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  • von Therese Muxeneder
    36,00 €

    "It is remarkable and significant that these two men both emerged out of the Austrian decadence in 1874 - both of them destined to cause a truly salutary disturbance of vital importance to European culture." (Ernst Krenek, 1934)On the occasion of the 150th birthdays of Arnold Schönberg and Karl Kraus, the intellectual affinities of two of the most influential figures of Viennese Modernism are highlighted for the first time in a publication. The musical visionary Schönberg and the media-critical writer Kraus inscribed themselves in an era rich in artistic, social and political explosions.Advocating progress in music, Schönberg embodied the courage to break with conventions. In keeping with the interdisciplinary orientation of Viennese Modernism, the composer also expressed himself as a writer and painter. As a censor of language, Kraus fought an unrelenting battle against corrupting newspaper phrases, double standards and esthetic uniformity. The two jubilarians were united by an unspoken understanding of artistic and social matters, and by a shared ethical program which aimed at a claim to truth in all areas of art.The correspondence between Schönberg and Kraus, edited and commented in full for the first time, reveals parallels, but also discontinuities and ruptures in an acquaintance that lasted over four decades. Contemporary testimonies from the fields of architecture, poetry, painting and music form the basis of a cross-media panorama of intellectual and artistic crossroads.New music in Vienna around 1900 is addressed in the publication, as is the influence of the reader Kraus on Schönberg's aesthetics of Sprechstimme. In style and ideas, the composer proves to be a prolific reader of the legendary periodical "Die Fackel" published by Kraus. Schönberg and Kraus shared the experience of an eventful conditio Judaica in the shadow of rising National Socialism. Schönberg's emigration to the USA in the fall of 1933 marked a turning point in the relationship between the two Viennese artists. Schönberg's exile library proves that Kraus remained a key reference for him.

  • von Cine Graph
    28,00 €

    Ausgehend von den beliebten Unterhaltungsmedien der Bühnen-Operette und der Revue sowie einigen stummen Filmoperetten entstand nach Einführung des Tonfilms 1929 in Deutschland das populäre Genre der Tonfilm-Operette bzw. der musikalischen Komödie.Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 wurde ein großer Teil der gerade an diesem Genre beteiligten Künstlerinnen und Künstler ins Exil getrieben: Regisseure (Wilhelm Thiele, Hanns Schwarz), Autoren (Franz Schulz, Fritz Rotter, Felix Joachimson/Jackson, Hermann Kosterlitz/Henry Koster), Komponisten (Jean und Robert Gilbert, Friedrich Hollaender, Paul Abraham, Hans May, Werner Richard Heymann) und Stars (Max Hansen, Gitta Alpár). Der Katalog zum cinefest dokumentiert mit Kritiken, Materi-alien und Hintergrundtexten über 25 Beispiele aus dem umfangreichen Genre. Dabei liegt die Konzentration auf dem frühen Tonfilm und umfasst Klassiker wie Ihre Hoheit befiehlt (1930/31, Hanns Schwarz), Bomben auf Monte Carlo (1931, Hanns Schwarz), Ein Lied geht um die Welt (1933, Richard Oswald), amerikanische Produktionen (The Love Parade, 1929, Ernst Lubitsch; Top Hat, 1935, Mark Sandrich), aber auch unbekanntere Werke und Entdeckungen wie Der Herr auf Bestellung (1930, Geza von Bolvary), Die schwebende Jungfrau (1931, Carl Boese) und Die verliebte Firma (1931/32, Max Ophüls). Im NS-Film versuchte man die musikalische Tradition mit Revuefilmen mit z.T. internationalen Stars (Imperio Argentina, Zarah Leander) fortzuführen. Und auch im Nachkriegsfilm wurde weitergesungen (Heidelberger Romanze, 1951, Paul Verhoeven; Meine Frau macht Musik, 1957/58, Hans Heinrich).

  • von Wolfgang Martynkewicz
    19,00 €

    Es gibt viele Versuche, Amerika zu erzählen, die hier versammelten stammen aus der Zeit um 1945. In diesem Jahr kam Jean-Paul Sartre, der mit seinem Existentialismus in Paris Furore machte, zum ersten Mal nach Amerika, ein Jahr danach ging Albert Camus auf die Reise und 1947 brach Simone de Beauvoir zu ihrer Vortragsreise auf. Amerika war ein Faszinosum, das Land der Zukunft. Wie man zu Amerika, zur Demokratie stand, wurde gleich nach dem Zweiten Weltkrieg zum heiß umstrittenen Thema. Die deutschen Intellektuellen gingen mehrheitlich auf Distanz. Margret Boveri veröffentlichte 1946 ihre "Amerikafibel für erwachsene Deutsche". Es waren vor allem die französischen Intellektuellen, die einen Blickwechsel herbeiführten. Nicht mehr der Dualismus von Kultur und Zivilisation stand im Vordergrund, sondern der Rassismus. Hier zeige sich, so Beauvoir, "die Kluft zwischen Ideal und Wirklichkeit" der amerikanischen Demokratie. An dieser Kluft hat sich auch in Zeiten von Black Lives Matter nichts geändert - im Gegenteil.

