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  • von Herfried Münkler
    18,00 €

    Als am 23. März amerikanische Panzerverbände südlich von Mainz über den Rhein vorstießen, war die Schlacht um die Festung Europa in ihr letztes Stadium getreten. Die deutsche Kapitulation war nur noch eine Frage der Zeit. Vier Tage zuvor hatte Hitler die totale Zerstörung sämtlicher Verkehrs-, Industrie- und Versorgungsanlagen befohlen; auf die Lebensgrundlagen des deutschen Volkes sollte keine Rücksicht mehr genommen werden. Da der Machtapparat des Regimes jedoch im Zerfall begriffen war, kamen Offiziere und Zivilisten zum Zuge, die im hereinbrechenden Chaos zu retten suchten, was noch zu retten war. Aufgrund der Materialien des Friedberger Stadtarchivs hat Herfried Münkler diese Ereignisse minutiös rekonstruiert. Aus Akten und Erinnerungen steigen gespenstische Szenen auf. Während die Bevölkerung die Vorräte des Heeresproviantamtes plündert, sitzen die meisten Offiziere wie gelähmt in ihrem Gefechtsstand und betrinken sich im Bewusstsein, dass fünfeinhalb Jahre Krieg sinnlos und vergeblich waren. Und während die Bevölkerung sich aller belastenden Requisiten in der Nacht zu erledigen sucht Orden, Uniformen, Hitlerporträts verschwinden in den Lehmgruben , setzen ein paar Fanatiker noch über die Kapitulation hinaus ihre Hoffnung in die versprochenen Wunderwaffen.

  • von Wolfgang Kraushaar
    18,00 €

    Als die Hamas am 7. Oktober 2023 über 1200 Israeli ermordete, war auf einen Schlag der von den Nazis verübte eliminatorische Antisemitismus zurückgekehrt. Und das ausgerechnet auf dem Boden jenes Staates, der seiner Bevölkerung eine existentielle Sicherheitsgarantie gegeben hatte.Als Reaktion auf den Überfall ordnete die Regierung Netanyahu an, den Aggressor auszuschalten. Da sich dieser aber im Gaza-Streifen versteckt hielt, kam es dabei zu einer enorm hohen Zahl an Opfern unter den palästinensischen Zivilisten.Die Bilder, die seitdem um die Welt gehen, führten zu einem Aufflammen des Antisemitismus in einem kaum noch für möglich gehaltenen Ausmaß. Begleitet werden diese Reaktionen von uferlosen Debatten, die häufig affektbesetzt und von einer Begriffsverwirrung erheblichen Ausmaßes gezeichnet sind.Wolfgang Kraushaar unternimmt es, die altbekannten, häufig antisemitismusverdächtigen Stereotypen von triftigen Argumenten zu trennen. Dabei geht es ihm nicht - jedenfalls nicht primär - um historische Rekonstruktionen, sondern darum, das diskursive Feld von Topoi, Narrativen und Metadebatten nach Maßgabe einer Unterscheidung zwischen den zivilisatorischen Minimalbedingungen auf der einen und der Präzisierung und Ausdifferenzierung der Problem- und Grenzfälle auf der anderen Seite zu ordnen.

  • von Steffen Augsberg
    20,00 €

    Ausgehend von zentralen Primärtexten der beiden begriffsprägenden Protagonisten Dolf Sternberger und Jürgen Habermas werden unterschiedliche Perspektiven eröffnet, um die Frage zu beantworten, ob und inwieweit sich Verfassungen im Allgemeinen und das Grundgesetz im Besonderen eignen, in zunehmend pluralen und fragmentierten Gesellschaften einen übergreifend sinnstiftenden Zusammenhalt zu gewähren.Am 23. Mai 2024 wird unser Grundgesetz 75 Jahre alt. Damit hat sich dieses bewusst als Provisorium konzipierte Verfassungsdokument als erstaunlich langlebig und erfolgreich erwiesen. Dass es sich in der Praxis bewährt hat, dürfte außer Frage stehen. Natürlich gab und gibt es (berechtigte) Kritik; sie ist Bestandteil dessen, was das Grundgesetz selbst als demokratisch-diskursiven Austausch voraussetzt und einfordert. Dessen ungeachtet hat das im Grundgesetztext positivrechtlich verfestigte normative Fundament unserer Gesellschaft dazu beigetragen, das Nachkriegs(west)deutschland in den Westen zu integrieren sowie dem europäischen Integrationsprozess und der deutschen Wiedervereinigung einen akzeptanzfördernden rechtlichen Rahmen zu geben. Als weitgehend konsentierte normative Mitte trug und trägt es uns durch vergangene wie aktuelle Krisen.Gleichwohl ist zu fragen, inwieweit die soziale und politische Orientierungskraft des Verfassungsgefüges dessen praktische Wirksamkeit übersteigt. Eine solche identitätstiftende Funktion lässt sich mit dem Schlagwort des "Verfassungspatriotismus" umschreiben. Dessen Ursprüngen, ambivalenten Bedeutungszuschreibungen und Weiterentwicklungen spüren die in diesem Band versammelten Texte nach.

