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  • von Georg Seeßlen
    22,00 €

    Das Thema hat Konjunktur. Spätestens seit Chatbots wie ChatGPT und Bildgeneratoren wie Midjourney oder DALL-E die ebenso faszinierenden wie bedrohlichen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz eindrucksvoll demonstrieren, ist die »KI-Revolution« (Der Spiegel) in aller Munde. Die KI-Zukunft hat indes längst begonnen. Umstritten ist allerdings die Frage, ob die weitere Entwicklung von KI-Systemen eher die Rettung der Welt einleiten oder ob »eine möglicherweise entstehende Superintelligenz die Menschheit vernichten wird« (Die Zeit) - aber alle sind sich einig: Künstliche Intelligenz ist die bedeutendste Technologie unserer Zeit, und sie wird unsere Zukunft bestimmen. Der Autor zeigt in diesem Buch, dass sich durch den Einsatz sehr verschiedener Formen von KI alle Lebensbereiche - von alltäglichen Erledigungen und Kommunikationsroutinen bis zur Weltpolitik und zu philosophischen Grundfragen - fundamental verändern werden. Und er führt uns vor Augen, wie Künstliche Intelligenz Gesellschaft, Politik, Alltag und Wirtschaft, Sprache, Pop und Kultur schon jetzt durchdringt, wie sie immer mehr Teil sowohl unserer Praxis als auch unserer kollektiven Fantasie wird. Georg Seeßlens Buch ist eine Kritik der KI-Welt, in der wir mittlerweile schon leben, und es ist eine Kritik der Pläne und Aussichten, der Triumphe und der Katastrophen, die damit verbunden sind. Es ist aber auch eine Aufforderung, sich die neuen Technologien als Baustein für die Utopie einer anderen Gesellschaftsordnung anzueignen. Wenn wir es schaffen, unsere Welt zu verbessern, dann wird KI ein Teil dieser Verbesserung sein; wenn wir es schaffen, unsere Welt weiter zu ruinieren, dann wird KI auch daran Anteil haben.

  • von Thomas Meder
    20,00 €

    Das Motto »Besondere Filme an besonderen Orten« bestimmte die Auswahl immer neuer Locations, an denen die »Freunde Ingelheimer Filmkultur (F!F)« ihre Veranstaltungen durchführten: Kino auf Baustellen und in Tiefgaragen, in Kelterhallen, einem Flugzeughangar oder im Bauch eines am Rhein vertäuten Lastkahns. Mit dem Beginn der Pandemie begann der Medienwissenschaftler Thomas Meder einen wöchentlichen Blog für die Vereinsmitglieder mit Hinweisen auf neue und alte Filme, Blockbuster und Geheimtipps. Was ursprünglich als Service für »das Kino zuhause« gedacht war, entwickelte sich in das genaue Gegenteil: Ein Plädoyer für den öffentlichen Ort, den man aufsucht mit der durchaus ernst gemeinten Frage: Was kann Kino? Das mit Filmfotos, Plakaten und Grafiken üppig bebilderte Buch funktioniert als Ideenfundus für Kinomacher*innen ebenso wie als Wegweiser für das Publikum.

  • von René Pikarski
    43,00 €

    Über den Regisseur und Autor Slatan Dudow (1903-1963) wird heute nur wenig gesprochen. Dabei lohnt es sich, seine Filme wiederzuentdecken. Einige gehören zum Kanon der deutschen und internationalen Filmgeschichte, andere galten in ihrer Zeit als Wegweiser, an dem sich die Filmkunst orientierte. Gemeinsam mit seinen Weggefährten schuf Dudow mit Filmen wie KUHLE WAMPE, UNSER TÄGLICH BROT, FRAUENSCHICKSALE, STÄRKER ALS DIE NACHT, DER HAUPTMANN VON KÖLN und VERWIRRUNG DER LIEBE prägnante Bilder, die sich ins Gedächtnis einschreiben - oft wegen ihrer brachialen Klarheit, mal durch ihre karikierende Überladung und häufig mit ihrer Nähe zum ungewöhnlichen Alltag der ganz gewöhnlichen Leute. Seine Themen waren die Lebensumstände der Arbeitenden, die Verblendungen und Irrtümer des »kleinen Bürgers« und der Ewiggestrigen, der Kampf gegen den Faschismus und für den Wiederaufbau Deutschlands sowie die Chancen der Emanzipation und der Jugend. Der immer politische und sozialkritische Gehalt seiner Filme löste viele Diskussionen aus, an denen sich Dudow energisch und mit Streitlust beteiligte. Im ersten Teil der Publikation arbeiten Autorinnen und Autoren aus Film- und Medienwissenschaft die verschiedenen Lebensstationen Dudows in Bulgarien, der Weimarer Republik, im Pariser und Schweizer Exil sowie in der DDR auf. Dudows Film- und Theaterwerk wird dabei nicht nur unter Aspekten seiner Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, sondern auch mit Blick auf seinen Stellenwert für zeitgenössische sowie gegenwärtige Diskurse analysiert. Um ein differenziertes und lebensnahes Personenbild Dudows nachzuzeichnen, kommen im zweiten Teil der Publikation Weggefährtinnen und Arbeitskollegen zu Wort. - Der Band erscheint in Kooperation mit der Akademie der Künste und stützt sich auf eine erstmals umfangreiche Nutzung des bei ihr verwahrten Teilnachlasses Dudows. Den Herausgebern geht es dabei nicht um den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern um Anregungen zu weiterer Forschung. Die Publikation enthält zwei DVDs, auf denen die Arbeits- und Rekonstruktionsphasen von Dudows letztem unvollendeten Film CHRISTINE (1963-2021) sichtbar werden.