  • von Sebastian Domsch
    19,00 €

    Brooklyn ist down, Brooklyn ist in - auf jeden Fall aber ist es immer eine Geschichte wert. Jahrzehntelang im Schatten von Manhattan hat sich Brooklyn vor allem seit der Jahrtausendwende zu so etwas wie dem ironisch schlagenden Herzen der amerikanischen Gegenwartsliteratur entwickelt, mit Autor:innen wie Paul Auster, Jennifer Egan, Colson Whitehead, Jonathan Safran Foer, Nicole Krauss und Jhumpa Lahiri.Der Bogen des literarischen Brooklyns, dem man in diesem Buch folgen kann, fängt aber bereits bei Walt Whitmans Rhapsodien auf die Brooklyn Ferry und Hart Cranes modernistischer Feier der Brooklyn Bridge an, und zieht sich über den Beginn des "Brooklyn Cool" bei Truman Capote und dem February House bis zur Gegenwart bei Jonatham Lethem und Paula Fox.

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    34,00 €

    Die Literatur der »Neuen Sensibilität« (circa 1965-1975) ist bis heute weitgehend terra incognita der deutschsprachigen Literaturgeschichte geblieben. Sie wird von einer nur lose integrierten intellektuellen Formation getragen, die sich teils explizit, teils implizit auf die aus den USA importierten begrifflichen Einsätze von Susan Sontag, Tom Wolfe, Leslie A. Fiedler, Herbert Marcuse und anderen bezieht. In den Werken von seinerzeit jungen Autorinnen und Autoren wie Elfriede Jelinek, Rolf Dieter Brinkmann, Renate Matthaei, Peter Handke, Renate Rasp, Hubert Fichte, Barbara Frischmuth, Gerhard Zwerenz oder Helga M. Novak wird die Agenda der Neuen Sensibilität fassbar: Provokative Drastik, Massenmedien- und Konsumbezug, Sex- und Gewaltdarstellungen sowie nicht zuletzt die experimentelle Strapazierung des Buchmediums zielen auf nicht weniger als auf eine »Revolution der Wahrnehmung«.

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    28,00 €

    Daniel Schmids Kino-Anfänge lagen zwar in Deutschland, wo er in Berlin Film studierte, früh intensive Kontakte in die Bewegung des Jungen Deutschen Films pflegte und bald zum Kreis um Rainer Werner Fassbinder gehörte, in dessen Filmen er auch als Darsteller mitwirkte. Doch war er durch und durch ein Schweizer Regisseur.Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit auf ihn, als der junge Bündner mit jüdischen Wurzeln Fassbinders heftig umstrittenes Stück "Der Müll, die Stadt und der Tod" verfilmte (Schatten der Engel) und 1976 in Cannes zeigte. So richtig kam seine Regiekarriere nach 1980 in Gang, als er sich in einer Vielzahl von Genres profilierte. Das Spektrum reicht von der berührenden Beobachtung gealterter Operndiven im Altersheim (Der Kuss der Tosca, 1984) über die Neulektüre literarischer Klassiker, etwa Jenatsch (1987) nach C. F. Meyer, mehrere Kurzfilme oder eine Bestandsaufnahme schweizerischer Filmgeschichte, bis zum grotesk-postmodernen Beresina (1999), der viel ästhetischen wie politischen Zeitgeist atmet. Ein "Realist" wollte Schmid nie sein. Radikale Ästhetik paart sich mit der Affinität zu mythologischen (Kino-)Bildern, zu großer Oper, Popmusik oder Kitsch - sie zeugen von barocken Neigungen und Motiven abgesunkener kultureller Erinnerung.

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    28,00 €

    Luis Trenkers Medienkarriere reicht vom Schauspieler und Filmemacher zum Filmproduzenten und Medienstrategen, vom Stummfilm und Weimarer Kino bis zum Nachkriegskino und Fernsehen. Seine alpinistische Körper-Performance verhalf ihm zu seinem Debüt im Bergfilm.Als Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent konnte sich Trenker ab 1931 in Form von teils mehrsprachig produzierten Spielfilmen einen Namen machen. Dank seines Gespürs für die ästhetischen und performativen Anforderungen der jungen Fernsehlandschaft der Nachkriegszeit gelang ihm nach 1945, trotz seiner Involvierung in die Medienlandschaft des deutschen und italienischen Faschismus, ein mediales Comeback. Die (Dis-)kontinuitäten in Trenkers Werk werden in diesem Band in Form von sechs Beiträgen untersucht: Mit den Filmen Les Chevaliers De La Montagne (Der Sohn der weissen Berge, 1930), Der Rebell (1932), Il Prigioniero Della Montagna (Flucht in die Dolomiten, 1955) und den TV-Serien "Luis Trenker erzählt" (1959-1973) und "Luftsprünge" (1969-1970) widmen wir uns sowohl Klassikern als auch weniger beleuchteten Produktionen.

  • von Elisabeth K. Paefgen
    20,00 €

    Robert Altmans Film GOSFORD PARK ist vieles gleichzeitig: ein Gesellschaftsdrama, eine Sozialstudie mit dokumentarischen Anklängen, ein Kriminalfilm und nicht zuletzt eine Familientragödie mit antiken Ausmaßen.In seinem drittletzten Film hat sich der amerikanische Regisseur an neuen Genres versucht und - wie schon in zahlreichen Filmen zuvor - die Regeln für die jeweilige Gattung verschoben, indem er innovative Lösungen für bekannte Muster gefunden hat. Alles beginnt wie ein klassischer upstairs-downstairs-Film, aber Altmans amerikanisch geprägter Blick auf die englischen Traditionen blickt hinter viele Kulissen und führt zur kritischen Analyse eines Gesellschaftssystems, das auf überholten hierarchischen Strukturen basiert. Gleichwohl bewahrt der u. a. mit Maggie Smith und Kristin Scott Thomas besetzte Film seinen unterhaltsamen Charakter, weil die Konflikte mit scheinbar leichter Hand gezeigt werden und die musikalische Inszenierung für Ablenkung von den dramatischen Ereignissen sorgt.