  • von Steven E. Aschheim
    20,00 €

    Dieser Band versammelt die wichtigsten ideen- und kulturhistorischen Studien des Historikers Steven E. Aschheim. Sie reichen von den Erfahrungen in den ostjüdischen Schtetl über den Zionismus als Befreiungsbewegung, die ikonischen jüdischen Intellektuellen (Adorno/Horkheimer, Benjamin, Strauss u. a.) bis zum Umgang mit der Shoa: Assimilation, Selbstbehauptung und Ausgrenzung prägten die deutsch-jüdische Erfahrung zwischen kulturellem Glanz und dem Abgrund der Katastrophe. In seinen fein gearbeiteten Essays vermag Aschheim immer wieder auch die Bezüge zur Gegenwart herzustellen - zur Präsenz des Antisemitismus und zur Relevanz deutsch-jüdischer Geistestraditionen.Im Rückblick auf sein umfangreiches Werk als Historiker wird deutlich, dass Aschheim immer auch der Fragilität jüdischen Lebens nachspürt, dessen Bedrohung nach dem 7. Oktober 2023 eine ganz neue Dimension erreicht hat.Der Ton moralischer Empörung ist ihm jedoch fremd. Stattdessen möchte Steven E. Aschheim verstehen, um im Sinne historischer Aufklärung die Erfahrungsräume und Erwartungshorizonte in den deutsch-jüdischen Konfrontationen und kreativen Symbiosen kenntlich zu machen.

  • von Gerhard L. Durlacher
    28,00 €

    »Er ist nicht mehr da, mein Vater. Er starb an den Folgen desselben Krieges, den er mit so viel Mühe, Zufall und Glück überlebt hatte. Jeden Tag denke ich an ihn.« Jessica DurlacherGerhard L. Durlacher (1928-1996) wuchs in Baden-Baden auf. 1937 floh die Familie nach Holland. Von dort aus wurde er 1942 in das holländische Transitlager Westerbork deportiert und 1944 über Theresienstadt nach Auschwitz verschleppt. Er war einer der wenigen, die das Todeslager überlebten. Nach der Befreiung kehrte er 17-jährig nach Holland zurück, wo niemand auf ihn wartete, schloss zunächst ein Medizinstudium mit Promotion ab. Im anschließenden Soziologiestudium führten seine anerkannten Veröffentlichungen rasch zu einem Lehrstuhl.Über das in den Konzentrationslagern erlittene Leid schwieg er 40 Jahre lang und verschloss es tief im Inneren. Erst mit fast 60 Jahren wird es ihm möglich, zu schreiben und das Erlebte in Bildern und Szenen mit schockierender Eindringlichkeit und bitterer Präzision in Worte zu fassen. Erst jetzt vermag er es, die schmerzliche Einsamkeit des Überlebens in tief beeindruckender Weise zu vermitteln.Auch für seine Tochter Jessica Durlacher, die erst im Erwachsenenalter von der Vergangenheit des Vaters erfuhr, wird sein Schicksal zum zentralen Thema, mit dem sie sich auch in ihren Romanen auseinandersetzt. Die in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Europäischen Verlagsanstalt auch auf Deutsch in Einzelbänden erschienenen Erzählungen hat Jessica Durlacher gesichtet und so zusammengestellt, nicht wie sie geschrieben, sondern wie sie gelebt wurden: von seiner Kindheit in Baden-Baden bis zur Befreiung 1945 sowie die Zeit danach. Die Sammlung wird von ihr mit einem Vorwort neu herausgegeben.

  • von Christoph Schmidt
    20,00 €

    Die junghegelianischen Versionen der radikalen Religionskritik stellen die Geburtsstunde der verschiedenen Versionen der modernen politischen Theologie zwischen Sozialismus (Feuerbach, Marx, Bakunin) und Autoritarismus (Max Stirner) dar. Sie beruhen auf einer radikalen eschatologischen Reduktion der Christologie des Gottmenschen auf die beiden Körper des Subjekts als ideale Einheit von Mensch und Menschheit. Gegen deren finalisierende und totalisierende Effekte haben Heinrich Heine und Soeren Kierkegaard eine heute aktuelle Konstellation der post-säkularen Aufklärung entworfen, die die Idee der realen Freiheit durch eine dialogische Beziehung zwischen Theologie und Philosophie zu sich selbst befreien will.

