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  • von Miron Bialoszewski
    12,00 €

    Der zweisprachige Band stellt anhand von vier in sich geschlossenen Zyklen das lyrische Spätwerk von Miron Bialoszewski (1922-1983) vor. In den Gedichten der 70er und 80er Jahre wandelt sich der grammatikaffine Manierist, von der Kritik zum Wortführer einer polnischsprachigen Avantgarde erkoren, zum abgeklärten, bisweilen spröden Realisten. Verkörpert in Frauengestalten, wendet sich die Stimme von Miron Bialoszewski als "Tante Angela" und die "Alte aus der Platte" alltäglichen Ereignissen zu, wie sie sich den Bewohnerinnen und Bewohnern eines Plattenbaus in "Rüpelsheim" präsentieren, und stellt diese als Popanze mal intimer, mal sozialistischer, immer aber grotesker Banalität voller Komik aus.

  • von Birgit Kempker
    10,00 €

    Von den verschiedenen Arten zu sterben in 23 Bildern. Eine Parabel zum Thema Lebensplan und Seelenscript, vom Sterben und Werden und der Vorstellung vom Werden und Sterben.

  • von Logan February
    24,00 €

    "Auf Yorùbá ist dein Vater dein Name." Logan Februarys Gedichte, die hier zum ersten Mal in deutscher Übersetzung vorliegen, sind "Selbstporträts mit fremder Zunge", die sich zwischen Yorùbá und Englisch bewegen. In ihrer poetischen Praxis eines mentalen Voodoo treffen prä-koloniale, genderfluide westafrikanische Traditionen auf die queeren Diskurse unserer Gegenwart und erzeugen ganz neue Formen des Analogiezaubers."Rimbauds Idee einer 'systematischen Entregelung aller Sinne' findet in den Gedichten von Logan February statt. In diesen Gedichten werden derart viele Texturen, Bewegungen, Klänge wachgerufen, dass sich das Gefühl einer Überwältigung einstellen mag. Ihr Trick besteht darin, einer neuen Logik Raum zu geben, die uns erkennen lässt, dass wir der Stimme einer tiefgreifenden Erinnerung zuhören, die von der Schönheit, von den Traumata des Körpers und des Landes spricht. Oder, um es mit den Worten von Februarys großartigem Gedicht 'At Prophetstown' zu sagen: 'Da sind wir, marschieren / durch die Geister, die das Land zuerst bestellten, / aus meinem zerbrochenen Land kam ich / hierher. Geschichten, zugleich außer mir / und in mir.' Logan February ist das seltene Ausnahmetalent einer ganzen Generation. Überzeugen Sie sich selbst." (Raymond Antrobus)"Ein kühnes und eigensinniges Loblied auf schwarze, queere Körper. Bissig und lebendig. Vielschichtige und konzeptuelle Poesie, mit konfessionellem Unterton und fatalistischen Absichten." (Dami Ajayi)

  • von Peter Wawerzinek
    8,00 €

    "Es ist nach der Erntezeit oder davor." Zu seinem 69. Geburtstag am 28. September erscheint Peter Wawerzineks dichterisches Debüt: Die letzte Buchung. Gedichte aus über fünfzig Jahren, komponiert zur Schiffsreise eines Matrosen, der nie auf See ging. Hier singt ein Heizer unter Deck, ein Mülltonnenabgraser, ein Chemiearbeiter, ein einziger Gast am Stammtisch, ein lyrischer Doppelgänger von Edi Endler, ein minderjähriger Zombie, ein Frühreifer, ein ältester Mann der Welt. Hier spricht und singt es aus dem Maschinenraum, der sich Leben nennt. Bei der Lektüre dieser Gedichte lässt sich lernen, wie man schwebt: "Erst den Flugschein kaufen, dann die Revolution anzetteln."