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    32,00 €

    Hein schreibt Zeitstücke und Gesellschaftsromane - von u. a. "Cromwell" und "Horns Ende" über den "Tangospieler" bis "Willenbrock" und "Unterm Staub der Zeit"."Öffentlich arbeiten" heißt ein früher Band mit Essays des Schriftstellers Christoph Hein. Das trifft sein Literaturverständnis gut, leitet sich die Formel doch her vom Anspruch der Aufklärung, über literarische Öffentlichkeit politisch wirksam werden zu können, ein Korrektiv zu sein für die Mächtigen. Das gilt für die Verhältnisse in der DDR ebenso wie nach der 'Wende' in der gesamtdeutschen Bundesrepublik. Mit hohem moralischem Anspruch nimmt Hein seit der Jahrtausendwende in den großen Romanen die Missstände der Konsumgesellschaft und des ungebremsten Kapitalismus, die Verlogenheit des kleinbürgerlichen Milieus, sexuelle Intoleranz, das Scheitern des Rechtsstaates oder die Misere des 20. Jahrhunderts insgesamt in den Blick. Immer erweist sich das individuelle Leben als zerbrechlich unter den herrschenden Verhältnissen, auch wenn das Schicksal von Flüchtlingen beleuchtet oder der Terrorismus der RAF aufgearbeitet wird. Im Registrieren der Begebenheiten zeigt sich das Negative; die Hoffnung liegt invers im dargestellten Verfall, weil das Andere darin bereits aufscheint. Am 8. April 2024 feiert Christoph Hein seinen 80. Geburtstag - ein guter Anlass für eine völlige Neufassung des lange vergriffenen TEXT+KRITIK-Heftes 111, das 1991 erschien und natürlich vor allem seinem Schreiben und Wirken in der DDR gewidmet war. Die Neufassung des Heftes enthält neben Analysen zum neueren Werk Heins auch Beiträge zu seien "frühen Jahren", zu poetologischen Fragen, zu den Kinderbüchern und zum Zeitkritiker Hein sowie ein Gespräch mit dem Autor. "Mit seinen Theaterstücken, die sich für die treibenden Kräfte der Geschichte interessieren (und für deren Subjekte), sowie mit Prosatexten über den entfremdeten Alltag in hochentwickelten Industriegesellschaften wurde Hein zu einem der wichtigsten kritischen DDR-Autoren. Für sich selbst reklamiert er zwar nur die Rolle eines Beobachters und Beschreibers - eines 'Chronisten ohne Botschaft'. Er gestaltet diese Rolle allerdings so, dass es für Publikum und Leser kaum Alternativen zu einem moralischen Positionsbezug gibt. Die Rolle des kritischen Chronisten von Geschichte und Gegenwart hat er auch nach der deutschen Vereinigung nicht aufgegeben." Hannes Krauss ("Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" - KLG).

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    28,00 €

    "Sie kam aus Mariupol" - die Nöte von aus Russland oder der Ukraine nach Deutschland emigrierten Frauen prägen Wodins Werk.Natascha Wodin wurde 1945 als Kind verschleppter Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion in Fürth geboren. Ihre Prosa steht im Zeichen der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse und historischer Tabus. Die Autorin thematisiert die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, die Entdeckung der Herkunft, die Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit und ihre Überwindung. "Ich schrieb, weil ich nicht leben konnte", heißt es im Roman "Nachtgeschwister". Die Protagonistinnen Wodins sind benachteiligte, aber starke, lebensbejahende Frauen, ihre Schicksale berühren und ergreifen.Die Beiträge des Heftes untersuchen die vielseitigen thematischen Aspekte im literarischen Schaffen der Autorin. Im Mittelpunkt stehen die Aufarbeitung der Wende und die Ost-West-Dichotomie, Ausgrenzung und Resilienz, Zeitgeschichte und kulturelles Gedächtnis. Die Thematisierung von Intertextualität und Übersetzung ermöglichen Einblicke in die Schreibverfahren Wodins und machen neue Verknüpfungen und Dynamiken innerhalb der Texte sowie die lyrischen Verfahren der Verdichtung und Verschränkung sichtbar.

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    28,00 €

    Einfühlungsvermögen und historische Genauigkeit - im melancholischen Ton kreisen Treichels Erzähler um Alltag, Sorgen und Verstörung im Nachkriegsdeutschland.Hans-Ulrich Treichel (geb. 1952) gehört zu den wichtigsten Autoren der deutschen Literaturgeschichte nach 1989; sein Roman "Der Verlorene" (1998), Welterfolg, Bestseller und (Schul-)Klassiker, übersetzt in über 25 Sprachen, gilt als einzigartige Erzählung über die psychosozialen Verwerfungen der deutschen Nachkriegsgeschichte. Mittlerweile ergeben Treichels Romane eine Art Psychogramm der bundesdeutschen Gesellschafts- und Intellektuellengeschichte; sein literarischer Stil changiert zwischen Sprachvirtuosität, Melancholie und Heiterkeit, insbesondere die ironische Selbstreflexion seiner Figuren hat den 'Treichel-Sound' berühmt gemacht.Als Professor am Leipziger Literaturinstitut hat Treichel zahlreichen Autorinnen und Autoren das literarische Schreiben gelehrt, als Literaturwissenschaftler sich um das Werk Wolfgang Koeppens verdient gemacht. Das eigene Werk umfasst neben Prosa zahlreiche Gedichtbände, Reisebeschreibungen, autobiografische Skizzen, Essays zum literarischen Schreiben und zur modernen Literatur.