  • von Prokla 212
    15,00 €

    In den letzten Jahren drehten sich mediale Berichte zu Ostdeutschland vor allem um die Themen Rechtspopulismus und den Rückhalt der AfD, Demokratieverdruss, Russlandfreundlichkeit oder Impfskepsis. Zwar erhält das Phänomen »Ostdeutschland« auch in zahlreichen sozialwissenschaftlichen Analysen Aufmerksamkeit. Allerdings besteht dabei häufig die Gefahr, eine geringe demokratische Beteiligung und die geringe Strahlkraft liberaler Orientierungsangebote zu verabsolutieren, anstatt die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse und Kämpfe zu untersuchen, die sich darin artikulieren. PROKLA 212 betrachtet daher die Gesellschaft Ostdeutschlands polit-ökonomisch. Themen des Heftes sind u.a.: Was sind die langfristigen Folgen der Eigentumstransformation in Ostdeutschland? Gibt es ein »neues Arbeitsbewusstsein« im Osten? Wie hat sich die Mitbestimmung in ostdeutschen (Metall-)Betrieben verändert? Wie steht es um das Erbe der ostdeutschen Frauenbewegung? Welche Fehler und Verdienste der Linken in der Nachwendezeit wirken in die Gegenwart?

  • von Georg Seeßlen
    18,00 €

    Mit »Lucky Luke« schuf Maurice De Bevere alias Morris ein unsterbliches Meisterwerk der Comic-Geschichte. An universaler Beliebtheit kann dem Helden allenfalls »Asterix« das Wasser reichen. Die unvergleichliche Mischung aus Running Gags, Filmzitaten und Anspielungen auf historische, aber auch auf aktuelle Ereignisse, aus Abenteuer und Humor, aus Satire und Hommage machen die Geschichten um den Cowboy und sein Pferd Jolly Jumper so einzigartig. »Lucky Luke«, das ist nicht nur die Parodie, das ist auch die Essenz des Western-Genres.Georg Seeßlens Kompendium erzählt vom Genre-Hintergrund, der Geschichte und den Legenden des Westens, von Filmen und von Comics, erläutert die Spielregeln des Genres, spürt dem Wesen unseres Helden und seiner Mit- und Gegenspieler nach, porträtiert die Schöpfer und zeigt die grafischen und dramaturgischen Besonderheiten der Serie auf. Das kompakte Buch eignet sich ideal für den Einstieg in die »Lucky-Luke«-Welt, ist aber auch für gestandene Fans reizvoll und erhellend - und es passt in jede Satteltasche.

  • von Prokla 213
    15,00 €

    Die multiple Krise im globalen Gefüge spitzt sich zu, und unterschiedliche Entwicklungen verstärken den zeitdiagnostischen Eindruck eines kommenden Bruchs: der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Verschärfung der Konkurrenz zwischen den USA und China, die Rekordinflation und Diskussionen um eine Phase der Deglobalisierung, die Krisenerscheinungen liberaler Demokratien und die Bedeutungszunahme autoritärer Staatlichkeit sowie nicht zuletzt die dramatische Zuspitzung der ökologischen Krise. Die mit dem Ende des Bretton-Woods-Systems seit 1973 durchgesetzte Ausrichtung der Weltwirtschaft und die damit verbundene geopolitische Ordnung scheinen ins Wanken geraten zu sein. PROKLA 213 fragt daher: Befinden wir uns heute in einer Phase des Umbruchs, ähnlich wie 1973? Wieviel 1973 steckt in unserer Gegenwart? Was an grundlegenden Veränderungen in der Geldpolitik, der Ökologie, der geopolitischen Ordnung sowie für das Verhältnis von Staat und Ökonomie seit 1973 gilt es zu begreifen, um zukünftige Konflikte bewältigen zu können?

  • von Grit Lemke
    39,00 €

    Seit Filme gemacht werden, stehen auch Sorbinnen und Sorben vor und hinter der Kamera. Einen Höhepunkt erlebte der sorbische Film in der DDR, vor allem in der DEFA-Produktionsgruppe »Sorbischer Film« (Serbska filmowa skupina). In der deutschen Filmgeschichtsschreibung aber ist er bisher nahezu unsichtbar. In Kooperation mit dem Sorbischen Institut schließt die Monografie mit Beiträgen sorbischer und deutscher Autorinnen und Autoren diese Lücke. Vom Kaiserreich bis in die Gegenwart geben sie einen Überblick des sorbischen Filmschaffens. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Kino- und Fernsehproduktionen des DEFA-Studios sowie der Babelsberger Filmhochschule zwischen 1946 und 1992. Ergänzend dazu werden die wichtigsten sorbischen Filmschaffenden der DDR vorgestellt und ihre Bedeutung für den sorbischen und deutschen Film erörtert. Einzelbeiträge beleuchten zudem Fragen von Identitätsbildung und Film, Literaturverfilmungen, Stereotypen im Film und Verbindungen zum indigenen Kino. Ein Gespräch mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Produktionsgruppe bietet seltene Einblicke in eine bislang unbekannte Produktionspraxis und den Umgang mit der einzigen staatlich anerkannten ethnischen Minderheit der DDR. Auf zwei beigelegten DVDs werden wichtige Werke - sowohl deutsch- als auch sorbischsprachig - erstmals öffentlich zugänglich gemacht.