  • von Veronica Forrest-Thomson
    15,00 €

    Veronica Forrest-Thomson unternimmt in ihren Gedichte nichts Geringeres als eine Revision der englischen Verstradition von einem John zum anderen: von Donne und den Metaphysical Poets zu Ashbery und der New York School. Über rekontextualisierte Zitate, Parodien und Pastiches, Collage-Texte, Konkrete Poesie und Mistranslations sowie weitere textverfremdende Techniken treten Forrest-Thomsons Gedichte in Dialog mit kanonisierten (meist männlichen) Autoren, deren Gedichte im Spiegel ihrer jeweiligen Konventionen hinterfragt oder mit Spott und kluger Ironie bedacht werden. Diese Texte stellen den Höhepunkt und die Überwindung einer Poesie-Krise dar, sich in einer von graumelierten Meistern geprägten Kunst zu behaupten: Wie in einem Spiegelerlebnis nennt Forrest-Thomson sich in ihren Gedichten selbst, kommentiert deren Entstehen und entlarvt im selben Atemzug Identität als Trojanisches Pferd. Sie wird zu Klytaimnestra, Helena, Agamemnon, Elektra, Dante, Beatrice, T. S. Eliot, Cordelia und vielen anderen mehr. Die Projektionsfläche "Ich" ist keiner und alle zur selben Zeit: "Ich", das ist Ich und Nicht-Ich, ein Pronomen ebenso wenig wie das ihm zugewiesene Prädikat. Das vorrangige Ziel ihrer Gedichte, so ließe sich mit Forrest-Thomson selbst sagen, besteht darin, unseren Sprachen auf ihre Schliche zu kommen.

  • von Cerda Carla
    8,00 €

    Was ist das Ökokonto eines Gedichts? Carla Cerdas neue Gedichte begeben sich auf die "Ausgleichsflächen", die bereit gestellt werden sollten, wenn Neues gebaut wird. Was durch den Bau von Gebäuden, Straßen oder Leitungen verschwindet, wird im besten Fall an anderer Stelle durch ein naturnahes Areal ersetzt. Aber geht diese analoge Logik auf? Und kann der Ausgleich auch "auf einem fiktiven Planeten" geschehen? Lassen sich also Gedichte öffentlich nutzen, als urbane Grün- und Erholungsflächen des Geistes?Carla Cerda schreibt eine neue Form von Naturlyrik, die weiß, dass unser Blick auf die Natur immer auch ein sprachliches Ereignis ist, denn "hey. nichts an dem allen ist natürlich". Von diesen Texten lässt sich lernen, wie man die Zeit der Erdrotation beim Lesen für einen Moment anhalten kann. So gewinnen wir Zeit, um noch einmal gründlich über alles nachzudenken: "damit die Erde / welche wie wir schon wissen / an einem Faden an diesem Gedicht hängt / aufholen kann."

  • von Michael Spyra
    14,00 €

    Insgesamt habe ich den Eindruck eines angenehm unangenehmen Buches. Es ist dunkel und trübe, einsam, verlassen, gleichgültig und lakonisch, ein grauer Donnerstag ohne Termine. Es gefällt mir damit ausgesprochen gut und ich bekommen große Lust, die Familie sich selbst zu überlassen und in eine Kneipe zu gehen. (Der Autor an die Verleger) Dem lässt sich, nüchtern betrachtet, im Grunde nicht viel hinzufügen. Außer, dass es verschiedenste Landschaften in diesem Gedichtband gibt, in denen viele Menschen verloren gehen.

  • von Christian Filips
    18,00 €

    Ein Vierteljahrhundert im Traum. Diese Gedichte geben Auskunft, sie gehen auf die intimen Dinge ein und auf die politischen Zustände zu, sie nehmen sich ihrer an, geben sie wieder oder protokollieren das Scheitern ihrer Wiedergabe. So wie man sich an den Traum von einer Sache kurz nach dem Aufwachen erinnert. Die Gedichte geben aber auch entschieden Widerworte, legen Protest ein gegen die Alpträume ihrer Epoche oder bestehen gegen den Zeitgeist auf vergessene Erkenntnisse, etwa jener der Psychoanalyse oder der politischen Ökonomie. In jedem dieser Texte tut sich eine Möglichkeit auf, dass sich die Dinge doch noch anders sagen und also leben lassen könnten. Mal artikuliert sich ein vergangenes Sprechen, das vergessen gegangen ist, mal spricht es von der Zukunft her, von einer Poesie, die noch zu erfinden, zu erheischen, zu fusionieren wäre. Zu diesem Zustand zwischen den Zeiten gehört das Scheitern, das Bekenntnis zum Momenthaften, zum instantanen Schreiben: "Erfolg haben ist das eine, etwas anderes ist Folgen haben" (Heiner Müller).