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    42,00 €

    Guillaume Dufay, kurz vor 1400 geboren, 1474 in Cambrai gestorben, ist der erste Komponist, in dem sich die neue Musik der Renaissance kristallisiert.Dufay ist "der erste Komponist, von dem es ein reiches, in sich hochdifferenziertes OEuvre gibt. Er ist die erste Persönlichkeit, die sich wirklich über sein musikalisches Werk und seine musikalische Tätigkeit definiert hat und definieren wollte. Und er ist der erste Komponist, von dem wir eine wirklich klare Biographie erkennen können" (Laurenz Lütteken). Anlässlich des 550. Todesjahres versammelt der Band die Beiträge renommierter Renaissance-Forscher, deren innovative Perspektiven der Dufay-Forschung neue Impulse sowohl im Hinblick auf die Kontexte der Musik als auch auf die Kompositionen selbst geben und zu einer anregenden Lektüre einladen.Mit Beiträgen von Esma Cerkovnik, Thomas Leinkauf, Michael Meyer, Klaus Pietschmann, Volker Reinhardt, Nicole Schwindt, Boris Voigt und Melanie Wald-Fuhrmann.

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    28,00 €

    Franz Martin Olbrisch, geboren 1952 in Mülheim/Ruhr, teilt seine Werke in Orchester- und Ensemblewerke, Kammermusik und Solostücke, Tape Music, Werke mit visuellem Anteil und Gruppenarbeiten ein.In letzter Zeit hat der Komponist vor allem mit seinen radiophonen Hörstücken für große Aufmerksamkeit gesorgt. Diese Stücke, seine Klanginstallationen, aber auch Orchesterwerke wie "Craquele" (2010) sowie Bezüge zu Werken anderer Komponisten eines beeindruckend breiten, facettenreichen und vor allem tiefsinnigen Schaffens sind Thema des Bandes.Mit Beiträgen von Miriam Akkermann, Stefan Fricke, Jörn Peter Hiekel, Tobias Schick, Alice StaSková und Martin Supper.

  • von Therese Muxeneder
    36,00 €

    "Es ist merkwürdig und bezeichnend, dass die österreichische Decadence im gleichen Jahre 1874 diese beiden Männer hervorgebracht hat, die bestimmt sind, in zahllosen Generationen eine wahrhaft heilsame und für die europäische Kultur entscheidende Unruhe hervorzurufen." (Ernst Krenek, 1934)Anlässlich der 150. Geburtstage von Arnold Schönberg und Karl Kraus wird die Geistesverwandtschaft zweier maßgeblicher Impulsgeber der Wiener Moderne erstmals in einer Publikation beleuchtet. Der musikalische Visionär Schönberg und der medienkritische Schriftsteller Kraus haben sich in eine von künstlerischen, gesellschaftlichen und politischen Explosionen überreiche Epoche eingeschrieben.Als Advokat des Fortschritts in der Musik stand Schönberg für den Mut zur Abweichung von Konventionen. Die interdisziplinäre Ausrichtung der Wiener Moderne mitprägend, betätigte er sich auch als Schriftsteller und Maler. Als Sittenrichter der Sprache führte Kraus einen unerbittlichen Kampf gegen die korrumpierende Zeitungsphrase, gegen Doppelmoral und ästhetisches Gleichmaß. Die beiden Jubilare einte ein unausgesprochenes Verstehen in künstlerischen und gesellschaftlichen Belangen, ein gemeinsames ethisches Programm, das auf Wahrheitsanspruch in allen Bereichen der Kunst abzielte.Aus dem erstmals vollständig wiedergegebenen und kommentierten Briefwechsel Schönberg - Kraus erschließen sich Parallelen, aber auch Diskontinuitäten und Brüche einer über vier Jahrzehnte währenden Bekanntschaft. Zeitzeugenstimmen aus Architektur, Dichtung, Malerei und Musik grundieren ein Metier-übergreifendes Panorama intellektueller und künstlerischer Wegkreuzungen. Neue Musik in Wien um 1900 wird in der Publikation ebenso thematisiert wie der Einfluss des Vorlesers Kraus auf Schönbergs Sprechtonästhetik. In Stil und Gedanken erweist sich der Komponist als produktiver Leser des von Kraus herausgegebenen, legendären Periodikums "Die Fackel". Schönberg und Kraus teilen die Erfahrung einer wechselvollen Conditio Judaica im Schatten des aufsteigenden Nationalsozialismus. Mit der Emigration Schönbergs in die USA im Herbst 1933 erfährt die Verbindung der beiden Wiener Unruhestifter eine Zäsur. Schönbergs Exilbibliothek erweist Kraus weiterhin als maßgebende Bezugsgröße.