  • von Julius H. Schoeps
    22,00 €

    Nicht zuletzt durch die Wiedervereinigung kam es in den letzten drei Jahrzehnten zu einer Phase der Neuorientierung für die in den beiden deutschen Staaten lebenden Juden. Julius Schoeps, Professor em. für Neuere Geschichte, Gründer und bis 2020 Leiter des Moses Mendelssohn Zentrums in Potsdam, wurde als ausgewiesener Kenner zu Ereignissen und Streitfragen, die in der jüdischen Gemeinschaft und der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgten, immer wieder gefragt: "Was sagen Sie dazu, Herr Schoeps?".In den hier versammelten Interviews und Gesprächen, die in den letzten dreißig Jahren in verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunkprogrammen veröffentlicht wurden, geht es u.a. um Themen wie die Zuwanderung von Juden aus der früheren Sowjetunion, Skandale in der jüdischen Gemeinschaft und um all jene Debatten, die gegen Ende der neunziger Jahre im Zusammenhang mit dem Bau des Berliner Jüdischen Museums und der Errichtung des Holocaust-Mahnmals geführt wurden. Auch zu den Auseinandersetzungen, die Daniel J. Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" oder das Pamphlet "Die Holocaust-Industrie" von Norman Finkelstein auslösten, war er ein gefragter Gesprächspartner.Die Debatten, die seinerzeit die Gemüter heftig erregten, haben zwar nicht mehr die Sprengkraft von einst, spiegeln aber eindrücklich die Befindlichkeiten ihrer Zeit wider.

  • von Hermann Heller
    24,00 €

    Der Staatsrechtlehrer Hermann Heller (1891-1933) war einer der weitsichtigsten politischen Denker seiner Epoche. Von Beginn an verteidigte er die Weimarer Verfassungsordnung und setzte sich reformerisch für eine sozialistische Umgestaltung der Wirtschaftsordnung ein, um den Weg von der liberalen zur sozialen Demokratie zu ebnen. Für Heller beruht Demokratie auf geteilten Werten, benötigt "soziale Homogenität" und achtet die Rechtsstaatlichkeit. Gleichzeitig muss sich der demokratische Staat entschlossen gegen seine Feinde wehren, wie Hellers zeitige Warnungen vor einem "autoritären Liberalismus" und der drohenden faschistischen Diktatur auf bewegende Weise in Erinnerung rufen.Die Herausgeber Hubertus Buchstein und Dirk Jörke zeigen die Aktualität eines lange vernachlässigten Demokratietheoretikers, dessen politischer Scharfsinn und schriftstellerische Brillanz sich in dieser Auswahl seiner wichtigsten politischen Schriften wiederentdecken lassen.

  • von Alexander Gallus
    20,00 €

    Die "Weltbühne" genießt einen legendären Ruf. Wer nach einem Dokument intellektuellen Glanzes, sowohl geistreicher als auch scharfer Zeitkritik in der Weimarer Republik sucht, wird zuerst an sie denken. Die schillernden Herausgeber - Siegfried Jacobsohn, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky - versammelten in den "goldenen Zwanzigern" die begabtesten Federn unabhängiger linker Geistesarbeiter.Mit ihrem unerschütterlichen Nimbus als Kulturinstitution sorgte die Zeitschrift in politischen Dingen von Anfang an für Reibungen und Kontroversen. Ihre eigenwilligen Interventionen ließen niemanden kalt. Allwöchentlich stieß die "Weltbühne", das notierte Rudolf Olden einmal, "mit Heftigkeit und vollen Lungen einen Weckruf" aus: "rücksichtslos, schrill, unbarmherzig". 25 hier versammelte Artikel aus der "Weltbühne" dokumentieren als Zeugnisse einer kritischen Zeitdiagnostik zwischen 1918 und 1933 die Epoche einer Demokratie zwischen Hoffnung und Krise - und lassen uns von Neuem darüber nachdenken, wie anspruchsvoll es ist, die gemeinsamen Grundlagen für Konflikte in der offenen Gesellschaft herzustellen.

  • von Steven E. Aschheim
    18,00 €

    Jüdisch- und Deutschsein prägten schicksalhaft die Leben dreier herausragender Intellektueller - Gershom Scholem, Hannah Arendt und Victor Klemperer. Der israelische Historiker Steven Aschheim berichtet von der schwierigen Suche nach Identität in der Epoche der Shoah in Form einer komplexen "Geschichte von innen". Sein Blick in die Briefe und Tagebücher offenbart die Kämpfe, Konflikte und persönlichen Schwankungen der drei Protagonisten, die erstaunliche Verbindungslinien ebenso zulassen wie den Blick auf gewagte Denkexperimente. Mit großer Sensibilität und interpretatorischer Finesse lädt Aschheim dazu ein, diese Dokumente als elaborierte Ausdrucksformen für die Komplexität des deutsch-jüdischen Verhältnisses neu zu lesen. Die spirituelle jüdische Selbstgewissheit Scholems, Arendts reflektierende und changierende Haltung zwischen Zionismus und deutsch-jüdischem Dialog sowie Klemperers verzweifelte Einsicht in das Scheitern jüdischer Assimilation bieten in ihrer geistigen Tiefe bis heute essenzielle Orientierungsmarken, um in der Gegenwart neue Möglichkeitsräume für deutsch-jüdisches Leben zu sichern.

