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Bücher veröffentlicht von Edition Schublade

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  • von Tomas Glanc
    15,00 €

    Dada scheint auf den ersten Blick sehr russisch zu sein. Die russische Avantgarde hätte den Dadaismus und die Dadaisten eigentlich bestens verstehen müssen, bedenkt man Russlands Tradition des Nihilismus, die Autorität der avantgardistischen Gegenstandslosigkeit und die gewichtige Rolle, die die Rhetorik der Revolution gespielt hat. Auch gab es in den damaligen Kunstzentren Paris und Berlin zahlreiche Anknüpfungspunkte zwischen den russischen Modernisten und den Dada-Protagonisten, und Lenin wohnte in Zürich bekanntlich neben dem Cabaret Voltaire. Doch die Dada-Rezeption in Russland setzt relativ spät ein, fällt zudem sehr kritisch aus, und bis Ende der 1920er Jahre schreiben erstaunlich wenige Autoren auf Russisch über den Dadaismus.Der Band »Sie faulen bereits, und der Brand ist entfacht« führt zum ersten Mal die wichtigsten, bislang versprengten russischen Dada-Reflexionen sowohl in deutscher Übersetzung als auch im Original zusammen und versieht sie mit biografischen, bibliografischen und zeithistorischen Kommentaren. Zu den Beiträgen gehören Roman Jakobsons zentrale erste russischsprachige Betrachtung des Dadaismus überhaupt, in der er die neue Richtung auch im Zusammenhang mit den Theorien von Oswald Spengler, Albert Einstein und Nikolaj Bucharin diskutiert; eine dichterische Stellungnahme von Vladimir Majakovskij; ein Text des berühmten sowjetischen Kunstkritikers Abram Efros und zahlreiche weitere. Sie alle vermitteln die explosive Energie, die Dada ausstrahlte und die zu einer intensiven intellektuellen Auseinandersetzung geführt hat. Dass die Verbreitung von Dada in Russland dennoch scheiterte, hatte offensichtlich nicht nur mit dem Bürgerkrieg, mit der Revolution und der bolschewistischen Kulturpolitik zu tun: Eher hatte die in Zürich gegründete Antikunst doch andere Intentionen als der Radikalismus der russischen Moderne in seinen unterschiedlichen Facetten.

  • von Sandra Frimmel
    10,00 €

    Das ZKK:Rereading La nuova arte sovietica: una prospettiva non ufficiale rekonstruiert die Debatten rund um eine hochpolitisierte Ausstellung: Die sogenannte Dissens-Biennale fand 1977 in Venedig anlässlich des 60. Jubiläums der Oktoberrevolution statt und sollte das Phänomen des Andersdenkens in den Ostblockstaaten untersuchen. Dieses Vorhaben sorgte langfristig für eine derartige politische Missstimmung, dass die Sowjetunion nach der Eröffnung der zentralen Kunstausstellung La nuova arte sovietica: una prospettiva non ufficiale (Die neue sowjetische Kunst: Eine inoffizielle Perspektive) mehrere Jahre nicht an der Biennale di Venezia teilnahm.Anhand teilweise bisher unveröffentlichter Archivdokumente kommen in diesem Buch die Organisatoren der Biennale, die beteiligten Künstler und Kuratoren, Kritiker und Journalisten sowie Vertreter der sowjetischen Kultur- und Aussenpolitik zu Wort, sodass ein aufschlussreicher Dialog über empfundene und tatsächliche, künstlerische und politische Provokation entsteht.

  • von Sylvia Sasse
    12,00 €

    Lachen befreit von der Angst, und Lachen macht Angst. Es ist weder kulturenübergreifend akzeptiert noch generationen- und epochenübergreifend verständlich. Satiren, Karikaturen, Parodien sind wieder verstärkt Auslöser für Zensur, Verbote, Gerichtsverfahren und Terrorakte. Dass Lachen Angst macht, zeigen vielfach die Reaktionen auf Michael Bachtins Studie über die Lachkultur in Mittelalter und Renaissance Rabelais und seine Welt. Volkskultur als Gegenkultur: In der Sowjetunion wurde Bachtins Buch als Angriff auf die revolutionäre Kraft des Volkes und als Verharmlosung des Klassenkampfes gelesen. Im heutigen Russland gilt Bachtins Karnevalstheorie als Angriff auf die Kirche, die sich durch das karnevalistische Weltbild in ihren Grundfesten erschüttert sieht.Das Buch stellt Auszüge aus Bachtins Dissertationsverteidigung von 1946 in deutscher Erstübersetzung vor und macht damit anschaulich, wie eine wissenschaftlich-inhaltliche Diskussion über Bachtins Buch mit Forderungen nach Parteilichkeit in der Wissenschaft kollidiert.

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