  • von Nora Born
    32,00 €

    Irma Schoenberg Wolpe Rademacher (1902-1984) war Weggefährtin zweier berühmter Persönlichkeiten, des Komponisten Stefan Wolpe und des Mathematikers Hans Rademacher, und prägte als Pianistin, Pädagogin und Mentorin mehrere Generationen von Musikerinnen und Musikern, die die Musikszene der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich beeinflussten.Ihre starke Verbindung zu ihrer zionistischen Familie, ihre Studienaufenthalte quer durch Europa, der Weg ihrer Emigration und ihr nachkriegszeitliches Leben und Wirken in den USA spiegeln viele Aspekte und zahlreiche Ausprägungen der unterschiedlichen Gesellschaften und Milieus wider, in denen sie sich während ihres Lebens selbstbewusst und souverän bewegte.Auf Grundlage von lange unzugänglichem Archivmaterial und von Zeitzeugen-Interviews zeichnet das Buch ausführlich und facettenreich erstmals die bewegte Biografie von Irma Schoenberg Wolpe Rademacher nach und möchte die Erinnerung an diese außergewöhnliche Musikerin wiederbeleben.

  • von Stephan Braese
    42,00 €

    Jazz übte eine eminente kulturelle Wirkung auf zahlreiche Sphären der neuen Öffentlichkeit Deutschlands nach der Befreiung 1945 aus und wurde zum Ausdruck eines komplexen Zeit- und Lebensgefühls, das weit über Liebhaberkreise hinaus Einfluss auch auf Literatur und Film, Debatten und Diskurse genommen hat.Das Buch zeigt in konzisen Lektüren der unterschiedlichsten Zeugnisse - von Fan-Zines und Leserbriefen über Essays und Sachliteratur, Romane, Hörspiele und Filme bis zu Zeitschriften wie "twen" oder mündlichen Überlieferungen aus der "Exi"-Jugendszene -, in welchem Maß Jazz durch seine enge Verknüpfung mit der radikal kritischen, dabei zugleich 'zurückgenommenen' Haltung des amerikanischen Cool gegenkulturelle Virulenz zum restaurativen Geist der Adenauer-Ära entfaltet hat. Zugleich wird deutlich, dass diese Virulenz durch die besonderen Bedingungen im Westdeutschland der Nachkriegsjahre spezifisch aufgerufen wurde. Zu diesen gerade an diesem Ort relevanten, letztlich unvermeidlichen Bedeutungsfeldern gerieten vor allem die Frage nach dem Rassismus, die Frage nach der nationalen 'Identität' und schließlich die Revision des Verhältnisses von Ethik und Ästhetik durch eine radikale Ausdruckskultur.Jazz wird erkennbar als genuiner Ausdruck eines zutiefst skeptischen Lebensgefühls - bis die charakteristische Haltung des Cool durch die des lautstarken und aktivistischen Protestes einschließlich der sie begleitenden neuen musikalischen Soundtracks abgelöst wurde.

  • von Jörn Glasenapp
    28,00 €

    Mit Blick auf die bundesrepublikanische Filmgeschichte gelten die 1980er Jahre als Dekade des Niedergangs. Doch die Filme dieses Jahrzehnts haben weit mehr zu bieten, als es zunächst scheinen mag ...Das Kino der 1980er Jahre sei biedermeierlich, harmlos und angepasst, der Elan des Neuen Deutschen Films habe sich nach Rainer Werner Fassbinders frühem Tod im Jahr 1982 nur allzu rasch verflüchtigt. So lautet das monolithische Pauschalurteil über 'Kohls Kino', das, nur weil es seit Jahrzehnten unhinterfragt geblieben ist, nicht richtiger wird. Ebendies möchte der vorliegende Band zeigen, der sich um eine Revision und zu einem gewissen Teil auch Rehabilitation von - häufig kommerziell ausgesprochen erfolgreichen - Filmen wie "Ediths Tagebuch", "Die flambierte Frau", "Männer", "Out of Rosenheim" und "Das schreckliche Mädchen" anhand von Einzelanalysen bemüht.

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    28,00 €

    "Heroisches Blutvergießen", mit diesem Begriff, der schon fast zu einer Genrebezeichnung gereift ist, werden John Woos Werke der 1980er und 1990er Jahre gern erfasst. Doch Woo Yu-sen, besser bekannt unter dem Namen John Woo, ist weit mehr als nur der Schöpfer eines brachialen Actionkinos.Als eindeutiges Kind des Hongkong-Kinos, dessen Produktionsweisen und filmsprachlichen Traditionen John Woo aufgriff, um sie auf eigenwillige und stilsichere Weise neu zu interpretieren, sind seine Werke ebenso geprägt von flamboyanten, ästhetisierten, durch ständige Rhythmuswechsel strukturierte Kampfchoreografien wie von einem komplexen Wertekanon, der aus seiner christlichen Erziehung, aus Ideen der Ritterlichkeit und der chinesischen Geisteswelt gleichermaßen schöpft. Seine Helden mögen entschlossen und heroisch sein, doch sie sind ebenso zerrissen, zweifelnd und melancholisch. Nach dem Karrierebeginn in Hongkong, arbeitete Woo ein Jahrzehnt in Hollywood und heute in der Volksrepublik China. Seinen Stil adaptierte er den jeweiligen Produktionsumständen, doch er blieb ihm stets treu.