  • von Jack Spicer
    20,00 €

    Jack Spicer (1925-1965) ist die mysteriöse Größe der amerikanischen Poesie. "Jack Spicer", schreibt Stefan Ripplinger im Nachwort zu seinem Buch mit Spicers serial poems, die er hier im Original und seiner Übersetzung präsentiert, "schrieb keine Gedichte, er hielt Séancen ab. Verse werden Verkündigungen, Repräsentationen Vergegenwärtigungen von Abwesendem, Herabrufen von Fremdem, Vergänglichem. Bürgerliche Dichtung dagegen spricht gewöhnlich aus der Intimität eines unergründlichen Ich. Ein solches Ich zu besitzen, bestritt Spicer vehement, kein Autor sei er, keine Autorität, sondern bloß ein Behälter, ein Auffänger, ein Medium, Diener höherer, abscheulicher Mächte. Geboren werde einer in seinen Gebeten, in seinen Anrufungen, in der Sprache, aber immer nur als Phantom. Seine Gedichte seien ihm von Gespenstern oder - damit es nicht nach Spökenkiekerei klingt - Marsmännchen 'diktiert' worden. Er glaube an ein 'Jenseits', an ein Jenseits seiner selbst. Seine Verse sind Irrläufer aus den Steppen von Gedächtnis, Gesellschaft und Sprache."

  • von Agnes Nemes Nagy
    18,00 €

  • von Miron Bialoszewski
    18,00 €

    Miron Bialoszewski (1922-1983) erster Gedichtband von 1956 wurde sofort als literarisches Ereignis angesehen. Wie aus dem Nichts tauchte ein reifer, origineller Dichter auf, der überraschend neue Themen aus der Alltagswelt in die Poesie einbrachte. Ende der 50er Jahre häuften sich die Sprachexperimente einer "linguistische Poesie", deren wichtigster Vertreter Bialoszewski war. In den 60er Jahre entwickelte er eine in Vers gesetzte Prosa, die in die "Erinnerungen aus dem Warschauer Aufstand" (1970) mündete. Die Auswahl aus Bialoszewskis Werk enthält vor allem Gedichte, daneben ein paar Prosastücke sowie zwei poetologische Texte, die sich auf die Experimente mit der poetischen Sprache beziehen.

  • von Rosmarie Waldrop
    8,00 €

    «Das Proben der Symptome» zeigt Rosmarie Waldrop unvergleichlich fein und konzentriert in treffsicheren Sa¿tzen. Ihre Kunst schenkt Motive und Wendungen, die das Herz wie mit dem Schraubenzieher umdrehen, zugleich vertraut und fremdelnd mit Welt wie mit Jenseits. «Alles Meta- physische,» schreibt sie, «lebt in der Grammatik», die Grammatik aber lebt im Ko¿rper, der Ko¿rper im Geist. Diese me¿nage a` trois portraitiert sie hier in der guise von Symptomen, situiert in ihrem Leben, in Miniaturen, deren Statements alle Scharniere sind, Tu¿ren, Stimmen; wo die Wirklichkeit landen kann, mitten im Realismus, mitten in der Mo¿glichkeit, mitten im gewissen, zeitoffenen Tod.

  • von Arno Camenisch
    19,00 €

    Arno Camenisch erzählt in seinem Roman von einem Dorf in Graubünden, das von einer Tragödie überschattet wird. Die Tragödie geschah eineinhalb Jahre, bevor der Erzähler auf die Welt kam. Davon handelt dieses Buch, es ist Arno Camenisch persönlichstes Buch, in einem berührenden Ton und mit grosser Klarheit erzählt Arno Camenisch vom Leben und vom Tod und von den Menschen, die von uns gingen und die wir weiter im Herzen tragen. Es ist ein Buch über den Umgang mit Verlust und das Vergehen der Zeit, und es ist ein Buch über die Zuversicht, dass mit dem Frühling die Sonne wieder ins Leben zurückkehrt.