  • von Günther Anders
    32,00 €

    »Wenn unser Überleben auf der Tagesordnung steht, dann werden Bücher, wie die von Günther Anders, benötigt, die das Bewusstsein verbreiten und stärken, dass wir - vielleicht - die Grenze unserer Existenz erreicht haben«Aus der Urkunde des Theodor-W.-Adorno-Preises 1983Im Vorwort der Erstausgabe schrieb Günther Anders: "Nicht unmöglich, dass sich durch das Gelingen der vietnamesischen Offensive die Lage radikal zum Guten wendet, oder - wer weiß? - durch den Einsatz taktischer nuklearer Waffen radikal zum Schlimmen wenden werde. Und durchaus nicht undenkbar, dass sich unter Umständen die Frage erheben wird, ob denn die hier vorgelegten Analysen (unterstellt, sie seien zur Zeit ihrer Niederschrift gültig gewesen) auch heute noch gültig seien." Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, ist man geneigt, diese "Vermutung" zu bejahen. Denn ersetzt man "vietnamesische Offensive" mit "ukrainischer Offensive" und denkt beim "Einsatz taktischer nuklearer Waffen" nicht an amerikanische (was seinerzeit nicht unmöglich war und dann doch nicht stattfand, obwohl amerikanische Militärs darauf gedrängt hatten), sondern an russische, dann haben die Äußerungen des Philosophen Anders etwas sehr "Realpolitisches".

  • von Alfons Söllner
    18,00 €

    Franz Neumanns "Behemoth" gilt heute als ein moderner Klassiker der Sozialwissenschaft. 1942, in der Entscheidungsphase des Zweiten Weltkrieges publiziert, war das Buch die erste Gesamtdarstellung Hitler- Deutschlands aus Emigranten-Feder. Die empirische Analyse der vier Säulen der NS-Gesellschaft (Monopolwirtschaft, Staatsbürokratie, NS-Partei,Wehrmacht), und die kühne These von der chaotischen Struktur des nationalsozialistischen Herrschaftssystems, auf die der Name aus der jüdischen Mythologie verweist, sind eine Herausforderung für die historische NS-Forschung geblieben.Für die Einführung in ein Werk von diesen Dimensionen halten sich die Autoren an verschiedene Formate: Der Beitrag von Alfons Söllner ist biographisch orientiert und stellt Franz Neumann als exemplarischen Vertreter der politischen Emigration heraus; Michael Wildt verortet den "Behemoth" in der internationalen NS- und Holocaust-Forschung und fragt u.a., weshalb die Neumann-Rezeption im Nachkriegsdeutschland so lange vernachlässigt wurde. Der Rezensionsessay von Hubertus Buchstein gibt weitere Hinweise auf die Entstehungsgeschichte des Buches und zeigt, dass es immer noch lebhaftePolemiken auszulösen vermag. Um den "anderen" Zugriff der angelsächsischen Debatte zu verdeutlichen, wird die Einführung zur englischen Neuausgabe von Peter Hayes nachgedruckt.

  • von Christian Dries
    18,00 €

    Lange galt Günther Anders als akademischer Außenseiter, ein philosoph engagé, der gegen die drohende atomare und ökologische Selbstvernichtung der Menschheit anschrieb. Vor dem Hintergrund umfangreicher Nachlasseditionen, eines wachsenden wissenschaftlichen Interesses und neuer Menschheitsbedrohungen ist nun die Zeit für eine Neubewertung gekommen. ad Günther Anders nähert sich dem vielgestaltigen Werk des "Gelegenheitsphilosophen" auf unterschiedlichen Lektürewegen: über die innovative, der Literatur und Avantgarde-Kunst der 20er Jahre abgeschaute Methode und Anders' Überlegungen zur Sprachkritik, sein wegweisendes Verständnis des gegenwärtigen "Weltzustands Technik", der atomaren Drohung und unserer Unfähigkeit zur Angst, die Frage des kritischen Intellektuellen in der Gesellschaft und nicht zuletzt die frühen anthropologischen Schriften, die für das Verständnis des Hauptwerks Die Antiquiertheit des Menschen unerlässlich sind.Günther Anders (1902-1992) gehört zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. In den 50er Jahren avancierte er zum "wahrscheinlich schärfsten und luzidesten Kritiker der technischen Welt" (Jean Améry). Zu seinen wichtigsten Werken zählen Die Antiquiertheit des Menschen (2 Bde.) und Die atomare Drohung.