  • von Manfred Loimeier
    24,00 €

    Statt abstrakt politische sind es bei Abdulrazak Gurnah konkret persönliche Situationen, in denen die Möglichkeiten und Bedingungen des internationalen Zusammenlebens ausgehandelt werden.Geboren in Sansibar als Sohn eines aus Jemen kommenden Geschäftsmannes, exilierte Gurnah 1967 mit seinem Bruder nach Großbritannien und jobbte dort zunächst als Krankenpfleger. Er studierte englische Literaturwissenschaften an der Canterbury Christ Church University und promovierte an der University of Kent. Er war Dozent an der Bayero University in Kano, Nigeria und anschließend Professor für englische und postkoloniale Literaturen an der University of Kent.Gurnahs Internationalität zeigt sich schon formal in seiner Literatur. Er setzt seine Romane in Bezug zu Klassikern der europäischen und US-amerikanischen Literaturen, integriert Geschichten und Legenden der Suaheli-Kultur und folgt mit dem Modell des Erzählreigens einem Prinzip arabischer Literaturen. Hinzu kommt als Wesen der Oralität, dass ähnlich klingende Ereignisse immer wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt, ergänzt oder variiert werden. Dieses transformative Element in Gurnahs Romanen, die damit verschiedene Erzähltraditionen und Diskurslinien überbrücken, ist das hervorstechendste Merkmal des literarischen Schreibens des Literatur-Nobelpreisträgers.

  • von Georg Oberhumer
    28,00 €

    "Warum bin ich hier? fragt die Krawattenrechnung. Ordne mich ein! fordern einige Zeilen, die ein Gedichtanfang sein könnten. Deute mich! ruft ein nicht abgeschickter Briefentwurf, ergänze mich! krächzt ein zerrissener Zettel." (Sandro Huber: Das Apollo-Department)Studierende des Instituts für Sprachkunst in Wien haben sich ein Jahr lang mit dem literarischen Erbe Konrad Bayers und dem späten Nachhall der Wiener Gruppe befasst. Sie trafen sich in jener Wohnung im dritten Wiener Bezirk, in der Konrad Bayer und die ihn um viele Jahre überlebende Traudl Bayer-Steiger einige Zeit gemeinsam gelebt haben. Dort ist der verbliebene Teilnachlass Konrad Bayers in säurelosen Archivkartons in einem sicheren Manuskriptschrank verwahrt.Der Band versammelt Beiträge zum eisigen Solipsismus Konrad Bayers, zum Überdauern der Dinge, zum Durchrauschen der Gespenster oder zu Bayers vertracktem Verhältnis zu den unterschiedlichsten Ordnungsstrukturen. Neben studentischen Arbeiten findet sich in dieser Auswahl auch der Festvortrag für Traudl Bayer, den die Autorin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin Theresia Prammer anlässlich des 100. Geburtstags in Wien gehalten hat, in dem sie sich ausgehend von der Liebesbeziehung zwischen Traudl Bayer-Steiger und Konrad Bayer mit dem Leben dieser klugen, humorvollen, reichen, lebenslustigen und "mental weitgereisten" Frau befasst.

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    28,00 €

    Friedrich Wilhelm Murnau (1888-1931) zählt zweifellos zu den bekanntesten Namen der Filmgeschichte, seine herausragende Bedeutung für die Geschichte des deutschen und internationalen Films ist unumstritten.Zu den Regisseuren, die maßgeblich von Friedrich Wilhelm Murnau beeinflusst wurden, gehören Alfred Hitchcock, Jean Renoir, Marcel Carné, Eric Rohmer, Werner Herzog und Terrence Malick. Vor dem Hintergrund der entschiedenen Modernität der Filme seines großen Weimarer Antipoden Fritz Lang hat die Forschung dabei das Murnau-Bild eines 'tragischen Romantikers' bzw. 'melancholischen Poeten' des Kinos gezeichnet und dessen Züge vornehmlich am Beispiel einiger weniger Filme herausgearbeitet, vor allem "Nosferatu" (1921/22), "Faust" (1926), "Sunrise" (1927) und "Tabu" (1931).Der Band möchte das vorherrschende Murnau-Bild hinterfragen, wo nötig korrigieren und sein Werk neuen Zugängen öffnen. Dazu befassen sich die Beiträge nicht nur mit einzelnen Filmen Murnaus, sondern unternehmen werkübergreifende thematische, motivische und ästhetische Erkundungen. In ihnen sollen neue Konstellationen sichtbar gemacht sowie Kontexte und Perspektiven erschlossen werden, die bisher nicht im Fokus der Beschäftigung mit Murnau gestanden haben.

  • von Güünter Häntzschel
    36,00 €

    Das 'Land der unbegrenzten Möglichkeiten' in der westdeutschen Nachkriegsliteratur. Nicht ungebrochen sind die Erfahrungen deutscher Literaten imUS-amerikanischen Exil. Oskar Maria Graf findet seine Heimat in New York und bleibt doch ein bayerischer Schriftsteller, Ulrich Becher entdeckt die New Yorker Kneipen als spannungsreiche Lokalitäten, die Geschwister Mann feiern landesweite Erfolge und hadern mit den politischen Zuständen, als fruchtbar erweist sich Adornos Auseinandersetzung mit der Massenkultur. Wolfgang Koeppens Reiseerzähler beobachtet das Land unter magisch wechselnden Lichtverhältnissen.Eine große Entdeckung in ihrer Komplexität von Alterität und poetischer Vertrautheit ist die Lyrik schwarzer Dichterinnen und Dichter, die in BRD und DDR durch Anthologien bekannt wird. Auf den deutschsprachigen Bühnen des Westens sind amerikanische Dramatiker präsent, allen voran Thornton Wilder. Die RezeptionUS-amerikanischer Literatur schwankt zwischen Begeisterung und Einflussangst. Ernest Hemingways lakonischer Stil verlockt ebenso zur Nachahmung wie der amerikanische Polizeiroman, die Reeducation-Ideologie findet ihren Weg in deutsche Kinderbücher, Arno Schmidt destabilisiert und polemisiert.

