, daß auch sie hinausfährt: Sie wird zur Vorfahrin, die sich von den später Geborenen entfernt. So entsteht im kurzen Dunkel einer Mittsommernacht, umgeben von einem unter der Hitze raschelnden, flüsternden Garten, ihr Brief an eine Nachfahrin. Es ist zugleich ein Brief an eine unbekannte Leserin: Adressatin ist jede Person, die diese »Flaschenpost« an Land aufliest - dem Land mit seinen Kindern, von dem die Briefschreiberin selbst aufgebrochen ist. Jetzt begibt sie sich auf eine innere Reise an Schauplätze von Rom bis Rodmell. Auf dem Streifzug durch Erlebtes und Gegenwärtiges, Geschriebenes und Gelesenes erkundet sie die Möglichkeit einer lebendigen Schrifterzählung oder erzählten Lebensschrift. Welche Sprache überbrückt die Trennung, das Meer, die Zeit? Wo findet sich ein gemeinsamer Ort, an dem Vor- und Nachfahrin, Absenderin und Lesende einander begegnen? Wie kann das Schreiben zum Gespräch werden? Das Land mit seinen Kindern ist eine nächtliche Suche: Werkstattbericht und intimer Lebenstext, Vermächtnis und Poetologie zugleich. Was von Virginia Woolf ausging, weitet sich zum Gespräch mit anderen »Ahnen«, mit Louis Paul Boon und Wolfgang Koeppen, Herman Melville und Henri Michaux. Dabei unterzieht Dorothea Dieckmann in diesem Brief- essay ihre eigenen Romane einer kritischen Befragung: Termini (2009), Damen & Herren (2002) und Guantánamo (2004).

  • von Marga Minco
    18,00 €

    Die »kleine Chronik « beginnt im Jahr 1940, als deutsche Truppen die Niederlande besetzten. Marga Minco erzählt in das Das bittere Kraut vom Schicksal ihrer jüdischen Familie - beschreibt aber auch die nicht-jüdische Umgebung. Schlimme Befürchtungen scheinen sich zunächst nicht zu erfüllen, und viele Juden wiegen sich trügerisch noch in ziemlicher Sicherheit. Dann aber folgt die Geschichte eines gewaltsamen Auseinandergerissenwerdens, vom Sterben - und vom Überleben. Was der Erzählerin bleibt, sind Erinnerungen wie an die gemeinsamen Seder-Abende, zum Gedächtnis des Auszugs aus Ägypten, und den Geschmack von ungesäuertem Brot und bitterem Kraut. Und das schmerzliche Eingeständnis des Verlusts: Nie wieder wird es so sein, wie es war. Marga Mincos Das bittere Kraut, ihrer eigenen Familie »zum Gedächtnis«, hatte und hat ein Echo - wie sonst nur Jacques Pressers Die Nacht der Girondisten. Es ruft das Schicksal der niederländischen Juden wach, die von Verfolgung, teils dem bangen Leben in Verstecken und mehrheitlich der Ermordung betroffen waren. Marga Minco gilt als eine der bedeutendsten niederländischen Schriftstellerinnen Bücher von ihr wurden in 20 Sprachen übersetzt. Seit ihrem bahnbrechenden literarischen Debut Das bittere Kraut (1957) - ausgezeichnet mit dem Vijverbergpreis und mit einer Auflage von über eine Million - steht sie im Blickpunkt. Im Arco Verlag erscheinen 2020 drei Titel, welche die Zeit der deutschen Besatzung der Niederlande, die Verfolgung, den Widerstand und die Erfahrungen der Nachkriegszeit thematisieren: Das bittere Kraut (1957), Ein leeres Haus (1966) und Nachgelassene Tage (1996 978-3-96587-018-5, Herbst 2020). »Das bittere Kraut ist der Grund, warum ihr Name in der niederländischen Literatur unverzichtbar geworden ist.« J. Huisman, Algemeen Dagblad

  • von C. F. Ramuz
    26,00 €

    Eine Postkarte aus Kuba stellt die kleine Welt eines beschaulichen Schweizer Seedorfs auf den Kopf. Denn unversehens kündigt sich eine neue Nachbarin an: die verwaiste Tochter eines Schweizer Ausgewanderten und einer Kubanerin. Zwei Welten und Temperamente prallen aufeinander - die 17-jährige karibische Inselschönheit und die Dorfbewohner. Ihr ist eine Rolle als Bedienerin im Gasthof zugedacht, die ihr nicht gemäß ist, und die gesammelte Männerwelt hat schnell ihre eigenen Phantasien. Es sind aber die Außenseiter, ihr geheimnisvoll verwandt, zu denen sie selbst sich ohne Worte hingezogen fühlt. In La Beauté sur la terre (1927) gestaltet Ramuz wie in La Séperation des races eines seiner zentralen Themen: die Selbstbehauptung von Frauen, die sich Besitzansprüchen von Männern gegenübersehen. Daraus erwachsen ungeahnte Wagnisse. Wie in einem antiken Epos nimmt das Schicksal - vor der beeindruckenden Kulisse des Genfer Sees - seinen Lauf ...