  • von Prokla 211
    15,00 €

    Das Tarifvertragssystem in Deutschland steht unter Druck. Bereits seit den 1990er Jahren ist ein Rückgang der Tarifbindung zu beobachten. Die Gewerkschaften wurden in den vergangenen dreißig Jahren schwächer, und ihre gesellschaftliche Handlungs- und Gestaltungskraft nahm ab. Durch marktliberale Reformen in der Wirtschafts-, Arbeits-, und Sozialpolitik, aber auch durch strategische (Fehl-)Entscheidungen sind sie in die Defensive geraten. Zudem mindert der seit Jahrzehnten andauernde Mitgliederverlust ihre Durchsetzungskraft. Daneben haben sich die Strategien der Arbeitgeber seit den 1990er-Jahren verändert.Die Schwäche der Gewerkschaften in vielen Sektoren und Regionen führt dazu, dass die tariflich vereinbarten Löhne und Arbeitsbedingungen die ökonomische Lage der Beschäftigten kaum verbessern. Insbesondere in Ostdeutschland und auch im Dienstleistungssektor wird die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro eine Vielzahl von Tarifverträgen obsolet machen, da er deutlich über der dort festgelegten untersten Lohngruppe liegt. Allein dieser Umstand wirft die Frage nach der Legitimation der Tarifautonomie und ihr Verhältnis zur staatlichen Lohnpolitik auf.Die PROKLA 211 greift verschiedene Themen rund um den Tarifvertrag auf: das Verhältnis zwischen Tarifautonomie und Staat, das Kräfteverhältnis zwischen den Tarifpartnern, die tarifpolitischen Strategien der Gewerkschaften, die Entwicklung von Tarifbindung und die Erosionsprozesse des Tarifvertragssystems, Strategien der Tarifflucht sowie Erfahrungen mit Kämpfen zur Stärkung der Tarifbindung.

  • von Sebastian Schädler
    18,00 €

    In »BilderBildung« geht es - neben allerhand anderem - um die Bedeutung der Bilder für politische Bildung. Sebastian Schädler untersucht einige zentrale Begriffe der aktuellen Debatten: Authentizität, Identität, Kompetenz, Körper, Linearität. Und er entwirft Antworten auf konkrete Fragen: Warum tut sich das deutsche Bildungssystem so schwer mit digital gestützter Bildung? Was bezwecken die Leute, wenn sie in Wachsfigurenkabinette gehen und Selfies machen? Warum möchten Menschen ihren Körper optimieren? Wo ist der Zusammenhang mit der Geschichte des Christentums, der Renaissance, der Aufklärung, der französischen Philosophie, der Psychoanalyse, der feministischen Theorie, der Identitätspolitik und der Debatte um Medienkompetenz?Die Besonderheit des Buches liegt darin, dass Bilder und Texte gleichwertig argumentieren: Es sind zehn Essays in Textform und zehn in Bildform. Der Text führt zu jedem Stichwort ein und auch wieder heraus. Wissenschaftliche, kunsthistorische und philosophische Bezüge reichen von der Renaissance-Malerei bis Freud, von Kepler bis Butler, von Warburg bis Foucault und Derrida - und dennoch bleibt die Rahmung persönlich. Der Autor lädt ein zu einer assoziativen Fahrt: »Man kommt woanders an als dort, wo man begonnen hat, und man endet nicht dort, wo man es vielleicht zunächst beabsichtigte. Das wäre das Schönste!«

  • von Rasmus Greiner
    29,00 €

    Das Spannungsfeld von Geschichte und Erinnerung ist eng verflochten mit Bewegtbildern und Tönen. Während einzelne Filme vergangene Ereignisse reproduzieren und neu kontextualisieren, fungiert die Gesamtheit aller Filme als ein fundamentaler und lebendiger kultureller Gedächtnisspeicher. In Anknüpfung an die von Gerhard Paul skizzierte Visual History, die noch keinen überzeugenden analytischen Ansatz für bewegte Bilder bereithält, bezeichnen die Herausgeber dieses Forschungsfeld als Audiovisual History. Zwei Ansatzpunkte heben sie hervor: zum einen die fotografische Qualität von Filmen, die diese als potenzielle historische Quellen markiert; zum anderen ihre erzählerische Qualität, die sie zu Akteuren der Geschichtsschreibung werden lässt. Hier folgen wir Hayden White, der mit seinem Begriff der historiophoty darauf hingewiesen hat, dass die filmische Historiografie eine eigene Kategorie bildet. Die Beiträge dieses Bandes zielen darauf ab, diesen vielversprechenden Ansatz weiterzuentwickeln und die Diskussion um sowohl filmische Quellenkritik als auch Historiofotie im deutschen Sprachraum neu zu befeuern. Im Rahmen von Fallstudien wird das Verständnis für die Funktion des Mediums in der audiovisuellen Erinnerungskultur geschärft. Der Fokus des Sammelbandes liegt dabei auf der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Neben Spielfilmen stehen auch dokumentarische und essayistische Formate im Zentrum der Untersuchungen, um das breite Spektrum der Audiovisual History beispielhaft abzubilden.Mit Beiträgen von Andre Bartoniczek, Rasmus Greiner, Daniel Körling, Melanie Konrad, Sabine Lenk, Chris Wahl, Julian Weinert und Lea Wohl.