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    32,00 €

    Literatur im öffentlichen Raum: politisch performt - geheim gesprüht - ästhetisch installiert. Wo uns Literatur unerwartet begegnet, bewegt und erregt.Anders als der Begriff der 'Kunst im öffentlichen Raum' (engl. 'Public Art') hat sich die Bezeichnung 'Literatur im öffentlichen Raum' lange Zeit kaum etabliert. Erst in den letzten Jahren kam es zu Neugründungen, wie der Stabsstelle am Deutschen Literaturarchiv Marbach, zu Projekt- und Forschungsinitiativen, die das Verhältnis von Literatur und Öffentlichkeit in den Blick nehmen. Aktionen, die mit urbanen und regionalen Räumen interagieren, ästhetisch irritieren und politisch intervenieren, Öffentlichkeit also nicht nur suchen, sondern selbst erzeugen und gesellschaftskritisch hinterfragen, erregen vermehrt mediale Aufmerksamkeit. Spannend wird es insbesondere dann, wenn, beispielsweise durch Migration, neue transnationale Öffentlichkeiten oder digitale Produktionsräume entstehen.In diesem Sonderband stellen sich Akteure aus Literatur, Wissenschaft und Kulturbetrieb, Archiven, Museen und der freien Kunstszene in Essays, Aufsätzen, Interviews sowie Graffiti-Gedichten der Frage, was eigentlich passiert, wenn sich Literatur statt zwischen zwei Buchdeckeln mitten im gesellschaftlichen Leben abspielt.

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    39,00 €

    Ob koloniale Raubkunst im Humboldt-Forum, Corona-Pandemie oder Flüchtlingspolitik - wie kaum ein anderer beobachtet Volker Braun seine Gegenwart, die er durchforstet, angreift, deren literarische und kulturelle Traditionen er aufzeigt, ohne je die Hoffnung auf Veränderung aufzugeben.Volker Braun (*1939) ist noch immer einer der maßgeblichen und produktivsten deutschen Autoren der Gegenwartsliteratur. Während sein mannigfaltiges Werk weiter wächst, ermöglichen Archivmaterialien neuerdings ein erweitertes Verständnis seines künstlerischen Schaffens.Die Beiträge der Neufassung widmen sich dem Werk und Wirken Volker Brauns vor allem seit den 1980er Jahren und nehmen aktuelle Perspektiven der Forschung ein: Sie lesen Bekanntes in neuen Konstellationen, stellen Brauns Werk in intermediale und internationale Zusammen-hänge und konturieren Formen seines Schaffens, die erst in den letzten Jahren in den Fokus geraten sind - von den autobiografischen Schriften bis zu den Lesespuren in seiner Privatbibliothek. In allen Facetten seiner literarischen Produktion zeigen sich das kritische Bewusstsein und der ausgeprägte Gestaltungswille des Autors im Zusammenspiel von Kunst, Politik und Gesellschaft.

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    42,00 €

    Werner Reinhart (1884-1951) war kein "Sponsor" oder "Drittmittelgeber" im heutigen Sinn, sondern er entsprach dem klassischen Typus eines altruistischen Mäzens und machte Winterthur und die Villa Rychenberg vor etwa 100 Jahren zu einem kulturellen Zentrum. Dank seiner finanziellen Mittel und seines sorgfältig gepflegten Netzwerks war es dem Kaufmann und Musikliebhaber möglich, zahlreiche Komponisten, Interpreten und Dirigenten zu unterstützen.Zu den von Reinhart Geförderten gehören auch so große Namen wie Alban Berg, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Arnold Schönberg, Richard Strauss, Igor Strawinsky, Anton Webern oder Rainer Maria Rilke. Hermann Scherchen, Reinharts jahrzehntelanger Verbündeter am Dirigentenpult des Musikkollegiums Winterthur, nannte dessen Wirken "unmerklich" und einer "wohltätigen unterirdischen Strömung" gleich.Mit Beiträgen von Esma Cerkovnik, Daniel Ender, Franziska Gallusser, Lion Gallusser, Thomas Irvine, Christian Kämpf, Doris Lanz, Arturo Larcati, Laurenz Lütteken, Michael Meyer, Alessandra Origani, Kerstin Richter, Ullrich Scheideler, Ulrike Thiele und Matthew Werley.