  • von Mathias Lindenau
    18,00 €

    "Modeschriftsteller werde ich keiner", Landauer an Alfred Moos, 22. Januar 1891Gustav Landauer (1870-1919) war Literaturkritiker, Publizist und Dramaturg, Herausgeber und Übersetzer, Essayist und Vortragsredner sowie Mandatsträger der ersten Münchner Räterepublik. Gehasst wurde Landauer vor allem als politische Figur, die sich nicht nur den Anfeindungen der Staatsmacht und der SPD ausgesetzt sah, sondern auch innerhalb der deutschen anarchistischen Bewegung ein Außenseiter blieb.Mathias Lindenau unternimmt es, einige Facetten seines umfangreichen OEuvres zu beleuchten, und macht plausibel, dass sich Landauers politisches Konzept als republikanischer Anarchismus verstehen lässt, der eine Änderung im Bewusstsein jedes einzelnen bewirken möchte. Landauer fordert deshalb von den Bürgerinnen und Bürgern, Verantwortung für das gesellschaftliche Zusammenleben zu übernehmen sowie individuelle Freiheit und soziale Gerechtigkeit nicht als Gegensätze zu begreifen, sondern gleichermaßen zu verwirklichen. Diese Überlegungen haben nichts von ihrer Inspiration und Anziehungskraft verloren.

  • von Ewald Grothe
    32,00 €

    »Namen und Programm, Mittel und Wege mögen sich [...] ändern: der Liberalismus als Weltanschauung wird jedoch bleiben.«Moritz Julius BonnDer deutsche Liberalismus erlebte im 19. und 20. Jahrhundert große Erfolge und dramatische Herausforderungen. Die Katastrophe des Nationalsozialismus schien zu beweisen, dass der Liberalismus gescheitert war, eine Diagnose, die ideengeschichtlich jedoch in die Irre führt. Liberales Gedankengut hatte auch in Deutschland eine bedeutende Tradition, an die man nach 1945 anknüpfen konnte.Ewald Grothe untersucht historische Wandlungsprozesse und liberale Schriften. Er porträtiert Wissenschaftler, Publizisten und politische Akteure, die für Verfassung, Rechtsstaatlichkeit und bürgerliche Freiheit stritten, und zeigt, dass abseits deutscher Sonderwege die liberale Demokratie auf unterschiedliche Ideengeber zurückgeführt werden kann. Oft gegen den Mainstream gewandt, setzten sie sich mit Common Sense und festen Überzeugungen für Gerechtigkeit, sozialen Fortschritt und bürgerliche Mit- und Selbstbestimmung ein.Sie repräsentieren einen zukunftsorientierten, reformbereiten und sozial engagierten Liberalismus, dessen Wurzeln im 19. Jahrhundert lagen, der die Weimarer Republik prägte und in der Bundesrepublik politisch wieder reaktiviert werden konnte.

  • von Felicitas Heimann-Jelinek
    16,80 €

    Was ist aus der europäischen Idee geworden?Und welche jüdischen Erfahrungen standen hinter dem europäischen Projekt? 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete das Jüdische Museum Hohenems, zusammen mit dem Volkskundemuseum Wien und dem Jüdischen Museum München, einen Debattenraum über den Zustand Europas - im Zeichen eines überall wachsenden neuen Nationalismus, der neuerdings auch die Phantasie eines "christlich-jüdischen Abendlandes" gegen Migranten in Stellung bringt. Während populistischer Egoismus das "Friedensprojekt" Europa bedroht, wird zugleich um europäische Solidarität gerungen.Dieser Band kreist um Schlüsselfiguren der europäischen Idee, um Versuche ihrer Realisierung und ihre drohende Demontage, um Katastrophenerfahrungen und politische Initiativen, erzählt von ihren Protagonisten und Antagonisten - und zeigt ein Europa, das nicht zuletzt ein jüdischer Möglichkeitsraum war und ist.Mit Beiträgen und Interviews, u.a. von Aleida Assmann, Ariel Brunner, Daniel Cohn-Bendit, Liliana Feierstein, Ulrike Guérot, Brian Klug, Gerald Knaus, Cilly Kugelmann, Michael Miller, Rainer Münz, Andrea Petö und Doron Rabinovici.

  • von Marcus Scherer
    19,90 €

  • von Jurij Stscherbak
    15,00 €

    Die Raketenangriffe auf das Atomkraftwerk von Saporischia im Verlauf des Ukraine-Krieges stellen eine Bedrohung für Gesamteuropa dar und erinnern an das Unglück im Kraftwerk Tschernobyl im Jahre 1986. Der russische Schriftsteller und Arzt Jurij Stscherbak, der die Freizügigkeit der Epoche von Glasnost in der Sowjetunion in geradezu grenzenloser Offenheit nutzte, beschreibt die Katastrophe von Tschernobyl als »traurigste und bezeichnetet das Unglück als die wichtigste« Erfahrung des sowjetischen Volks nach dem zweiten Weltkrieg.Die von ihm gesammelten Protokolle und Dokumente, Interviews und Stellungnahmen von Betroffenen beschreiben das alle Vorstellungen übersteigende Desaster jener Tage und die Schreckensvisionen aus dem persönlichen Erleben Einzelner.Die Neuveröffentlichung wird durch zwei Texte von Günther Anders ergänzt: "Zehn Thesen zu Tschernobyl. Die Unterscheidung zwischen kriegerischer und friedlicher Nutzung der Atomkraft ist töricht und betrügerisch" sowie "Die strahlenden Salatköpfe".