  • von Lisa Schoß
    43,00 €

    Die Darstellung jüdischer Erfahrung im Film der DDR ist voller Widersprüche und Ambivalenzen. Einerseits hat man der DDR attestiert, ihre »größte Hypothek« sei »die versäumte Auseinandersetzung« mit der Shoah (Jürgen Danyel) - obwohl oder gerade weil der Antifaschismus politischer Leitdiskurs in der DDR war. Tatsächlich konnte bis 1989 vom Faschismus respektive Antifaschismus die Rede sein und gleichzeitig von den Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung (oder anderen Minderheiten) geschwiegen werden. Andererseits lassen Alltags- und Lokalgeschichte, vor allem aber Kunst und Kultur in der DDR eine vielschichtige Auseinandersetzung mit den deutschen Verbrechen erkennen, darunter auch facettenreiche Darstellungen jüdischer Erfahrung. Welche Bilder von Jüdinnen, Juden und jüdischen Erfahrungen der ostdeutsche Film und das Fernsehen boten, analysiert die Autorin in einer kritischen Retrospektive, beginnend beim frühen Nachkriegskino mit seinen Idealen bis zu den Filmen aus der müden Spätphase der DDR. Dabei richtet sich der Blick auch auf die Akteurinnen und Akteure vor und hinter der Kamera. Denn sie waren es, die dem Antifaschismus-Diskurs jüdische Perspektiven beifügten, aus eigenem Erleben heraus und oftmals in kritischer Spannung zur offiziellen Ideologie.

  • von Stephan Lessenich
    15,00 €

    Klimawandel, Armutsmigration, Krieg: Wir stehen vor einer ganzen Reihe existenzieller Probleme, die spätmoderne Gesellschaften ebenso herausfordern wie deren Gesellschaftswissenschaften - und beide allem Anschein nach überfordern. Der Band fragt danach, wie der Problemschwere zunächst wissenschaftlich, sodann aber auch gesellschaftlich überhaupt Rechnung zu tragen wäre: Was bräuchte es, um den existenziellen Charakter von Problemen zu realisieren, also zum einen zu erkennen, zum anderen aber auch zur Leitlinie des eigenen Handelns zu machen? Was verhindert die so verstandene Realisierung der großen Fragen unserer Zeit? Und wie wäre es um die überkommenen Formen gesellschaftlicher Normalitätsproduktion bestellt, wenn existenzielle Probleme als solche anerkannt und angegangen würden? Das Buch ist als Debattenband konzipiert, in dem die Herausgeber auf kritische Repliken zu ihren jeweiligen Positionen gemeinsam Stellung beziehen.

  • von Petra Kissling-Koch
    39,00 €

    Monumente der Macht: Die Architektur der James-Bond-Filme aus der Sean-Connery- und der Roger-Moore-Ära dürfte jedem geläufig sein. Zwischen 1962 und 1979 schuf Sir Ken Adam eine Ikonografie von Machträumen, die den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, aber auch zwischen Gut und Böse visualisieren. Adams Entwürfe sind architektonisches Zeugnis einer Nachkriegsgeneration, die sich als Konsumgesellschaft neu konstituiert und nicht nur einen politischen, sondern auch einen ästhetischen Wandel durchlebt.Die Bedeutung filmarchitektonischer Ästhetik und ihre Wirkung auf unsere Filmwahrnehmung stehen im Mittelpunkt des Buches. Zahlreiche, teils farbige Abbildungen stellen die Arbeit Ken Adams dabei in engen Kontext mit zeitgenössischen und ikonischen Beispielen aus Kunst und Architektur: eine kunsthistorische Entdeckungsreise, die anschaulich macht, wie Ausstattung und Design als Symbol für Macht und zur Selbstinszenierung eingesetzt werden - im Film und in der Realität.

  • von Tobias Dietrich
    20,00 €

  • von Hannes Brühwiler
    29,00 €

    Frederick Wiseman ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Dokumentarfilmer der letzten sechs Jahrzehnte. In Boston 1930 als Sohn jüdischer Einwanderer geboren, wurde er zunächst Anwalt, arbeitete in Paris und später am rechtsmedizinischen Institut seiner Heimatstadt. 1967 drehte er mit TITICUT FOLLIES seinen ersten Film, mit dem er die Zustände in Bridgewater, einer Aufbewahrungsanstalt für psychisch kranke Straftäter, dokumentiert. Über Jahre unterlag das Werk verschiedenen Zensurverfahren und wurde erst 1991 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die mit TITICUT FOLLIES formulierten Grundsätze besitzen bis heute ihre Gültigkeit: keine gefilmten Interviews, kein erklärender Kommentar, keine zusätzliche Musik sowie eine Montage, die das Gezeigte nicht anhand einer sonst im Dokumentarfilm üblichen chronologischen Narration strukturiert, sondern die einzelnen Sequenzen anhand rhetorischer Argumente ordnet. Die Filme gleichen so der »Struktur eines Mosaiks« (Bill Nichols), und in ihrer Summe ergeben sie einen einzigen langen Film, in dem die Einzelteile untereinander im Dialog stehen, sich kommentieren und ergänzen.Seine Filme folgen nicht einzelnen Biografien, sondern sie handeln von Institutionen, Stadtviertel und Kleinstädten. Diese Schulen, Krankenhäuser, Museen, Opernhäuser, Nachbarschaften und das Militär, die er in seinen Filmen dokumentiert, werden als Mikrokosmen gezeigt, als »kulturelle Fährten« (Wiseman), in denen sich größere Teile der Gesellschaft wiederfinden lassen. CITY HALL, sein jüngster Film, befasst sich mit der Regierung von Boston und wurde 2020 auf den Festspielen von Venedig uraufgeführt.Die Monografie versammelt Aufsätze von internationalen Autor:innen und Filmemacher:innen, die über Wisemans umfangreiches Werk aus vielfältigen Perspektiven schreiben. Ergänzt werden die Texte von einem Gespräch mit dem Regisseur, in dem er auf seine Karriere zurückblickt.