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    39,00 €

    Die Kamera ist technisches, aber auch künstlerisches Herzstück der Filmproduktion. Getrieben von der Idee, bewegte Bilder einzufangen und wiederzugeben, ist die technische Entwicklung der Kamera (und der damit zusammenhängenden Technologien wie Filmmaterial und Lichtsetzung) ein Prozess, der mit der bewegten Fotografie begann und der Digitalisierung der Aufnahme noch nicht abgeschlossen ist.Die hoch angesehene Kamerakunst der deutschen Kinematografie hatte auch international großen Einfluss. Etablierte Meister der Kamera gingen ins Ausland und halfen dort bei der Professionalisierung der Filmproduktion, Nachwuchskräfte aus dem Ausland vervollkommneten ihr Können in deutschen Ateliers. Die Texte in diesem Band befassen sich mit dem Wandel des Berufsbilds der Kameraleute, beleuchten die technischen Entwicklungen und Innovationen und deren Einfluss auf die Ästhetik und Filmtechnik, aber auch Krisen in der Kameraarbeit, die z.B. durch den Wegfall eines festen Bildformats entstanden. Ein wichtiger Aspekt ist die frühe Collageästhetik, die Kamera im Kino des Expressionismus und dem damit in Zusammenhang stehenden Film noir. Hier werden auch Mythen, die sich um die Kameraarbeit entwickelt haben, dekonstruiert. Auf die jüngeren Entwicklungen reagiert der Band mit der Frage "Was ist die digitale Kamera?". Der Band gibt einen Überblick über die Beziehungen zwischen Kameratechnik und Filmkunst in der deutschen Kinematografie und wirft dabei auch einen neuen Blick auf viele Aspekte der Kameraarbeit.Zum Thema des Sammelbandes erschien im November 2022 bereits das cinefest-Katalogbuch "Gekurbelt, Entfesselt, Bunt, Digital. Kameratechnik und Filmkunst in der deutschen Kinematografie".

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    28,00 €

  • von Dorothea Hilzinger
    45,00 €

    Britische Sinfonien um 1900 können einerseits als Teil einer nationalen, spezifisch britischen (musikalischen) Moderne verstanden werden. Sie reflektieren demnach Identifikationsdiskurse der Jahrhundertwende. Andererseits sind sie Gattungsbeiträge im Rahmen einer internationalen Gemeinschaft von Komponisten und Komponistinnen.Das Buch fächert die Bedingungen für das Verfassen von Sinfonien am Übergang zum 20. Jahrhundert in England auf. Es geht von einem erweiterten Begriff einer musikalischen Moderne im internationalen Forschungskontext um Decentering Modernity aus. Anhand einzelner Werke - beispielsweise von Edward Elgar, Hubert Parry, Arthur Somervell oder Ralph Vaughan Williams - wird gezeigt, wie sich unterschiedliche Facetten der Moderne in kompositorischen Entscheidungen manifestieren. Dazu gehören landschaftlich und zeitlich gebundene Verweise ebenso wie selbstreflexive Konstruktionen. Damit ergibt sich im Rahmen einer globalgeschichtlichen Perspektive einerseits eine Neubestimmung der Moderne. Andererseits entsteht ein neues Bild der Gattungsgeschichte der Sinfonie. Das Buch versteht sich auch als grundlegender Beitrag zur Methodik musikalischer Analyse.

  • von Wolfgang Fuhrmann
    49,00 €

    "Es gibt kein richtiges Leben im falschen." - "Philosophie ist das Allerernsteste, aber so ernst wieder auch nicht." - "Aufgabe von Kunst heute ist es, Chaos in die Ordnung zu bringen." Solche pointierten Formulierungen haben Theodor W. Adorno in weiten Kreisen bekannt gemacht, und oft werden sie in falscher Vereindeutigung für die komplexe gedankliche Bewegung seiner Texte substituiert. Nichtsdestoweniger leben Adornos Texte von der Spannung, die von seiner mitunter hermetischen, oft aber unvermutet anschaulichen und von polemischem Witz immer wieder durchbrochenen Sprache ausgeht.Das wird auch und gerade in jenem Bereich seines Schreibens deutlich, der auf alle anderen ausgestrahlt hat, und dem Adorno die prägnant doppelsinnige Bezeichnung "Musikalische Schriften" gab; ähnlich, wie er in späteren Jahren von "Ästhetischer Theorie" sprach. Dieser Band widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive Aspekten der Sprache, des Stils und des Schreibens, insbesondere aber dem Verhältnis von sprachlich artikuliertem Gedanken und musikalischem Denken bei Adorno.Mit Beiträgen von Max Beck und Nicholas Coomann, Lars Fischer, Julia Freund, Wolfgang Fuhrmann, Gabriele Geml, Pola Groß, Christian Grüny, Hans-Joachim Hinrichsen, Han-Gyeol Lie, Cosima Linke, Karsten Mackensen, Claus-Steffen Mahnkopf, Michael Schwarz, Elettra Villani, Boris Voigt und Sophie Zehetmayer.

  • von Dietmar Schenk
    42,00 €

    Inmitten der Turbulenzen der Weimarer Zeit setzte sich Leo Kestenberg (1882-1962) für ein fast utopisches Ziel ein: Menschenbildung durch Musik.Die Welle der Revolution trug den Sozialisten und Busoni-Schüler Kestenberg 1918 ins preußische Kultusministerium. Inspiriert von der Hoffnung, dass sich eine Erneuerung des Musiklebens im Zuge gesellschaftlich-kultureller Veränderungen ermöglichen lässt, wollte er "Volksbildung" und Neue Musik miteinander verbinden. Er konnte erreichen, dass Franz Schreker, Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg und Paul Hindemith nach Berlin berufen wurden, unterstützte einen jungen Komponisten wie Ernst Krenek und gilt als Spiritus Rector der Kroll-Oper unter Otto Klemperer. Angesichts immer neuer Krisen mündete der Aufbruch der frühen Zwanzigerjahre jedoch notgedrungen in eine Politik der Bewahrung.Heute gilt Kestenberg, der 1933 nach Prag floh und später in Israel lebte, in erster Linie als ein Repräsentant der Musikpädagogik. Dieses Buch behandelt dagegen seine weitgreifenden kulturreformerischen Ideen und die kulturpolitische Dimension seines Wirkens.

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