  • von Dolf Sternberger
    18,00 €

    Die derzeitigen Krisenerfahrungen erinnern uns daran, wie fragil scheinbar stabile demokratische Institutionen sind. Auch dem Grundgesetz war seine Langlebigkeit nicht in die Wiege gelegt, nicht nur, weil es als Provisorium konzipiert war. Sogar Dolf Sternberger, der Schöpfer des Begriffs Verfassungspatriotismus, beklagte sich in einem Brief an seine Freundin Hannah Arendt anfangs über das "schwächliche Bonner Machwerk" und war skeptisch, ob und wie die demokratische Ordnung mit Leben zu füllen sei. Als Aristoteliker wusste er: Die Bürgerinnen und Bürger machen den Staat aus.Die 1956 erschienenen Überlegungen zur "lebenden Verfassung" in statu nascendi werfen Schlaglichter auf die Entwicklungsdynamiken der frühen Bundesrepublik und blenden kritische Aspekte nicht aus. Sternberger hatte diese Schrift, die ursprünglich 1956 im Hain Verlag erschien, nie wieder veröffentlicht. Damals war er in Sorge um die Funktionalität der jungen Demokratie, der er aber nach und nach immer bessere Überlebenschancen einräumte. Der Nestor der deutschen Politikwissenschaft demonstriert nicht nur seine ideengeschichtliche Meisterschaft, sondern kombiniert methodisch reflektiert Theorie und Empirie des Parlamentarismus. Die Adenauer-Ära muss sich am angelsächsischen Vorbild messen lassen. Sternberger vermittelte den Nachkriegsdeutschen die wichtige Rolle der Opposition und die Erkenntnis, dass es demokratische Parteien nur im Plural geben kann. Insgesamt ein erstaunlich aktuelles Werk, das uns auch gegenwärtige Probleme der repräsentativen Demokratie besser verstehen lässt.

  • von Wolfgang Kraushaar
    34,00 €

    "Das ist ein wichtiges Buch." Gerhart BaumDer Neonazismus, so Wolfgang Kraushaar, ist längst noch nicht überwunden und stellt die Demokratie vor neue Herausforderungen. Diese werden nur dann zu bestehen sein, wenn sich Staat und Zivilgesellschaft neu positionieren.Die Vorstellung, wehrhaft sein zu müssen, wirkte lange wie aus der Zeit gefallen. Dass sie ins Zentrum der politischen Debatte zurückgekehrt ist, liegt vor allem an Putins Überfall auf die Ukraine und seinen menschenverachtenden Annexionskrieg.Mit der erneuerten Wehrhaftigkeit nach außen geht allerdings einher, die Wehrhaftigkeit auch nach innen auf den Prüfstand zu stellen. Denn im Unterschied zu früheren Jahrzehnten hat die Bedrohung von rechts unablässig zugenommen.Zwei politische Faktoren prägen das neue Gefährdungsszenario: Parlamentarisch ist mit der AfD eine starke rechtspopulistische Partei im Bundestag vertreten, die sich offen gegen die liberale Demokratie stellt. Und im Zuge der Anti-Corona-Demonstrationen hat die radikale Rechte so sehr an Einfluss gewonnen, dass sich ihr neue machtpolitische Optionen bieten. Durch diese beiden Elemente ist die Demokratie regelrecht in die Zange genommen worden.Angesichts dieser Herausforderung erscheinen mehrere strukturelle Korrekturen erforderlich, um das Konzept einer ,wehrhaften Demokratie' so weit zu erneuern, dass die Bundesrepublik künftig besser gegen derartige Angriffe gewappnet ist. Dabei gilt es insbesondere der Tatsache Rechnung zu tragen, dass die Gefährdung der Demokratie nicht mehr in erster Linie von den Rändern der Gesellschaft ausgeht, sondern von ihrer Mitte.Kraushaar plädiert deshalb dafür, die statische Theorie von Extremismus durch eine dynamische der Radikalisierung zu ersetzen. Erst wenn das geschehen ist, wird die zweite deutsche Demokratie besser als bisher in der Lage sein, sich auch in Zeiten einer multifaktoriellen Krise als wehrhaft zu erweisen.