  • von Leonie Hunter
    20,00 €

    Siegfried Kracauers Filmtheorie ist mehr als eine Theorie des Films. Indem er den Film als wesentliches Reflexionsmedium der Wirklichkeit begreift, entwickelt Kracauer eine zugleich gesellschaftstheoretische, ästhetische und kulturtheoretische Perspektive auf die sozialen und politischen Fragen seiner Zeit. Im Film vermitteln sich für ihn sowohl ideologische Tagträume als auch emanzipatorische Prozesse gesellschaftlicher Selbstaufklärung. Heute »mit Kracauer« ins Kino zu gehen, bedeutet demnach, die ästhetische Erfahrung des Films nicht nur als massenkulturelle Zerstreuung, sondern auch als Hervorbringung eines kritischen Sinns zu begreifen: eines Sinns für die materielle Wirklichkeit und die in ihr schlummernden Befreiungspotentiale. Die Beiträge des Bandes knüpfen in diesem Sinne an Kracauers film- und gesellschaftskritisches Denken an. Siegfried Kracauer's film theory is more than a theory of film. By understanding film as essentially a medium of the reflection of reality, Kracauer develops a perspective on the social and political issues of his time that is at once social-theoretical, aesthetic, and cultural. For him, film conveys both the ideological daydreams and emancipatory processes of social self-enlightenment. Going to the movies today »with Kracauer« thus means understanding the aesthetic experience of film not only as a mass cultural diversion, but also as the production of a critical sense: a sense for material reality and the potentials for liberation that lie dormant within it. Each of the contributions to this volume tests and explores this sense of Kracauer's critical thinking on film and society.Mit Beiträgen von / Contributions by: Steffen Andrae, Lena Appel, Daniel Fairfax, Anne Gräfe, Louis Hartnoll, Leonie Hunter, Juliana Müller, Nora Neuhaus, Anneliese Ostertag, Claudia Young-joo Park, Almut Poppinga, Heide Schlüpmann, Jochen Schuff, Sebastian Staab, Felix Trautmann, Franziska Wildt.

  • von Sonja Buckel
    18,00 €

    Niemand flieht freiwillig. Und spätestens seit dem »langen Sommer der Migration« 2015 sind die Gründe, warum Menschen auf der Flucht sind, in den Blick von Politik und Öffentlichkeit gerückt. In der Folge wurde die »Bekämpfung von Fluchtursachen« auf die politische Agenda gesetzt. Die Fluchtgründe wurden hierbei einseitig in den Herkunftsländern der Geflüchteten verortet und auf (Bürger-)kriege, diktatorische Regime, Korruption und Armut zurückgeführt. Damit werden die strukturellen globalen Ungleichheitsverhältnisse ausgeblendet, stattdessen rückt die Verhinderung von Migration in den Vordergrund. Das Buch streitet für einen Perspektivwechsel, denn die verengte, »internalistische« Betrachtung von Fluchtgründen ignoriert die »imperiale Lebensweise« in Europa, die auf der Externalisierung ihrer sozialen und ökologischen Kosten beruht. Die Autorinnen erörtern dagegen zwei wichtige Ursachenkomplexe: Zum einen die Klimakatastrophe, die zur zunehmenden Zerstörung von Lebensgrundlagen im globalen Süden führt und damit zu Klimaflucht. Zum anderen die europäischen Handelspolitiken, in denen sich das Fortwirken (post-)kolonialer Abhängigkeiten manifestiert und die Elend und Armut stetig verschärfen. Beide Beispiele belegen, wie notwendig eine sozial-ökologisch-ökonomische Transformation der kapitalistischen Gesellschaften des globalen Nordens ist, wenn »das Recht zu bleiben« für alle Menschen gelten soll.

  • von Margit Mayer
    12,00 €

  • von Stefanie Mathilde Frank
    29,00 €

    Märchen- und Indianerfilme der DEFA - wer kennt sie nicht? Und doch fristen sie abseits von filmwissenschaftlichen Einzelstudien ein Schattendasein. Ein Grund dafür mag sein, dass Überlegungen zu Genres vor allem vom Hollywoodkino dominiert sind und sich oft ausschließlich auf die privatwirtschaftliche Kinokultur mit ihren Marktmechanismen beziehen. Möglicherweise aber liegen die Ursachen für die filmhistorische Vernachlässigung des DEFA-Genrefilms noch viel weiter zurück und haben mit der Skepsis zu tun, mit der die Filmverantwortlichen der DDR einst Genres wie dem Musical- oder dem Science-Fiction-Film begegneten. Gab es bei der DEFA tatsächlich ein Genrekino im filmwissenschaftlichen Sinne? Welche internationalen Verflechtungen sind zu entdecken? Leistete der DEFA-Genrefilm gar etwas ganz Eigenständiges, das so nur zu seiner Zeit an diesem Ort möglich war? Das Genrekino erlaubt vielfältige und neue Perspektiven auf die 40-jährige DEFA-Filmgeschichte. Regisseure, die in der Filmgeschichtsschreibung übersehen wurden, tauchen mit ihrem Schaffen aus der oft ungerechtfertigten »Versenkung« wieder auf. Die Filme ermöglichen Bezüge zu anderen Kinematografien, ja zur Kulturgeschichte überhaupt. Nicht zuletzt regt das Nachdenken über Genres als »Verständigungsmittel« dazu an, über das ambivalente Verhältnis zwischen staatlichem Auftrag, Produktion und Publikum im Laufe der DEFA-Filmgeschichte zu reflektieren.Mit Texten von Günter Agde, Guido Altendorf, Stefanie Mathilde Frank, Mila Ganeva, Stefan Kolditz, Andreas Kötzing, Claus Löser, Olaf Möller, Ralf Schenk, Georg Seeßlen, Wolfgang Thiel, Fabian Tietke, Anett Werner-Burgmann, Hans Jürgen Wulff und Barbara Wurm.