  • von Edna St. Vincent Millay
    16,00 €

    Kompromißloser Freiheitsdrang, Rebellion gegen das Establishment, gegen weltliche und religiöse Autoritäten und gesellschaftliche Konventionen, bringen in Millays Leben ein hohes Maß jener Formlosigkeit, der ihr Dichten als Ordnungskraft beikommen will. Sie ging hetero- und homosexuelle Verbindungen ein, in denen sich Sexualität, emotionale Zuneigung und intellektuelle und dichterische Verbundenheit auf komplexe Weisen überlagern konnten. Von ihrem Ehemann ist zu Millays Affären die Aussage überliefert, er toleriere alle Freiheiten, die sich seine Frau nähme, solange diese ihrer dichterischen Kreativität nicht abträglich seien. Mindestens so wichtig wie die Weite, Unkonventionalität und Intensität der Erfahrung war Millay deren Überführung in gut gemachte Gedichte. Dem Mentor Arthur David Ficke antwortet sie jedoch irritiert auf die Anfrage, ob eine Zeile aus Renascence literarischen Ursprungs sei: «I never get anything from a book.» Wie T.S. Eliot es im Essay Tradition and the Individual Talent vom Dichter seiner Zeit fordert, hat sie die literarischen Werke der Vergangenheit nicht vor sich auf dem Schreibtisch liegen, sie hat sie «in ihren Knochen». Bilder von Robert Herrick, Reimklänge von Marvell und Tennyson, emotionale und argumentative Rhythmen von Renaissance-Sonetten hat sie der eigenen Imagination ebenso anverwandelt wie das Lokalkolorit und das Alltagsidiom ihrer neuenglischen Heimat. Das Ergebnis ist eine Dichtung, die mit einer unverkennbaren persönlichen Stimme spricht und im Ganzen wie im Detail dem Leser zumeist unmittelbar verständlich ist, die sich aber zugleich dem traditionsbewußten Lesen auf weite literarische Welten hin öffnen kann.

  • von Elke Erb
    20,00 €

    Während zweier Jahre hat Elke Erb sich einer täglichen Übung hingegeben: Innerhalb von fünf Minuten aufzuschreiben, was ihr in den Kopf und unter die Feder kommt, absichtslos und so eigenwillig, wie ihr Publikum es an ihr liebt. «Unter den sich wiederholenden Motiven», schreibt Elke Erb zu ihrem Selbstversuch, «zeigten sich schon bei der Niederschrift irritierende Obsessionen. Im Moment ihres Eintritts in das Notat agierten sie autonom. Erst während der Bearbeitung erkannte ich nach und nach, daß diese halbautomatischen Wortfolgen sogar aktuelle, schlechthin existentielle und theoretische Themen und Aufgaben behandelten, hell und schnell, im Vergleich etwa zur Traumarbeit, geführt von Reiz wie Lust. Mit den ersten Lauten hatte sich, wie man bei einem Instrument vor dem Spiel prüfend einige Tasten anschlägt, mein subkutanes Lebewesen hervorlocken lassen und sich selbst angestimmt, sodaß es als leibliches Instrument fortan anwesend blieb! Gleich darauf begriff ich, woher eine Reihe jener obsessiven Leitmotive kamen, die mich verwundert hatten: die Ecke, die Kante, der Rand, die Vertikalen, Waagerechten, die Flächen ... Ein Lebewesen stimmt sich an und orientiert sich ...Es orientiert sich elementar und rundum, nicht nur räumlich, auch an seinen allgemeinen Bedingungen - bis ins Vormenschliche, Tierliche, Pflanzliche, Erdzeitliche, und es blickt, wie es der Moment der Niederschrift wollte, in die Geschicke der Geschichte, in den sozialen Horizont der ländlichen Arbeit und Existenz, in die Belange der Zivilisation und des Verstands. Die Inschriften unter der Haut waren hervorgerufen worden und übernahmen das Spiel ... Ich sah den Poesien zu, die sie hervorbrachten, und dachte, ich hätte das schwerlich zuwege gebracht.»