  • von Essad Bey
    16,00 €

    Es war ein Weltbestseller, der Essad Bey zurück ins internationale Rampenlicht katapultierte: Der Orientalist von Tom Reiss brachte 2005 eine schillernde Figur in Erinnerung, umgeben von Geheimnissen und falschen Fährten, die denen um B. Traven in nur wenig nachstehen. Essad Beys erfolgreiche Romane wie Nino und Ali – veröffentlicht unter seinem zweiten Pseudonym Kurban Said – finden bis heute ihr Publikum. Daß er als Sachbuchautor Wesentliches zu sagen hatte, steht dagegen weniger im Blickpunkt. Für wohl kein Land der Welt begeisterte er sich dabei mehr als für Georgien – für ihn das Wunderland, das alle anderen Länder, nicht nur des Kaukasus, in den Schatten stellte: »Georgien, ein Märchenland, ein Wunderland. Oft wird der Satz mißbraucht Paradies auf Erden. Hier ist er am Platze denn wenn es auf Erden ein Paradies gibt, so ist es Georgien, das kleine Land zwischen der Ebene Aserbaidschans und der Küste des Schwarzen Meeres …« Seine Darstellungen Georgiens haben nichts von ihrer Frische und Fabulierlust verloren und sind bis heute die vielleicht beste Einführung in seine Landschaften, seine Völker, seine Geschichte, Kunst und Literatur – ideal für Reisende, die sich erstmals auf diesen faszinierenden Kosmos einlassen. Wer heute auf Essad Beys Spuren Georgien bereist, wird noch immer diese Begeisterung für Land und Leute und Lebensart nachfühlen können …

  • von Paul Gurk
    26,00 €

    Viele Romane handeln in Berlin, keiner hat so sehr die Metropole selbst zum Gegenstand wie Paul Gurks Berlin, der erste bedeutende Großstadtroman der deutschen Moderne, entstanden 1923 bis 1925. Ein Jahr - das letzte - im Leben des fliegenden Buchhändlers Eckenpenn, Monat um Monat, im Wandel der Witterungen und Wolkenformationen, inmitten der unendlichen Großstadt. Um ihn - den nachdenklichen Zaungast des Fortschritts, den Menschenfischer mit Büchern inmitten der Massen, den im rasenden Tempo auf der Strecke Gebliebenen - zuckt, in Rausch und Arbeit, die Stadt. Sein Berlin: eine Stadt voller »Leben, Wille, Welle, Rhythmus, Amoral«, doch »seelenlos, ohne Gedächtnis, ohne Mitleid, ohne Reue, ohne Selbstpeinigung, ohne Heilige - und daher ohne Sünde«; eine Landschaft mit Fabrikbergen und Schornsteinwipfeln, mit Fensterscheibenwiesen in den Farben der Tage und Nächte; ein Organismus aus Elektrizität, Fleisch, Stein und Asphalt, der Mensch und Land auffrißt und zu Technik verdaut. Als scheinbar lakonischer Beobachter erlebt Eckenpenn eine Gesellschaft, die neuen Katastrophen entgegentaumelt: die Phrasen der Politik, die Gewissenlosigkeit der Wirtschaft, die Verelendung der kleinen Leute, die »Gewalt der Straße«, den explodierenden Verkehr, eine hohle Unterhaltungsindustrie, den Literaturbetrieb als Jahrmarkt der Eitelkeiten - teils visionäre Vorwegnahmen, späteren Filmen wie Berlin - Die Sinfonie der Großstadt , Dr. Mabuse oder Metropolis verwandt. Herbert Günther stellte in seiner Anthologie Hier schreibt Berlin (1929) Auszüge aus den Romanen von Alfred Döblin und Paul Gurk nebeneinander vor. Berlin Alexanderplatz wurde zum bald verfilmten Bestseller, während Gurks Berlin erst 1934 erschien und im NS-­Kulturbetrieb kein Echo haben konnte. Auch die einzige, allerdings fehlerbehaftete Neuedition (1980) brachte ihrem Autor nicht den ihm gebührenden Platz ein.

  • von Daniil Charms
    11,00 €

    Daniil Charms' Kindergeschichte 'Erstens und Zweitens' ist hier aufs Neue zu entdecken - übersetzt von Peter Urban, bebildert von einer Wuppertaler Schulklasse. Ein modernes Märchen, in dem die Grenzen von Wirklichkeit und Phantasie verschmelzen. Ein Lese- und Bilderbuch in einem. Von Kindern für Kinder. Das Nachwort gibt - verständlich auch für ältere Kinder und Jugendliche - Einblicke in die bewegte Lebensgeschichte des Autors.

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