  • von Volker Petzold
    22,00 €

    Günter Rätz (Jahrgang 1935) gehört zu den namhaften Animationsfilmregisseuren der DEFA. Allein im DEFA-Studio für Trickfilme Dresden inszenierte er zwischen 1957 und 1990 nahezu fünfzig kurze und längere, vielfach preisgekrönte Arbeiten für Kinder und Erwachsene, in denen er stets selbst als Animator mitwirkte und für die er zumeist auch die Drehbücher verfasste. Darunter befinden sich solch wichtige, aus der deutschen Animationsfilmgeschichte nicht mehr wegzudenkende Titel wie NOBI, PETER UND DER WOLF, DIE LEUCHTTURMINSEL, DIE ABENTEUER DES RITTERS SCHNAPPHAHNSKI, DIE FLIEGENDE WINDMÜHLE, DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE und DIE SPUR FÜHRT ZUM SILBERSEE. Anfang der 1960er-Jahre beschritt er mit der Einbeziehung stark abstrahierter Drahtfiguren neue kreative Wege im deutschen Puppentrickfilm, wie er auch später immer wieder neue innovative Techniken und Stile entwickelte und ausprobierte. Das Buch spürt der Kindheit und dem Werdegang von Günter Rätz inmitten der Wirren des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegsjahre in Berlin nach und beleuchtet seine ersten Erfahrungen als Puppenspieler. Sein Schaffen im DEFA-Trickfilmstudio findet ebenso Beachtung wie sein intensives und erfolgreiches Bemühen um die Ausbildung von Studenten im Trickfilm vor allem in den 1980er- Jahren. Gewürdigt werden zudem sein medienpädagogisches Wirken und die aus dieser Tätigkeit erwachsenen Filme nach der Zerschlagung der Dresdner Ateliers.Die Publikation basiert vor allem auf Interviews, die Volker Petzold in den Jahren 2017 bis 2019 mit dem Regisseur geführt hat. Sie wird ergänzt durch erstmals veröffentlichte Auszüge aus dem 1987 von Günter Rätz verfassten Lehrbuch »Film-Animation«.Die Veröffentlichung entsteht in enger Kooperation mit dem in Dresden ansässigen Deutschen Institut für Animationsfilm (DIAF).

  • von Markus Metz
    14,00 €

  • von Prokla 205
    15,00 €

    Mit der Corona-Krise ist das Erfordernis einer funktionierenden Notfall-, Gesundheits- und Arzneimittelversorgung ruckartig in den Fokus von Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit gerückt. Die Pandemie ist ein andauernder Stresstest für die Gesundheitssysteme, den diese nur mit mäßigem Erfolg bestehen, denn die Ökonomisierungsprozesse der letzten 30 Jahre und die Privatisierungen prägen heute die medizinische Versorgung. Das Beispiel der Fallpauschalen etwa zeigt, dass Gesundheitspolitik ein Feld gesellschaftlicher Machtkämpfe ist. In den Auseinandersetzungen wird der Zugang zu Gesundheitsleistungen zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Interessen ausgehandelt. Ungeachtet der Erfahrungen in der Pandemie wird der Gesundheitsmarkt gerade auch in Deutschland ein wichtiger Wachstumssektor bleiben, ein besonders lukratives Profitfeld, etwa in der Verschränkung von Gesundheitswirtschaft und Datenökonomie. Das Themenheft versammelt kritische Analysen, die sich aus emanzipatorischer Perspektive spezifischen Konfliktfeldern in Gesundheitspolitik und -systemen widmen.

  • von Nina Scholz
    10,00 €

    Lange sah es so aus, als ob die Konzerne übermächtig und unangreifbar wären. Diese Zeiten sind vorbei, denn viele Menschen organisieren und wehren sich, bauen Alternativen auf. Gemeinsam finden sie die wunden Punkte der Großunternehmen, die so vielfältig und zahlreich sind wie die Kämpfenden und ihre Methoden: Bei Google gründen sich Gewerkschaften, und in Berlin-Kreuzberg wird ein Google-Campus verhindert, bei Amazon wird immer wieder gestreikt, gegen die Deutsche Wohnen organisieren die Mieter*innen einen Volksentscheid zur Enteignung, ehemalige Deliveroo-Fahrer*innen bauen eine Genossenschaft auf, und Pflegearbeiter*innen kämpfen - nicht erst seit Corona - gegen die Privatisierung der Krankenhäuser. Eines haben all diese Kämpfe gemeinsam: Sie bauen aufeinander auf, sie inspirieren sich gegenseitig, sie finden nicht nur hier in Deutschland, sondern weltweit statt. So entsteht ein Netz aus praktischem Wissen, internationaler Solidarität und Zuversicht - auch wenn keineswegs alle Kämpfe gewonnen werden. Für das Buch hat Nina Scholz mit zahlreichen Arbeiter*innen, Organizer*innen, Gewerkschafter*innen und anderen Aktiven gesprochen; sie berichtet außerdem über den Kampf der Berliner*innen gegen die Immobilienkonzerne, an dem sie sich seit vielen Jahren selbst beteiligt.