  • von Elisa Klapheck
    24,00 €

    Elisa Klapheck sucht nach den politischen Implikationen der jüdischen Theologie. Im Zentrum des Politischen steht das gewandelte Verhältnis des Menschen zu Gott. Die ersten Geschichten der Bibel präsentieren Gott noch als Despoten, der eine unbeschränkte Theokratie verlangt, während er sich später als politischer Partner des Menschen selbst an Rechtsnormen bindet. Bereits im ersten Bund mit Noah ist eine Garantie des künftigen Willkürverzichts Gottes gegenüber seinen Geschöpfen zu erkennen.Dann wiederum beschreibt die Tora die Entstehung von Rechtsverhältnissen zwischen den Menschen. Die jüdische Version der polis ist dabei der kahal, dessen Ausweitung über die einzelne Gemeinde hinaus - anders als in der griechisch-römischen Tradition - nicht zu einer vereinheitlichenden Staatsbildung führt, sondern zur dezentralen politischen Wirklichkeit der Diaspora.In die wechselhafte gesellschaftliche Realität muss Gott immer wieder neu integriert werden. Die talmudische Tradition fordert die tätige Selbstkorrektur des Menschen und führt nicht zu einer Relativierung des göttlichen Rechts, sondern zur Bestätigung der Tora als gesetzlicher Maßstab. Kennzeichnend für die religiös-säkulare Spannung des (rabbinischen) Judentums wird der produktive Konflikt mit Gott, der die jüdische Tradition zu einer Theologie der säkularen Gesellschaft weiterentwickelt.Klaphecks facettenreiche Interpretationen zeigen den Reichtum dieses Traditionsbestandes, werfen Schlaglichter auf politisch-theologische Positionen aktueller Debatten. Zu Fragen nach Ausgestaltung des egalitären Rechtsstaats, im Blick auf die Stadt als Paradigma des Politischen, zu Diskussionen um die Bundesstaatlichkeit der EU liefert die jüdische politische Theologie erstaunliche Anstöße. Die Diaspora avanciert zum Vorbild einer pluralistischen Globalisierung und sogar die prinzipielle Begründung von Frauen- und Minderheitenrechten kann aus dem Ideenreservoir des Judentums begründet werden. Sie beweist eine bemerkenswerte Relevanz für die Orientierung in gegenwärtigen politischen Krisen.

  • von Reinhard Mehring
    34,00 €

  • von Eberhard Schmidt
    24,00 €

  • von Michael Lowy
    18,00 €

  • von Richard Faber
    16,00 €

    Jacob Taubes, 1923 in Wien geboren und 1987 in Berlin verstorben, der heute weltweit als "Religionsphilosoph" gilt, ist wohl richtiger als Judaist und Religionssoziologe zu bezeichnen. Seinem großen Freundes- und Bekanntenkreis war er vor allem ein kritischer Diskussionspartner und eine unerschöpfliche Quelle von Hinweisen und Anregungen. Taubes dachte fast durchgängig in (absoluten) Gegensätzen - von Antipoden her und auf sie hin, und betrachtete seit den Baseler und Züricher Studientagen Carl Schmitt als seinen Feind "par excellence" und dieser für ihn eine geradezu magische Anziehungskraft hatte.Im ersten der hier vorgelegten Essays von Richard Faber, der von Taubes promoviert wurde und Anfang der 1980er Jahre sein Hochschulassistent war, hat die Rolle des Antipoden der (gleich Schmitt) konservativ-revolutionäre Hans-Joachim Schoeps. Stand dieser für eine schöpfungstheologische "Theokratie von oben", so steht der bekennende Antinomist Taubes für eine messianische "Theokratie von unten". Neben dem Essay "Walter Benjamin und das ,Vater unser'", in dem es implizit um eine Auseinandersetzung mit Gershom Scholem geht, mit dem er seit dem Bruch in den frühen 50er Jahren in einem Dauerzwist lebte, legt Faber den Essay "Moderne Gnosis" vor. In ihm zeigt er, dass für Taubes noch in seinen gleichsam testamentarischen Heidelberger Vorlesungen zu Paulus (einem seiner Lieblingsthemen) dieser in aller Regel nur der Deckname für den "Erzketzer Marcion ist - und dieser für ihn der wahre "Apostel".Faber schließt den Band mit einer Sammlung politisch-religiöser Witze "Das ist die Synagoge, in die ich nicht gehe" - im Sinne von Jacob Taubes: die ich gerade deshalb benötige, um mich zu identifizieren, zu definieren und von meinen Feinden abzugrenzen.