  • von Arno Camenisch
    19,00 €

    Ein Winter in den Bündner Bergen. Was tun, wenn der grosse Schnee ausbleibt - und mit ihm die Gäste? Paul und Georg stehen wie jedes Jahr an ihrem alten Schlepplift, so schnell bringt den ordentlichen Georg nichts aus der Ruhe und den grossen Fabulierer Paul nichts zum Schweigen. Zu allem fällt ihm eine Geschichte ein, um das grosse Verschwinden aufzuhalten und die verkehrte Welt wieder ins Lot zu bringen. Er redet über die Kapriolen des Wetters und über das Glück des Lebens, er spricht über seine grosse Liebe Claire und über den Sohn, der macht, was er will. Er erzählt vom Leben in den Bergen, von Vorfahren und Vorbildern, von Sieg und Niederlage, Schule und Erziehung, und räsonniert über die zeitlosen Fragen nach Herkunft und Zukunft. Arno Camenisch beschreibt auf seine unverkennbar eigenwillige Art bildstark und präzise vom Ende und Verschwinden in einem Tal im Wandel der Zeit, während der Schlepplift im Hintergrund regelmässig rattert wie der Lauf der Welt.

  • von Arno Camenisch
    19,00 €

    «Protocol, sagt mein Bruder. Bis wir durchs ganze Dorf sind, haben wir fünfundzwanzig Häuser gezählt, acht Heustalls, eine Autogarascha, eine Töffgarascha, den Bahnhof mit der Poscht, zwei Brunnen mit Jahreszahl, die Halla und die Buda vom Tat, eine Telefoncabina, den Kiosk der Mena und vier Abfallconteiners. Als wir angelangt sind am anderen Dorfrand, gehen wir nochmals durchs Dorf und zählen die Leute, die im Dorf wohnen. Nicht zählen dürfen wir die Marionna vom Dorfladen, die nicht im Dorf wohnt, und auch nicht den Tonimaissen, der am Bahnhofschalter steht, aber auch nicht im Dorf wohnt. Es hat einundvierzig oder zweiundvierzig Einwohner. Wir wissen nicht, ob der Tini Blutt ein Mensch ist oder zwei. Das müssen wir noch herausfinden.« Es ist ein kleiner Ort, dem Arno Camenisch nach dem Erfolgsbuch Sez Ner seine Aufmerksamkeit zuwendet, ein kleines Dorf in einem engen Tal zwischen hohen Bergen - und doch sind der Schraubenladen und das Coiffeurgeschäft, sind der Bahnhof und der Stammtisch in der Helvezia die ganze Welt, in der jeder und alles seinen Platz und seinen Namen hat. Es geht ums Zähne klopfen und um die Züge, die ein Mal die Stunde das Tal hinabfahren, um Jasskanonen und Dorftrompeten, um die Sau vom Adolfdallamaria und den Eierlikör vom Dichter, um die Grossmutter, die schief steht, und um die Särge vom Grossvater. Es ist ein Kind, das diese vertraute und zugleich seltsam schräge Welt der Erwachsenen sieht, sein direkter Blick schafft Nähe, es täuscht mit seiner Unbekümmertheit über die Abgründe hinweg, die sich hier auftun. Auch Camenischs zweites Buch besticht durch die Musik seiner Sprache, in der Witz und Ernst, Zartheit und Handfestigkeit eine Verbindung eingehen, die bleibende und berührende Bilder schafft. Atmosphärisch dicht beschreibt Arno Camenisch Verlust und Untergang auf seine ihm ganz eigene eigenwillige Art.

  • von Arno Camenisch
    19,00 €

    Arno Camenisch beschreibt in seinem Erstling das Leben von Hirten und Sennen während eines Sommers auf der Alp Stavonas am Fuße des Piz Sezner in der Surselva des Kantons Graubünden. Er erzählt in kurzen Prosastücken von Kühen und Schweinen, Katzen und Hunden, der Polenta und dem Käse, dem Alkohol und den Rauchwaren, von Wind und Wetter, Mann und Frau, den Leuten aus dem Unterland und den Bauern aus den Tälern Graubündens. Dass Camenisch seine Texte nicht übersetzt, sondern auf Rätoromanisch und auf Deutsch schreibt, gibt ihnen ihren ganz eigenen Klang, in der Rauheit und Melodiösität, Kraft und Zartheit eine suggestive Verbindung eingehen. Distanz und Nähe sind auch die bezeichnenden Momente von Camenischs Beschreibungskunst: Alles ist sehr nah und genau gesehen, und doch wird nichts bloßgestellt, kann alles diskret bleiben und sich in seiner Unmittelbarkeit bergen.

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