  • von Sebastian Klauke
    29,00 €

    Krisentheorie gehört seit Marx zum festen Bestandteil kritischer Kapitalismus- und Gesellschaftsanalyse. Spätestens aber seit der Weltwirtschaftskrise nach 2007 kann der Blick auf das ökonomische Gefüge allein keine ausreichenden Erklärungen mehr liefern, zu komplex ist die Lage. Die verschiedenen Krisenprozesse - insbesondere die Krise der Demokratie, die Krise der Naturverhältnisse, der Geschlechterverhältnisse und die Klimakrise - können nicht mehr nur addiert werden. Vielmehr ist es notwendig, die verschiedenen Dimensionen und ihren inneren Zusammenhang als Multiple Krise zu erfassen und somit Wechselwirkungen und Kausalitäten zu verstehen. In dem Buch werden die verschiedenen Stränge der Krisentheorie marxistischer und gesellschaftskritischer Prägung nachgezeichnet und in eine Darstellung der Multiplen Krise im Kapitalismus integriert. Ausgehend von der etymologischen Bedeutung von »Krise« wird erläutert, wie sich die Debatten in den verschiedenen (wissenschaftlichen) Disziplinen entwickelt haben. War Marx der Ausgangspunkt, kamen wichtige Impulse insbesondere von Antonio Gramsci und Nicos Poulantzas in die Diskussion, deren Lücken in jüngerer Zeit vor allem durch feministische Ansätze geschlossen wurden. Die theoretische wie praktisch-politische Auseinandersetzung mit Krisen (und deren Lösungen) ist dabei selbst eingebunden in gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen um Deutungshoheit, Macht und Hegemonie. Als Ergebnis dieser teils gewaltvollen Kämpfe wird die Krise im bürgerlichen Denken häufig als Chance verstanden, der man sich gern im Sinne einer Herausforderung zu stellen habe; zugleich werden Krisen, ihre Ursachen und deren Bewältigung individualisiert: Ihr gesellschaftlicher Zusammenhang wird zerrissen. Dieser Sicht steht die Theorie der Multiplen Krise entgegen.

  • von Rainer Rother
    22,00 €

    In keiner Periode der deutschen Filmgeschichte strömten mehr Zuschauer ins Kino als in den letzten Jahren des Nationalsozialismus: Anfang der 1940er zählte man jährlich über eine Milliarde Kinobesucher. Dabei wurden keineswegs nur die vermeintlich rein unterhaltenden Produktionen - Revuefilme wie HALLO JANINE beispielsweise - zu Kassenschlagern. Auch eindeutige Propagandafilme wie BISMARCK oder JUD SÜSS waren Publikumserfolge. Eine solche Wirkung konnten sie nicht zuletzt durch ihre spezifische filmische Gestaltung entfalten. Auf diese filmsprachlichen Besonderheiten zielt diese Untersuchung, die auch unbekanntere Produktionen wie STOSSTRUPP 1917 oder PATRIOTEN einbezieht. Analysiert werden die Eigenschaften, durch die sie für ein großes Publikum zum »Filmerlebnis« werden konnten. Neben NS-spezifischen Formaten wie der »heroischen Reportage« oder dem »Zeitfilm« erlebten Genres wie das Melodram und der Historienfilm ihre Blütezeit. Die propagandistischen Filme der NS-Zeit knüpften an Sehgewohnheiten, Genrevorlieben und politische Einstellungen des Publikums an und gaben den Zuschauerinnen und Zuschauern offenbar das, was sie wünschten. Gefragt wird danach, was an der Propagandaproduktion in diesem Sinne attraktiv sein konnte, wie Staatsaufträge als Unterhaltungsprodukte tauglich wurden. Was verbindet Karl Ritters PATRIOTEN mit Jean Renoirs LA GRANDE ILLUSION, welche Kunstgriffe machten die Kriegswochenschau zum Erlebnis für das zeitgenössische Kinopublikum, und was stand hinter dem damaligen Streben nach dem nationalsozialistischen Film?

  • von Markus Metz
    14,00 €

    Neoliberalismus ist weit mehr als nur eine ökonomische Ordnung, er prägt und formt alle Lebensverhältnisse und die Individuen selbst. Die Mechaniken des Neoliberalismus und des Finanzkapitalismus sind nicht die alleinigen Bauelemente unserer Wirklichkeit, sondern es sind ebenso konkrete Menschen in konkreten Situationen, und es sind Dinge, Worte und Bilder, die zwischen ihnen hin und her wechseln, die immer in das Innenleben, in Emotionen und Geist wirken. Es geht darum, wie Identitäten und Lebensformen entstehen, die Ausdruck von Kapital, Produktivität und »Kreativität« sind, alle in einem einzigen Ziel vereint: Dass »es« weitergeht. Damit das Weitergehen geschmeidig bleibt, verändert der Neoliberalismus die kulturellen und semantischen Einrichtungen, die dem Staat einst Stabilität verliehen: Sie sind durch ihre Ökonomisierung und »Privatisierung« zu Marktinstrumenten geworden, denen an der Ordnung weniger als am Profit gelegen ist. In die Bresche springt ein neuer Rechtspopulismus, mit seinen »identitären« Angeboten, seinen Verschwörungsphantasien und Sündenböcken und mit seinen Widerspiegelungen in den gierigen Mainstream-Medien. Die Autoren erkunden die subjektiven Faktoren: Sie erörtern die Frage, wie sich Neoliberalismus anfühlt, wie er das Sehen, Hören und Empfinden durchdringt, wie er dem Einzelnen sogar zu einer Person zu werden verspricht. Von den Dingen geht eine neue »magische« Kraft aus, sie sind nicht mehr äußere Materie, äußerer Schein und äußerer Sinn, sondern auch Teil des Subjekts.Zugleich ist die Atomisierung (und virtuelle Vernetzung) des Subjekts in einem absurden Grad fortgeschritten; man lebt nicht in der Gesellschaft und in einem Staat, sondern man lebt trotz der Gesellschaft und trotz des Staates. Deswegen stellt sich zu guter Letzt die Frage: Wie kann das Subjekt überleben? Und vor allem: Wie kann es mehr als bloß überleben?