  • von Heinz Dieter Kittsteiner
    25,00 €

    Anhand von Kant, Schelling und Hegel wird hier noch einmal die Konstruktion des Sinns in der unbewussten Produktion der Geschichte aufgedeckt. Burckhardt bezweifelt ihn; Marx hält in seiner Weise daran fest. Mit Nietzsche beginnt eine neue Stufe des Geschichtsdenkens. Heidegger und Carl Schmitt stehen als Exponenten eines Blicks auf die Geschichte jenseits des geschichtsphilosophischen Sinns: Sie changiert nun zwischen "Weltverdüsterung" und "Freund und Feind". Das Bedenken des in der Geschichte angerichteten größtmöglichen Übels bildet den Abschluss des Bandes.Entgegen der "Gedächtniskultur" plädiert Kittsteiner für eine von geschichtsphilosophischen Fragen angeleitete Geschichtsschreibung.Mit dem Titel "Out of Control" reagiert Kittsteiner auf Saskia Sassens "Losing Control?". Er fragt nach: "Losing Control? Welche Kontrolle? Hatte Sie jemals bestanden? Die Geschichte im Zeitalter des Kapitalismus war nie unter Kontrolle des Menschen, darum ist ein Verlust nicht zu beklagen. Aus der Frage ,Losing Control?' wird die konstatierende Aussage ,Out of Control'."

  • von Alexander von Brünneck
    12,00 €

    "Der Doppelstaat" Ernst Fraenkel (1898-1975) ist ein Standardwerk über Politik, Justiz und Rechtim Nationalsozialismus. Seine These ist, dass im Nationalsozialismus zwei Formen derHerrschaft nebeneinander bestehen: Im »Normenstaat« geltendie bisherigen Rechtsvorschriften in dem Umfang weiter, wiees zur Funktionsfähigkeit des fortexistierenden kapitalistischenWirtschaftssystems erforderlich ist und im »Maßnahmenstaat«wird nicht nach rechtlichen Regeln, sondern nach Kriterienpolitischer Opportunität entschieden, um die Herrschaft desRegimes zu sichern.

  • von Horst Dreier
    14,00 €

    Hans Kelsen (1881-1973) gilt vielen als der Jurist des 20. Jahrhunderts. Diese Hochschätzung verdankt sich vor allem seinem zentralen rechtstheoretischen Werk, der "Reinen Rechtslehre". Aber er war gleichzeitig sehr viel mehr als nur der Begründer der scharfsinnigsten und elaboriertesten Theorie des Rechtspositivismus. Die drei hier versammelten Aufsätze führen in das umfängliche Schaffen des Gelehrten ein. Während der erste Beitrag einen Gesamtüberblick über Leben und Werk bietet, widmen sich die beiden folgenden Aufsätze der Demokratietheorie. Sie analysieren deren sozialphilosophische Grundlegung und zeigen ihre Strukturelemente auf. Der letzte Text konzentriert sich in besonderer Weise auf die wertrelativistische Grundlegung von Kelsens Lehre.

  • von Vilem Flusser
    18,00 €

    'Die Migration ist eine kreative Situation'. Vilém Flussers Kommunikations- und Medienphilosophie, die nicht für Einheit, sondern für Vielfalt, nicht für 'Wiedervereinigung', sondern für vernetzte Streuung plädiert, hat hier ihren Ausgangspunkt. Flusser setzt sich mit Phänomenen des Vertriebenseins, der Migration und des Nationalismus auseinander. Mit ebenso viel Nachdrücklichkeit wie Witz und Scharfsinnigkeit legt Flusser sein Denken dar, dass auf Erfahrungen basiert, die stark in der Biographie des Kommunikationsphilosophen verwurzelt sind. Die mit Migration verbundene Freiheit formuliert Flusser in Verantwortung um. Dazu bedarf es einer neuen Denkart, zu der Vilém Flussers Texte und Schriften anregen.

  • von Arthur Rosenberg
    38,00 €

    Diese Ausgabe fasst Arthur Rosenbergs Bücher zusammen, die zuerst mit den Titeln Die Entstehung der deutschen Republik und Geschichte der deutschen Republik 1928 und 1935 erschienen. Beide Bücher, damals Pionierarbeiten zu ihrem Gegenstand, gehören heute zu den klassischen Texten der modernen Geschichtswissenschaft. Rosenberg zeigte, wie sich das liberale Bürgertum im deutschen Kaiserreich dem Junkertum politisch unterwarf, dessen militaristische Ideologie übernahm und an der Bekämpfung der Arbeiterbewegung mitwirkte. Dies ermöglichte im Ersten Weltkrieg die faktische Militärdiktatur durch Hindenburg und Ludendorff, die aber die demokratische Revolution am Ende des Ersten Weltkrieges nicht verhindern konnte. Doch gelang es nicht, die antidemokratischen Kräfte dauerhaft von der Macht verdrängen. Diese profitierten von den Fehlern der einander bekämpfenden Arbeiterparteien: von der Verachtung der parlamentarischen Demokratie seitens der KPD, aber auch von den Illusionen der SPD, die Hindenburg und die ihn unterstützenden Kreise als den letzten Schutzwall der Republik gegen Hitler sahen.

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