  • von Ines Bayer
    44,00 €

    Anthony Mann (1906-67) gehört zu den prägendsten Filmregisseuren des klassischen Hollywood - und zugleich zu jenen, über die bislang wenig geforscht und geschrieben wurde. Diese Monografie, die erste in deutscher Sprache, schließt diese Lücke. Sie beschreibt und analysiert die stilistischen Eigenheiten sowie die zentralen Themen und Motive im Werk des Regisseurs anhand einer Passage durch seine 39 Filme. Ein Schwerpunkt liegt auf Manns großen Western der 1950er Jahre, viele davon, ikonisch geworden, mit James Stewart. Als Konstante im Werk Anthony Manns tritt dabei ein ausgesprochen physischer Stil hervor, der die Positionierung des Körpers im Bildkader genauso betrifft wie den Umgang mit der Landschaft, in der die Berge nie nur Dekor sind, sondern unter Schmerzen erklommen werden. Überhaupt forscht Mann dem Effekt von Gewalt auf den menschlichen Körper mit Nachdruck nach und registriert an seinen Figuren den Schmerz, den eine Wunde bereitet, und die Anstrengung, die das Töten abverlangt. So ist Manns Kino letztlich ein Kino der Verwundung: des Schmerzes, des Ertragens, des Überwindens, selten des Sich-Ergebens. Seine Filme fügen sich zu einem Panorama vom Dasein des Menschen - zumeist: des Mannes - in einer harschen Welt.

  • von Martin Doll
    25,00 €

    >Anti-Montage-Ästhetik >Chaos Cinema >Post-Continuity Dies sind nur drei der vielen Schlagworte, mit denen seit der Jahrtausendwende im Zuge der Digitalisierung des Kinos die Totenglocke der Montage geläutet wurde. Diese manchmal etwas überhitzt als schierer Verlust beklagte Entwicklung wird in diesem Band analytisch kühler betrachtet und historisch eingeordnet. So können die durch Montage konstituierten mannigfaltigen medialen Räume und Zeiten aktueller wie auch älterer Kino- und Fernsehproduktionen in ihrer Eigensinnigkeit genauer beleuchtet werden. >Filmmontage< wird dadurch zu einem äußerst schillernden Begriff, der als ähnlich entgrenzt und verflüssigt zu verstehen ist wie die angesichts der technischen Entwicklungen immer instabiler werdenden Medien Film und Fernsehen.Die Beiträge in diesem Buch machen sich zur Aufgabe, die mitunter postulierte Kluft zwischen Medien- und Filmwissenschaft zu überbrücken, also Technik und Ästhetik pointiert zusammenzudenken. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven widmen sich die Autor_innen Positionen der Montage, und zwar von der politischen Dimension der Parallelmontage bei D.W. Griffiths THE BIRTH OF A NATION, über dokumentarische Formen des Sensory Ethnography Lab bis hin zu synoptischen Darstellungsweisen des compositing im Splitscreen und in gegenwärtigen Computer-Desktopfilmen.

  • von Sebastian Friedrich
    14,00 €

    Seit den Erfolgen der AfD wird über die Ursachen des Rechtsrucks diskutiert und die soziale Frage wiederentdeckt. Während sich die Rechte als Alternative präsentiert, machen die etablierten Parteien so weiter wie bisher. Die Linke aber scheint blockiert und hat sich in einer Diskussion festgebissen, die kulturelle und soziale Kämpfe künstlich trennt. Dabei sind sie gemeinsam die Grundlage für linke Politik - für eine Neue Klassenpolitik nämlich, die die Interessen der Lohnabhängigen und sozial Abgehängten ernst nimmt und zugleich Antirassismus, Feminismus und die Anerkennungskämpfe von Minderheiten nicht für zweitrangig erklärt.Der Band versammelt über 30 Beiträge: von Katja Barthold, Torsten Bewernitz, Peter Birke, Martin Birkner, Violetta Bock, Samuel Decker, Klaus Dörre, Hannah Eberle, Silvia Federici, Sebastian Friedrich, Christian Frings, Thomas Goes, kollektiv aus Bremen, Frigga Haug, Stefanie Hürtgen, Gabriel Kuhn, Lower Class Magazine, John Lütten, Philipp Mattern, Fabian Namberger, Peter Nowak, Nina Scholz, Hannah Schultes, Ines Schwerdtner, Georg Seeßlen, Beverly Silver, Guido Speckmann, Keeanga-Yamahtta Taylor, Nelli Tügel, Ceren Türkmen, Hans-Jürgen Urban, Mag Wompel und Michael Zander.

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